Am 24. Juni 1947 fand die erste Sichtung eines Phänomens durch den US-Amerikaner Kenneth Arnold (1915 – 1984) statt, das heute unter dem Begriff UFO bekannt ist. Daran erinnert man in den USA mit dem (nationalen) Tag des UFOs (engl. UFO Day oder World UFO Day). Grund genug, diesen Gedenktag im Kalender der kuriosen Feiertage aus aller Welt etwas genauer unter die Lupe nehmen. Hurra für UFOs und außerirdische Besucher. ;)

Inhaltsverzeichnis
- 1 UFO Day und World UFO Day – zwei Feiertage für UFOs?
- 2 Kenneth Arnold macht eine merkwürdige Beobachtung
- 3 Der Begriff UFO – von fliegenden Untertassen und Aliens
- 4 Der 24. Juni 1947 – eine UFO-Sichtung und ihre Folgen
- 5 Ufologie – eine ernsthafte Wissenschaft?
- 6 Weitere Informationen und Quellen zum US-amerikanischen Tag des UFOs am 24. Juni
UFO Day und World UFO Day – zwei Feiertage für UFOs?
Bevor ich an dieser Stelle jedoch auf die Details dieser Geschichte eingehe, bedarf es noch einer kurzen Erklärung hinsichtlich der Wahl des Datums. Denn bis 2011 existierten im Prinzip zwei verschiedene UFO-Tage.
Zum einen der 24. Juni (Tag des UFOs) als Referenz auf die eingangs geschilderte Sichtung durch Kenneth Arnold aus dem Jahr 1947. Zum anderen der 2. Juli, der 2001 von der World UFO Day Organization (WUFODO) ins Leben gerufen wurde und sich auf den vermuteten UFO-Absturz vom 2. Juli 1947 während des berühmt-berüchtigten Roswell UFO Incident bezieht.
Dieses Datum firmiert seitdem unter dem Namen World UFO Day (dt. Welt-UFO-Tag). Für beide Daten gibt es aus Sicht der Ufologen also eine hinreichende Begründung, wobei die WUFODO 2011 dazu übergegangen ist, den 2. Juli als den einzig offiziellen Welt-UFO-Tag zu deklarieren. Dies auch vor dem Hintergrund, dass man Verwechslungen vermeiden und die weltweite Gemeinde der Ufologen auf ein konkretes Datum zu einigen.
Thematisch passt dieser Tag natürlich wunderbar zu inhaltlich verwandten Feier- und Aktionstagen wie z.B. den folgenden Terminen im Rahmenkalender der kuriosen Welttage:
- dem Science Fiction-Tag (engl. National Science Fiction Day) am 2. Januar
- dem Pluto-Tag am 18. Februar,
- dem Tag des Ersten Kontakts (engl. First Contact Day in Star Trek) am 5. April
- dem Star Wars Day am 4. Mai,
- dem Handtuchtag (engl. Towel Day) am 25. Mai,
- dem Captain-Picard-Tag (engl. Captain Picard Day am 16. Juni oder
- dem Gib-vor-ein-Zeitreisender-zu-sein-Tag (engl. Pretend to be a Time Traveller Day) am 8. Dezember.
Da sich der 24. Juni meiner Meinung nach aber auf ein historisch belegtes Ereignis bezieht und im Rahmen der Liste weltweiter kurioser Feiertage eine gewisse Bedeutung besitzt, soll auf beide UFO-Tage in diesem Rahmen eingegangen werden. Am heutigen 24. Juni zunächst also der Artikel zum Tag des UFOs und am 2. Juli dann der entsprechende Beitrag zum Welt-UFO-Tag. Was war also am 24. Juni 1947 passiert?

Kenneth Arnold macht eine merkwürdige Beobachtung
Der US-amerikanische Geschäftsmann und Hobbypilot Kenneth Arnold (* 29. Mai 1915 – † 16. Januar 1984) behauptete, dass er während eines Fluges in der Nähe des Mount Rainer (Washington) neun rasend schnelle blau-weiß gleißende Lichtbälle in V-Formation beobachtet habe. Diese erwiesen sich bei Annäherung als flache, sichelförmige Flugobjekte in einer ihm völlig unbekannten Bauart.
Weiter berichtete Arnold, dass sich nach seiner Zeitmessung diese Flugobjekte mit einer Geschwindigkeit von 1700 Meilen (ca. 2.736 km) pro Stunde (ca. 2.736 km/h) in wellenförmigen Flugbahnen fortbewegt hätten. Er kam daher auch zu dem bildlichen Vergleich mit Untertassen, die man flach über das Wasser springen und schlittern lässt.
Die Meldung schlug entsprechend große Wellen in der US-amerikanischen Presse, welche hieraus dann den Begriff der fliegenden Untertasse als umgangssprachliches Synonym für Unidentifizierte Flugobjekte (=UFO) generierte. Bei näherer Betrachtung zeigt sich also, dass der Begriff fliegende Untertasse streng genommen falsch ist.
Denn Arnold hatte mit diesem Vergleich eben nicht die Form, sondern die Bewegung der ihm unbekannten Flugobjekte versucht zu beschreiben. Tatsächlich prägt das Bild der Fliegenden Untertasse bis heute noch die Vorstellung davon, wie ein UFO typischerweise aussieht bzw. gemäß dieser Vorstellung auszusehen hat.

