Die eher abseitigen Wege der empirisch fassbaren Welt faszinieren die Menschen seit Angedenken. Dementsprechend kennt auch der Kalender der kuriosen Feiertage aus aller Welt eine ganze Reihe mehr oder weniger unheimlicher Grusel-Feiertage. Dabei bestimmt sich der Gänsehautfaktor natürlich immer auch über die subjektive Wahrnehmung des Betrachters bzw. des jeweiligen kulturellen Umfeldes.

Was ist das Unheimliche? Von subjektiver Wahrnehmung und der Erfahrung des Grauens
Beginnen wir mit einem definitorischen Annäherungsversuch und der Beantwortung der Frage, was denn das Unheimliche überhaupt ist? Als unheimlich (engl. uncanny, frz. Inquiétant, l’inquiétante étrangeté) bezeichnet man aus psychologischer bzw. theoretischer Sicht das Gefühl des Schreckhaften, Angst bzw. Angstzustände bzw. Grauenerregende Ereignisse.
Dabei beschränkt sich ein solches Erlebnis nicht nur auf den Bereich der ästhetischen Erfahrung, sondern beunruhigt den Menschen als verstörende Irritation, deren Schrecken sich durch den Einbruch in als normal bzw. alltäglich empfundene Situationen ergibt. Gerade der letztgenannte Aspekt zeichnet zum Beispiel das Werk des US-amerikanischen Horror-Großmeisters Stephen King aus (siehe dazu auch den unten angeführten Kalender).
Während man in Mexiko das Thema Besuch aus dem Totenreich im Rahmen des Día de los Muertos am 2. November oder mit dem chinesischen Geisterfest im September als feste Tradition eher entspannt sieht, scheint man in den Vereinigten Staaten dem Übersinnlichen eher mit gemischten Gefühlen zu begegnen. Im Gegensatz zu den genannten, eher Traditionellen Beispielen finden sich bei unseren transatlantischen Nachbarn zahlreiche Anlässe, deren Ursprünge zwar historisch weit zurückreichen, im Laufe der Zeit aber durch Literatur, Filme und Alltagsbräuche erweitert worden sind.
Aber wie heißt es sinngemäß so schön in Clive Barkers Horror-Klassiker Hellraiser (dt. Das Tor zu Hölle): Dämonen für manche, Engel für andere. Es kommt immer auf die subjektive Wahrnehmung an.