Freundinnen und Freunde des gepflegten Weinbrands. Erhebt Eure Gläser. Den 4. Juni feiern die USA als ihren nationalen Tag des Cognacs (engl. National Cognac Day – manchmal auch nur kurz: Cognac Day). Grund genug, diesen Ehrentag für den Weinbrand aus der französischen Stadt Cognac und dem umliegenden Weinbaugebiet mit einem eigenen Beitrag im Kalender der kuriosen Feiertage aus aller Welt zu würdigen. Cheers.

Inhaltsverzeichnis
- 1 Wann ist Tag des Cognacs?
- 2 Wer hat den National Cognac Day ins Leben gerufen?
- 3 Weshalb fällt der Nationaltag des Cognacs in den Vereinigten Staaten auf den 4. Juni?
- 4 Barwissen: Grundlegende Fakten und Informationen, die man über den Cognac kennen sollte
- 5 Weitere Informationen und Quellen zum US-amerikanischen Nationaltag des Cognacs am 4. Juni
Wann ist Tag des Cognacs?
Der US-amerikanische Tag des Cognacs (engl. National Cognac Day) fällt jedes Jahr auf den 4. Juni.
Wer hat den National Cognac Day ins Leben gerufen?
Wie bei so vielen anderen Beiträgen aus dem Kalender der Alkohol-Feiertage gilt auch im Falle des National Cognac Day, dass kaum etwas über seine Ursprünge bzw. Hintergründe bekannt zu sein scheint. Zwar listet ein Großteil der gängigen Websites und Online-Kalender diesen Drink Holiday zu Ehren des französischen Weinbrands für den 4. Juni, konkrete Angaben zu einem möglichen Initiator oder dem genauen Gründungsjahr finden sich hier unter Hinweis auf ergebnislose Recherchen dann allerdings nicht (siehe dazu auch die Liste der weiterführenden Links unten).
Zumindest mit Blick auf den letztgenannten Punkt lassen sich aber ein paar Verdachtsmomente herausarbeiten. So weisen die Daten aus Google Trends ein erstes relevantes Interesse für die Suchanfrage National Cognac Day in den USA für den Juni 2008 aus. Andere Quellen nennen hier den 4. Juni 2000 als erste Auflage dieses Cognac-Tags (siehe dazu auch die Liste der weiterführenden Links unten).
Weshalb fällt der Nationaltag des Cognacs in den Vereinigten Staaten auf den 4. Juni?
Die zuvor skizzierte Unklarheit setzt sich dann auch mit Blick auf das gewählte Datum fort. Denn weshalb sich die unbekannten Initiatoren hier ausgerechnet den 4. Juni als Datum des US-amerikanischen Nationaltags des Cognacs ausgesucht haben, scheint zunächst nicht näher begründet zu sein. Eine durchaus bekannte Problematik vieler Drink Holidays aus den Vereinigten Staaten (siehe dazu u.a. auch den thematisch verwandten Beitrag zum US-amerikanischen Tag des Absinth (engl. National Absinthe Day) am 5. März).
Trotzdem gibt es aber mindestens zwei Vorschläge für eine solche Begründung, die den 4. Juni als durchaus plausible Wahl für einen Cognac-Ehrentag nahelegen. Im Detail sind dies die folgenden beiden Aspekte.
Der 4. Juni als historische Referenz an die Ankunft der französischen Fregatte Hermine
Im Kontext der 2015er Auflage des National Cognac Day wies der US-amerikanische Blogger Gregory Priebe auf eine mögliche historische Referenz des Datums hin. Konkret verweist er hier auf die Ankunft der französischen Fregatte Hermine, die 1780 mit dem amerikanischen Revolutionshelden Marquis de Lafayette zur Unterstützung General Washington in der neuen Welt aufbrach. Der Marquis setzte am 11. März 1780 von Rochefort aus die Segel und traf etwas mehr als einen Monat später in Boston ein, wo er Nachrichten über französische Verstärkungen an Washington überbrachte.
