Schon gewusst? Seit 2020 feiern wir in Deutschland den 14. Dezember als bundesweiten Tag der Schneekugel. Grund genug, die Geschichte dieses vorweihnachtlichen Anlasses aus dem Kalender der kuriosen Feiertage aus aller Welt mit den folgenden Zeilen zu erzählen. Worum geht es dabei?

Inhaltsverzeichnis
Wann ist Tag der Schneekugel?
Seit 2020 findet der bundesweite Tag der Schneekugel in Deutschland immer am 14. Dezember statt.
Wer hat den Tag der Schneekugel ins Leben gerufen?
Falls jemand nach dem Urheber dieses Ehrentages der mit Miniaturobjekten, weißen Partikeln und Wasser gefüllte Halbkugel aus durchsichtigem Kunststoff fragt, dann kann er/sie folgende Angabe machen: Der Tag der Schneekugel ist eine Erfindung des Kalenders der kuriosen Feiertage aus aller Welt. Bisher scheint niemand – auch die zahlreichen US-amerikanischen Online-Kalender nicht – auf die Idee für einen solchen Anlass gekommen sein. Daher erkläre ich 2020 den 14. Dezember zum bundesweiten Tag der Schneekugel.
Weshalb fällt der bundesweite Schneekugel-Tag auf den 14. Dezember?
Die Wahl des 14. Dezember als Termin des bundesweiten Schneekugel-Tags ist eine kalendarische Setzung meinerseits. Sprich, es gibt keine konkrete Begründung für die Entscheidung. Die einzige Bedingung war, dass dies ein Termin im Dezember bzw. der Vorweihnachtszeit sein sollte.
Damit reiht sich dieser Anlass wunderbar in die Reihe vorweihnachtlicher Dezember-Aktionstage, die ebenfalls von dieser Sammlung kurioser Welttage ins Leben gerufen wurden. Siehe dazu auch die Beiträge zum Tag des Adventskalenders am 1. Dezember, dem Tag der Spekulatius am 2. Dezember, dem Tag der Dominosteine am 3. Dezember, dem Tag des Christstollens am 10. Dezember und dem Tag der Zimtsterne am 11. Dezember.
Kugelwissen: eine kleine FAQ für Schneekugeln
Schneekugeln erfreuen sich nicht nur zur Winterzeit großer Popularität, sondern werden ganzjährig als beliebtes Mitbringsel in nahezu allen touristisch erschlossenen Destinationen gehandelt (siehe dazu auch den Beitrag zum Welttourismustag (engl. World Tourism Day) am 27. September). Als Massenprodukt gehören sie sicherlich in die Ramsch-Kategorie, trotzdem auch zur Weihnachtszeit mit dazu (siehe dazu auch den Beitrag zum bundesweiten Tag des Tannenzapfens in Deutschland am 16. Dezember).
Wer hier keine Lust auf industrielle Massenware hat, kann sich seine Schneekugeln auch selbst bauen oder alternativ den US-amerikanischen Schneeflocken-Scherenschnitt-Tag (engl. Make Cut-out Snowflakes Day) am 27. Dezember feiern. Grund genug, mit den folgenden Zeilen einen näheren Blick auf die Schneekugel zu werfen und einige interessante Fakten herauszuarbeiten und Fragen zu klären.

