Heul-den-Mond-an-Tag – Howl at the Moon Day in den Vereinigten Staaten

Mit dem Heul-den-Mond-an-Tag (engl. Howl at the Moon Day – manchmal auch National Howl at the Moon Day) am 26. Oktober leitet man in den USA die ziemlich gruselige Woche rund um Halloween ein. Sozusagen ein – Achtung: Wortspiel – eigener Howliday im Kalender der kuriosen Feiertage aus aller Welt und eine gute Gelegenheit, Eurem inneren Wolf freien Lauf zu lassen. Aouuuuuu.

Howl at the Moon Day - Heul-den-Mond-an-Tag in den USA. Kuriose Feiertage - 26. Oktober © 2014 Sven Giese
Howl at the Moon Day – Heul-den-Mond-an-Tag in den USA. Kuriose Feiertage – 26. Oktober © 2014 Sven Giese.

Wann findet der Heul-den-Mond-Tag statt?

Seit 2009 fällt der Heul-den-Mond-an-Tag (engl. Howl at the Moon Day – manchmal auch National Howl at the Moon Day) immer auf den 26. Oktober.

Wer hat den National Howl at the Moon Day ins Leben gerufen?

Es gibt noch Zeichen und Wunder. Denn im Gegensatz zu vielen anderen US-amerikanischen Beiträgen aus dem Kalender der Grusel-Feiertage lassen sich die Ursprünge bzw. Hintergründe des Heul-den-Mond-an-Tages relativ eindeutig nachvollziehen.

Der National Howl at the Moon Day ist eine Idee des US-amerikanischen Kinderbuchautors Johnny DePalma aus dem Jahr 2009. Laut der offiziellen Website des Howl at the Moon Day kam DePalma am 26. April dieses Jahres die Idee für einen The Planet Wide Moon Howl Event, der als Promo-Aktion für seinen Verlag Umbrelly Books gedacht war. Unter dem Namen The Department of Howling startete man eine landesweite Online-Kampagne auf diversen Social-Media-Kanälen, die, so der US-Amerikaner in seinem Bericht weiter, so gut wie keinen Erfolg hatte (siehe dazu auch die Liste der weiterführenden Links unten).

Nachdem die erste Auflage also eher kläglich gescheitert war, begann sich die Idee in der Folgezeit allerdings zu verselbstständigen und zahlreiche Unternehmen bzw. Online-Portale griffen die den Heul-den-Mond-an-Tag für ihre eigenen Marketing-Zwecke auf. Auf diese Weise fand der Howl at the Moon Day bis in die Gegenwart landesweite Verbreitung in den Vereinigten Staaten. Immerhin konnten DePalma und seine Mitstreiter 2018 somit das zehnjährige Bestehen feiern.

Weshalb fällt der Heul-den-Mond-an-Tag auf den 26. Oktober?

Es hält sich hartnäckig das Gerücht, dass die Wahl des Datums Teil einer Werbekampagne für den im Herbst 2009 gestarteten Spike Jonze-Film Where the Wild Things Are (dt. Wo die wilden Kerle wohnen) gewesen sei. DePalma verweist in diesem Zusammenhang allerdings auf einen ganz anderen Hintergrund. Denn der 26. Oktober steht vielmehr für den Geburtstag des Kinderbuchautors. Dieser macht im Rahmen der offiziellen Website allerdings auch deutlich, dass es am 26. Oktober weniger um ihn als vielmehr um das Gemeinschaftserlebnis gehe.  Und damit soll idealiter die Welt für mindestens eine Nacht zu einem „wilderen“ Ort werden (siehe dazu auch die Liste weiterführender Links unten sowie die anderen Beiträge aus dem Kalender der kuriosen Geburtstage).

Wie eingangs bereits angesprochen passt dieser schräge Aktionstag thematisch natürlich ganz hervorragend zum bevorstehenden Tag des verfluchten Kühlschranks (engl. Haunted Refrigerator Day) am 30. Oktober, Halloween bzw. dem Tag der Zauberei (engl. National Magic Day) am 31. Oktober. Erst recht zu dem mexikanischen Tag der Toten (span. Dia de los Muertos) am 2. November.

Kurzum, man merkt man auch in der vorliegenden Sammlung kurioser Welttage, dass die Themen bzw. Anlässe dieser Gedenk- und Aktionstage etwas gruseliger werden.

Weltweites Anheulen des Mondes oder doch nur in den USA?

Weiterhin gibt es zwei unterschiedliche Geltungsbereiche: Während die einen Quellen hier vom National Howl at the Moon Day sprechen, also den bloß regionalen Bezug herausstellen, verweisen andere wiederum auf eine weltweite Gültigkeit (engl. World Howl at the Moon Day).

Welche Zuschreibungsvariante hier die richtige ist, vermag ich aufgrund der zuvor genannten fehlenden Hintergrundinformationen nicht zu sagen. Allerdings erscheint mir angesichts der Bedeutung von Halloween in den USA die rein amerikanische Variante wesentlich einleuchtender.

Streng genommen ist sogar die Bezeichnung Tag etwas irreführend. Denn den Mond können wir in der Regel nur nachts sehen. Insofern sind sich die vorhandenen Quellen auch nicht ganz einig darüber, ob der Heul-den-Mond-an-Tag nun in der Nacht vom 25. auf 26. Oktober oder vom 26. auf den 27. Oktober gefeiert werden soll. Aber dafür scheint es eine Lösung zu geben (siehe unten).

Von Wölfen, nächtlicher Kommunikation und dem Mond

Wie dem auch sei, dies nur als einleitende Randbemerkung. Denn trotz fehlender Hintergrundinformationen ist zumindest eindeutig, um was es bei diesem kuriosen Feiertag geht. Nämlich den Mond anheulen. Wer gelegentlich das Bedürfnis spürt, es den Wölfen gleichzutun und den Mond anzuheulen, für den/die ist heute die perfekte Nacht (oder der perfekte Tag – siehe oben).

Man soll sozusagen dem inneren Wolf freien Lauf lassen und es diesen Tieren gleich tun. Und in diesem Zusammenhang kommt eine Beobachtung zum Tragen, die den oben gemachten Hinweis auf das Vorhandensein des Mondes eigentlich obsolet macht. Denn als nachtaktive Tiere, so haben Biologen und Verhaltensforscher herausgefunden, heulen Wölfe in erster Linie, um mit anderen Mitgliedern ihres Rudels zu kommunizieren. Nicht, um in Verbindung mit dem Mond zu treten (siehe dazu auch den Beitrag zum 30. April als bundesweiten Tag des Wolfes in Deutschland).

Insofern besteht, zumindest auf verhaltensbiologischer Sicht, kein kausaler Zusammenhang zwischen dem Heulen und dem Vorhandensein des Mondes. Dieses Bild scheint eher durch die mythologische und filmische Interpretation der Figur des Werwolfes (ein Mensch verwandelt sich bei Vollmond in einen reißenden Wolf) geprägt worden zu sein. Mit der Realität von Wölfen in freier Wildbahn hat das nichts zu tun.

In diesem Sinne: Nutzt die heutige Nacht und heult den Mond an. Egal, ob in den Vereinigten Staaten, in Deutschland oder sonst wo auf der Welt.

Aooouuuuuuuuuuu. ;)

Weitere Informationen und Quellen zum Heul-den-Mond-an-Tag am 26. Oktober