Der Legende nach soll Lafayette auf seiner Reise zahlreiche Cognac-Fässer mit sich geführt haben. Unter dem Kommando von Kapitän Leutnant Louis-René Levassor de Latouche Tréville unterstützte die Hermine die Amerikaner weiterhin durch Aufklärungsmissionen, die in dem Gefecht vom 7. Juni 1780 gegen die britische HMS Iris mit 32 Kanonen gipfelten (siehe dazu auch die Liste der weiterführenden Links unten).
Ein Termin im Spätfrühling als perfekter Zeitpunkt für Cognac
Es mutet auf den ersten Blick etwas seltsam an, den Cognac mit der Sommerzeit in Verbindung zu bringen. Der US-amerikanische Blogger Wayne Gladstone weist vor diesem Hintergrund allerdings darauf hin, dass die milden Temperaturen des Frühsommers mit durchschnittlich 21 Grad Celsius den perfekten Rahmen für den Cognac-Genuss bilden.
Immerhin gilt dies unter Kennern als die perfekte Temperatur, um die Aromen des Weinbrands hervorzubringen. Kurzum, Cognac gedeiht bei warmem Wetter, sodass man dann gleich auch auf das kühlende Eis verzichten kann. Das verwässert den Geschmack am Ende nur. Sollte das Wetter bzw. Temperaturen am 4. Juni allerdings nicht mitspielen, empfehlen Kenner, den Cognac vor dem Trinken aufzuwärmen, indem das Glas zehn Minuten lang in der Hand hält (siehe dazu auch die Liste der weiterführenden Links unten).

Barwissen: Grundlegende Fakten und Informationen, die man über den Cognac kennen sollte
Wie immer, wenn die Ursprünge bzw. Hintergründe eines kuriosen Feiertages im Dunkeln liegen, lohnt es sich, den Blick auf die vorhandenen Fakten seines gefeierten Gegenstandes bzw. Anlasses zu richten. Auch im Falle des Cognacs gibt es eine ganze Reihe grundlegender Fakten und Informationen aus der Kategorie Barwissen, die man als Konsument kennen sollte.
Ist jeder Weinbrand ein Cognac?
Nein, Cognac ist zwar ein Weinbrand, aber nicht jeder Weinbrand ist ein Cognac. Wie einleitend bereits angemerkt, handelt es sich beim Cognac um eine bekannte Branntweinsorte, die nach der gleichnamigen französischen Stadt und dem umliegenden Weinanbaugebiet benannt ist. Dementsprechend ist die Region auch für ihre zahlreichen Weine bekannt.
Wann darf sich ein Weinbrand als Cognac bezeichnen?
Dabei handelt es sich bei dem Begriff Cognac um eine geschützte Herkunftsbezeichnung. D.h. ein Branntwein muss innerhalb der Produktion bestimmte gesetzliche Anforderungen erfüllen, um den Namen Cognac tragen zu dürfen (siehe dazu u.a. auch die Beiträge zum US-amerikanischen Tag des Schweizer Käses (engl. National Swiss Cheese Day) am 2. Januar, dem Prosecco-Tag (engl. National Prosecco Day) am 13. August und dem Tag des Champagners (engl. National Champagne Day) am 31. Dezember). Überwacht und reguliert wird die Einhaltung dieser Bedingungen durch das französische Bureau National Interprofessionnel du Cognac (BNIC).
Wesentliche Voraussetzung bei der Herstellung ist die Verwendung der Weißweinrebe Ugni Blanc, die allgemein aber unter der Bezeichnung Trebbiano bekannt ist. Überdies muss der Cognac in einem zweistufigen Verfahren in Kupferkesseln destilliert werden.
Dazu erhitzt man den Wein direkt und der ab 78 °C siedende Alkohol sowie weitere flüchtige Komponenten treten aus dem Wein aus und werden in den anschließenden kühleren Rohren wieder flüssig. Beim ersten Durchlauf entsteht ein 27 bis 30-prozentiger Rohbrand, der sogenannte brouillis, als Zwischenprodukt, dass dann nochmals destilliert wird. Dieses muss dann mindestens zwei Jahre in französischen Eichenfässern aus Limousin oder Troncais reifen. Erst unter diesen Voraussetzungen darf sich ein Weinbrand Cognac nennen. Die meisten Destillateure und Cognac-Marken lassen ihre Produkte jedoch über einen deutlich längeren Zeitraum als in der gesetzlichen Mindestanforderung vorgegeben reifen (siehe dazu auch den Beitrag zum US-amerikanischen Tag des Grand Marnier (engl. National Grand Marnier Day) am 14. Juli).
