Tag der Snacks – der US-amerikanische National Snack Day am 4. März

Fans der gepflegten Zwischenmahlzeit – aufgepasst und mitgemacht. Den 4. März feiern die USA als ihren nationalen Tag der Snacks (engl. National Snack Day). Guten Appetit. Grund genug, die Geschichte dieses Food Holiday aus den Vereinigten Staaten im Kalender der kuriosen Feiertage aus aller Welt etwas näher zu beleuchten. Worum geht es dabei?

National Snack Day - Tag der Snacks in den USA. Kuriose Feiertage - 4. März © 2020 Sven Giese
Eine Schüssel mit Snacks bzw. Knabberzeug © 2020 Sven Giese.

Wann ist Tag der Snacks?

Seit 2015 feiern die USA ihren nationalen Tag der Snacks (engl. National Snack Day) immer am 4. März. Fans des leckeren Knabber-Spaß sollten sich daher für die kommenden Jahre folgende Wochentage im Kalender anstreichen:

JahrDatumWochentag
20234. MärzSamstag
20244. MärzMontag
20254. MärzDienstag
20264. MärzMittwoch
20274. MärzDonnerstag
20284. MärzSamstag
20294. MärzSonntag
20304. MärzMontag
20314. MärzDienstag
20324. MärzDonnerstag
20334. MärzFreitag

Wer hat den National Snack Day ins Leben gerufen?

Der National Snack Day ist eine Idee der US-Amerikanerin Jace Shoemaker-Galloway aus dem Jahr 2015 (siehe dazu auch die Liste der weiterführenden Links unten).

Weshalb fällt der US-amerikanische Nationaltag der Snacks auf den 4. März?

Demgegenüber liefert die Queen of Holiday allerdings keine konkrete Begründung, weshalb sie sich ausgerechnet den 4. März als Datum für den National Snack Day ausgesucht hat.

Zumindest passt dieser Anlass aber hervorragend in die ausklingende Winterzeit oder den anstehenden Frühling. Immerhin fällt das Wetter dieser Zeit nicht unbedingt in die Kategorie angenehm. Was gibt es da Besseres, als sich mit einem kleinen Snack vor den Fernseher zu setzen oder ein gutes Buch zu lesen? Richtig, relativ wenig. Insofern passt dieses Datum.

Ob Shoemaker-Galloway bei der Entscheidung für diesen Termin den parallel am 4. März gefeierten Internationalen Scrapbooking Tag (engl. International Scrapbooking Day) im Sinn hatte, konnte ich im Zuge der Recherchen für den vorliegenden Beitrag nicht herausfinden. Dies gilt auch für den US-amerikanischen Tag der Grammatik (engl. National Grammar Day), den March Forth and do Something Day bzw. den Tag des Rührkuchens (engl. National Pound Cake Day).

Zum National Snack Day: Eine kleine Kulturgeschichte des Imbisses als Zwischenmahlzeit

Die US-Amerikaner lieben Snack. So verzehren die Vereinigten Staaten jedes Jahr knapp 4 Milliarden Pfund dieser Zwischenmahlzeiten. Wobei der beliebteste Snack in den USA nach wie vor die Kartoffelchips sind. Noch weit vor Nüssen, Mikrowellen-Popcorn und Mais-Chips. Grund genug, im Folgenden einen näheren Blick auf die Kulturgeschichte des Snacks im Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu werfen.

Was verstehen die US-Amerikaner unter Snacks?

Snacks sind in der Regel wesentlich kleiner als eine „normale“ Mahlzeit und gelten als kleiner Happen für zwischendurch. Sie im Gegensatz zum Frühstück und dem Mittags- bzw. Abendessen nicht an eine bestimmte Tageszeit gebunden. Eine berühmt-berüchtigte Ausnahme bilden hier allerdings die sogenannten Mitternachtssnacks. Snacks können dabei verarbeitet oder vorverpackt gekauft oder zu Hause frisch zubereitet werden (siehe dazu auch die Liste der weiterführenden Links unten sowie den Beitrag zum US-amerikanischen Tag der Cracker (engl. National Cracker Day) am 28. April).

Versuch einer etymologischen Annäherung: Woher stammt der Begriff Snack?