Was ist eine Schneekugel?
Die Schneekugel ist eine mit Wasser gefüllte Kugel, die aus Glas oder Kunststoff besteht und kleine Figuren oder Miniatur-Landschaften enthält. Im Wasser der Schneekugel sind kleine, meist weiße oder glitzernde Partikel enthält, die durch Schütteln aufwirbeln, sich langsam wieder absetzen und dadurch die Miniaturen bedecken. Auf diesem Effekt basiert auch der Name der Schneekugeln.
Wer hat die Schneekugel erfunden?
Die genauen Ursprünge der Schneekugel sind leider nicht bekannt. Trotzdem gibt es mindestens einen bekannten Vorläufer. So ließ sich der Alchimist Leonhard Thurneysser 1572 in der Grimnitzer Glashütte eine mit Wasser gefüllte Glaskugel, in der Vogelfiguren schwammen, anfertigen.
Eine der ältesten dokumentierten Schneekugeln stammt von der Pariser Weltausstellung von 1878, die einen Mann mit aufgespanntem Regenschirm als Figur enthielt. Dies deckt sich zeitlich auch mit dem Schaffen des Wiener Mechanikers für Chirurgie-Instrumente Erwin Perzy, der sich die „Glaskugel mit Schnee-Effekt“ gegen Ende des 19. Jahrhunderts patentieren ließ (siehe dazu auch den Beitrag zum bundesweiten Tag der Weihnachtskugeln am 19. Dezember).
Perzy war für seine Kundschaft eigentlich auf der Suche nach einer besonders hellen Lichtquelle, welche die Arbeit der Chirurgen erleichtern sollte. Er experimentiere zunächst mit der sogenannten Schusterkugel, einem mit Wasser gefüllten, kugelförmigen Glaskolben, der die Leuchtkraft von Kerzen erhöhte. Um hier einen noch stärkeren Effekt durch Reflexion zu erzielen, mischte der Wiener Glasspäne in das Wasser.
Daraus entstand die Idee für die Schneekugel. Perzy fertigte ein Miniaturmodell der österreichischen Basilika von Mariazell an, das er in eine mit Wasser gefüllte Glaskugel positionierte. Anstelle von Glas verwendete er Grieß als Schnee und gab das Modell einem befreundeten Wiener Andenken- und Souvenirhändler. Aufgrund der hohen Nachfrage eröffneten die Brüder Erwin und Ludwig Perzy in Wien dann 1900 eine eigene Schneekugel-Manufaktur, die auch heute noch durch die dritte Generation der Familie in Betrieb ist. Die Kugeln gelten unter Touristen als eines der beliebtesten Souvenirs aus Wien (siehe dazu auch die Liste der weiterführenden Links unten).

Welche Flüssigkeit ist in einer Schneekugel?
In der Regel enthalten Schneekugeln nur Wasser (siehe dazu auch den Beitrag zum Weltwassertag (engl. World Water Day) am 22. März). Insofern kann man hierfür auch normales Leitungswasser nehmen. Viele Bastler und Schneekugelbauer empfehlen hier aber ausdrücklich die Verwendung von destilliertem oder destillatsgleichem Wasser, da es kein Kalk enthält und somit im Vergleich zum Leitungswasser länger klar bleibt. Weiterhin verhindert es auch die Algenbildung.
Warum kommt Glycerin in eine Schneekugel?
Es empfiehlt sich, dem Wasser der Schneekugel einen Spritzer Glycerin beizumischen, da dieses die den Glitter langsamer herabsinken lässt und so den Effekt des Schneefalls verstärkt.
Ist das Wasser in den Schneekugeln giftig?
Nein, eigentlich nicht. Da die Schneekugeln lediglich Wasser mit etwas Glycerin und Glitter bzw. Kunststoffflocken enthalten, ist es nicht giftig. Trotzdem sollte man es nicht trinken. Falls man in Kontakt mit dem flüssigen Inhalt einer Schneekugel kommt, zur Sicherheit einfach die Hände gründlich waschen.
Welchen Schnee kann für Schneekugeln nehmen?
Definitiv keinen echten Schnee. Der dürfte nämlich schnell schmelzen (siehe dazu auch den Beitrag zum World Snow Day (dt. Internationaler Schnee-Tag) am dritten Sonntag im Januar). Im Fachhandel für Bastelbedarf gibt es aber passenden Deko-Schnee oder Glitzerpartikel, die sich für den Bau einer Schneekugel eignen.

Wer von Euch nichts mit Schneekugeln anfangen kann, für den/die bietet der 14. Dezember mit dem internationalen Affentag (engl. Monkey Day) oder dem US-amerikanischen Tag der heißen Maronen (engl. Roast Chestnuts Day) mindestens zwei kalendarischen Alternativen.
In diesem Sinne, Euch allen einen entspannten Tag der Schneekugel.
Egal, ob in Deutschland oder sonst wo auf der Welt. :)
Weitere Informationen und Quellen zum deutschen Schneekugel-Tag am 14. Dezember
- Wikipedia-Eintrag zu Schneekugel mit einigen weiterführenden Quellen (deutsch/englisch)
- Geschichte der Schneekugeln – auf: schneekugelhaus.de (deutsch)
- Katharina Koppenwallner: Wie die Schneekugel erfunden wurde – auf: welt.de am 13. Januar 2020 (deutsch)
- Elke Schröder: Künstlicher Winterzauber. Woher kommt die Schneekugel? – auf: noz.de am 9. Dezember 2017 (deutsch)
- Schneekugeln: Souvenir aus Wien – auf: wien.info (deutsch)
- Die offizielle Website des Wiener Schneekugel-Museums (deutsch)