Produktion: Wie viele Cognac-Sorten gibt es?
Pro Jahr werden weltweit ca. verschiedene 200 Cognacs hergestellt, wo eine Marktstudie aus dem Jahr 2008 herausfand, dass ca. 90 % des Cognacs für den US-Markt von lediglich vier Herstellern stammen. Namentlich sind dies: Hennessy, Rémy Martin, Martell und Couvoisier.
Wie trinkt man Cognac?
Cognac lässt sich in verschiedenen Varianten konsumieren. Als Spirituose trinkt man ihn pur oder mit Eis. Einige Leute bevorzugen es aber auch, ihren Cognac mit ein wenig Wasser zu verdünnen, um den Branntwein etwas abzumildern. Weiterhin eignet sich der Cognac aber auch zur Herstellung einer Vielzahl von Cocktails.
Die bekannteste Variante ist hier sicherlich der Sidecar, einem klassischen Cocktail aus Weinbrand, Cointreau und Zitronensaft, der von David A. Embury Standardwerk The Fine Art of Mixing Drinks zu einem der sechs Grundcocktails gezählt wird. Destillateure verwenden Cognac auch zur Herstellung von Liköre (siehe dazu auch die Beiträge zum World Cocktail Day (dt. Welt-Cocktail-Tag) am 13. Mai und dem US-amerikanischen Tag des Likörs (engl. National Liqueur Day) am 16. Oktober).

Wer von Euch nichts mit Cognac bzw. alkoholischen Getränken am Hut hat, für den/die bietet der 4. Juni mit dem US-amerikanischen Tag des Einkaufswagens (engl. Shopping Cart Day), dem Umarme-Deine-Katze-Tag (engl. Hug Your Cat Day), dem Tag der Schneider (engl. National Tailors Day) oder dem Tag des Käse (engl. National Cheese Day) eine ganze Reihe kalendarischer Alternativen.
An dieser Stelle auch nochmals vielen lieben Dank an meine Eltern, die mir die Fotos mit dem Cognac-Schwenker für den vorliegenden Beitrag zur Verfügung gestellt haben.
In diesem Sinne: Cheers und Euch allen einen entspannten National Cognac Day. Egal, ob in den Vereinigten Staaten, in Deutschland oder sonst wo auf der Welt. :)
Weitere Informationen und Quellen zum US-amerikanischen Nationaltag des Cognacs am 4. Juni
- Beitrag zum US-amerikanischen National Cognac Day am 4. Juni auf nationaldaycalendar.com (englisch)
- Der National Cognac Day in den Vereinigten Staaten auf daysoftheyear.com (englisch)
- Kalendereintrag zum 4. Juni als National Cognac Day in den USA auf checkiday.com (englisch)
- Der Suchbegriff National Cognac Day im zeitlichen Verlauf bei Google Trends (deutsch/englisch)
- 5 of the Best Cognacs for National Cognac Day – auf: blog.cognac-expert.com am 31. Mai 2019 (englisch)
- Amy Glynn: It’s National Cognac Day? Because That, Too, Is a Thing – auf: pastemagazine.com am 4. Juni 2018 (englisch)
- Happy National Cognac Day! – auf: cognac.com am 4. Juni 2017 (englisch)
- Wayne Gladstone: Why Cognac Deserves Its Own Holiday – auf: thrillist.com am 27. Mai 2016 (englisch)
- Gregory Priebe: National Cognac Day 2015 – auf: ahistoryofdrinking.com am 4. Juni 2015 – hier in der archivierten Version der WaybackMachine (englisch)
- Wikipedia-Eintrag zum Cognac mit einigen weiterführenden Quellen (deutsch/mehrsprachig)