Der Begriff UFO – von fliegenden Untertassen und Aliens
Kommen wir an dieser Stelle zunächst nochmals auf die Bedeutung des Akronyms UFO zurück, welches zunächst nichts anderes als eine Abkürzung für ein Unidentifiziertes Flugobjekt (engl. Unidentified Flying Object) ist. Hiermit werden in der Regel Phänomene und Sichtungen bezeichnet, die – der Name sagt es schon – von ihren Beobachtern als fliegend wahrgenommen, allerdings nicht eindeutig identifiziert werden können.
Umgangssprachlich hat sich der Terminus UFO seit den 1947 auch als Synonym für außerirdische Raumfahrzeuge bzw. Raumschiffe eingebürgert. Um sich von etwaigen Missverständnissen abzugrenzen, verwenden einige UFO-Forscher auch eher die Abkürzung UAP (Unidentified Aerial Phenomenon oder: Unidentified Aerospace Phenomena), um so stärker den Charakter des unidentifiziertes Luft-/Luftraum-Phänomen hervorzuheben und zu betonen.
Der 24. Juni 1947 – eine UFO-Sichtung und ihre Folgen
Das Phänomen der Berichte über die Sichtung von unbekannten Flugobjekten und Himmelsphänomenen zieht sich nahezu durch die gesamte Menschheitsgeschichte. Arnolds UFO-Sichtung vom 24. Juni gilt aber als die erste nach dem Zweiten Weltkrieg, die in den Vereinigten Staaten landesweite Aufmerksamkeit durch die Presse und die Öffentlichkeit erfuhr.
Als Resultat dieses medialen Echos gab es in Folge von Arnolds UFO-Sichtung zahlreiche Berichte über weitere Sichtungen aus allen Teilen der USA. Aber auch hier stellte sich heraus, dass viele dieser Berichte mit Vorsicht zu genießen waren.
Während die Presse hieraus eine aktuelle Geschichte um eine mögliche UFO-Invasion machte, waren viele Berichte über Sichtungen bereits einige Jahre alt und gelangten erst im Zuge der Ereignisse rund um den 24. Juni 1947 in die Öffentlichkeit. Insofern lässt sich tatsächlich festhalten, dass mit dem Bericht von Kenneth Arnold die erste große UFO-Sichtungswelle entstanden war. Und dies sollte auch auf staatlicher Ebene Folgen haben.
Obwohl man keine in letzter Konsequenz rationale Erklärung für Arnolds Beobachtung hatte – mögliche Erklärungsansätze waren Luftspiegelungen von Schneebergen, falsch identifizierte Meteore und eine Gruppe fliegender Pelikane (!) – zeigte sich primär das US-amerikanische Militär an der UFO-Geschichte interessiert. Dementsprechend begann die US-Air Force auch, die eingehenden Berichte über UFO-Sichtungen zu sammeln und eingehend zu analysieren.
Diese Bemühungen kulminierten 1951 dann in der Gründung des sogenannten Project Blue Book. In diese Zeit fallen dann auch die Gründungen zahlreicher Organisationen, die sich der UFO-Forschung verschrieben haben.
Ufologie – eine ernsthafte Wissenschaft?
Der empirische Beweis für die Existenz von Außerirdischen und deren Raumschiffen steht nach wie vor aus. Auch wenn rund um das Thema UFOs eine große Menge – gelinde gesagt – Spinner unterwegs sind, hat sich rund um das Phänomen der Unidentifizierten Flugobjekte eine ernsthafte UFO-Forschung, die sogenannte Ufologie, entwickelt.
So darf man trotz allem Spott und gesundem Misstrauen auch nicht übersehen, dass die seriöse Forschung in Ihrem Ansatz zunächst völlig ergebnisoffen angelegt ist. Dementsprechend differenziert die Ufologie auch zwischen (1) UFOs im weiteren Sinne (nach Prüfung aller Umstände identifizierbar) und (2) UFOs im engeren Sinne (trotz Prüfung aller Faktoren nicht identifizierbar). Dass dabei die meisten UFO-Sichtungen in die Kategorie (1) fallen, versteht sich von selbst.
Zwar dürften einige Verschwörungstheoretiker auch hierfür Zweifel anmelden, aber das halte ich vor dem Hintergrund dieser Argumentation für verschmerzbar. Halten wir zum Schluss also fest: Die berühmte UFO-Sichtung von Kenneth Arnold am 24. Juni 1947 stellte also tatsächlich so etwas wie den Beginn der modernen UFO-Berichterstattung dar.

Wer von Euch damit nichts anfangen kann, für den/die bietet 24. Juni eine ganze Reihe von Alternativen. Die USA feiern dieses Datum auch als Tag der Pralinen (engl. National Pralines Day) und als Schwimm-eine-Runde-Tag (engl. National Swim a Lap Day). In Europa markiert der 24. Juni den Johannistag und in vielen anderen Ländern begeht man den Internationalen Feen-Tag (engl. International Fairy Day). Ob da ein konkreter Zusammenhang zwischen kuriosen Feiertagen besteht, vermag ich nicht zu sagen, gut finde ich sie trotzdem. ;)
In diesem Sinne, Euch allen einen entspannten National UFO Day.
Egal, ob in den Vereinigten Staaten, in Deutschland oder sonst wo auf der Welt.
Weitere Informationen und Quellen zum US-amerikanischen Tag des UFOs am 24. Juni
- Offizielle Website der World UFO Day Organization (WUFODO) (englisch)
- Kenneth Arnold über den 24. Juni 1947 auf der Website project1947.com (englisch)
- Wikipedia-Eintag zu Kenneth Arnold mit vielen weiterführenden Quellen (englisch/mehrsprachig)
- Beitrag zum World UFO Day am 24. Juni auf daysoftheyear.com (englisch)
- Kalendereintrag zum World UFO Day am 24. Juni auf checkiday.com (englisch)
- History of UFOs – auf: history.com am 27. Oktober 2009 (englisch)