Der englische Begriff Snack leitet sich vom niederländischen Verb snacken (dt. beißen, abbeißen oder hineinbeißen) ab. Viele Sprachwissenschaftler verweisen darauf, dass der Begriff bis 1402 im Englischen ausschließlich als Substantiv vorkam (siehe dazu auch die Liste der weiterführenden Links unten).

Was war der erste Snack in den Vereinigten Staaten?

Der erste populäre Snack der Vereinigten Staaten war tatsächlich die Erdnuss, die mit den Sklavenschiffen aus Südamerika in die Neue Welt gelangte. Wurden die Erdnüsse ursprünglich als Zutat in der Küche der Baumwollplantagen der Südstaaten verwendet, verbreiteten sie sich in der Zeit nach dem amerikanischen Bürgerkrieg auch im Rest des Landes. Siehe dazu auch den Beitrag zum US-amerikanischen Tag der Erdnüsse (engl. National Peanut Day) am 13. September. Da sie in großen Mengen produziert werden konnten, wurden Peanuts im Laufe der Zeit zu einem beliebten und für die Veranstalter profitablen Snack in Bars, bei Baseballspielen und Varietétheatern.

Die Bedeutung der St. Louis Weltausstellung von 1904 für die Akzeptanz der Snacks

Snacks wie Popcorn, Brezeln und Erdnüsse galten bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts vor allem als Lebensmittel der Unterschicht, die hauptsächlich an Straßenständen verkauft wurden. Eine entscheidende Rolle für die veränderte Wahrnehmung des Imbisses spielte die Weltausstellung in St. Louis von 1904. Hier wurden erstmals Zuckerwatte, Hotdogs, Waffeltüten und Hamburger der staunenden Öffentlichkeit präsentiert.

In diese Zeit fällt auch die Erfindung bzw. Markteinführung der Götterspeise (engl. Jell-O), der einzeln verpackten Schokoladen-Tastycakes und vor allem der Oreo-Kekse. Siehe dazu auch die Beiträge zum  US-amerikanischen Tag der Oreo-Kekse (engl. National Oreo Cookie Day) am 6. März und Tag des Wackelpuddings (engl. National Eat Your Jell-O Day) am 12. Juli.

Snacks in Zeiten der Prohibition und im Zweiten Weltkrieg

Die zuvor skizzierten Entwicklungen sorgten für eine breitere gesellschaftliche Akzeptanz des Snacks, die in den Folgejahrzehnten eine ganze Reihe von neuen Produkten auf den US-amerikanischen Markt brachten. Bedingt durch die verbesserten Verpackungsmöglichkeiten und Druckverfahren brachte die Zeit der Prohibition der 1920er und 1930er-Jahre u. a. Butterfinger, Reese’s Peanut Butter Cups, Twinkies, Snickers, Fritos, Ritz Crackers und Lay’s Potato Chips hervor. In diese Zeit fällt auch der Beginn des Siegeszugs der Brezeln als klassischer Snack in den Vereinigten Staaten (siehe dazu auch den Beitrag zum US-amerikanischen Tag der Brezel (engl. National Pretzel Day) am 26. April).

Einen ersten Stopp dieser Entwicklung brachte dann der Zweite Weltkrieg. Die Rationierung von Lebensmitteln wie Fleisch, Butter und Zucker sorgte dafür, dass die Hersteller kaum neue Produkte auf den Markt brachten bzw. bringen konnten. Einzige Ausnahme: die M&M’s, die ab 1941 zunächst für Soldaten in Übersee hergestellt wurden (siehe dazu auch den Beitrag zum US-amerikanischen M&M-Tag (engl. National M&M Day) am 13. Oktober).

Erst ab den 1950er-Jahren begann die Nachfrage für Snacks wieder zu wachsen und das Naschen entwickelte sich zu einem typischen Zeitvertreib in den USA. In diese Zeit kommen u.a. Cheetos, Pop-Tarts, Pringles, Doritos, Hunt’s Snack Pack Pudding, Gatorade, Combos, Reese’s Pieces, Fruit Roll-Ups und Teddy Grahams in die Regale der Supermärkte des Landes.

In diesem Sinne: Guten Appetit und Euch allen einen tollen National Snack Day.

Egal, ob in den Vereinigten Staaten, in Deutschland oder sonst wo auf der Welt. :)

Weitere Informationen und Quellen zum Snack-Tag in den Vereinigten Staaten am 4. März