Rettet die Fische. Schützt die Meere. Am 22. August tauchen die kuriosen Feiertage aus aller Welt ab. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn dieses Datum begeht man im deutschsprachigen Raum auch als den sogenannten Tag der Fische. Eine gute Gelegenheit, diesem Aktionstag – ACHTUNG Wortspiel – mit dem vorliegenden Beitrag der kuriosen Welttage auf den Grund zu gehen.

Inhaltsverzeichnis
Wann ist Tag der Fische?
Seit 2007 feiert Deutschland seinen bundesweiten Tag der Fische immer am 22. August.
Jahr | Datum | Wochentag |
---|---|---|
2023 | 22. August | Dienstag |
2024 | 22. August | Donnerstag |
2025 | 22. August | Freitag |
2026 | 22. August | Samstag |
2027 | 22. August | Sonntag |
2028 | 22. August | Dienstag |
2029 | 22. August | Mittwoch |
2030 | 22. August | Donnerstag |
2031 | 22. August | Freitag |
2032 | 22. August | Sonntag |
2033 | 22. August | Montag |
Wer hat den Tag der Fische ins Leben gerufen?
Ausnahmsweise also kein US-amerikanischer Beitrag aus dem Kalender der maritimen Feiertage – mag der ein oder andere an dieser Stelle anmerken. Allerdings konnte ich im Zuge der Recherchen auch im Falle des Tags der Fische nicht herausfinden, wer ihn ins Leben gerufen hat.
Dachte ich zumindest bis zum 24. Juni 2017. Denn an diesem Datum postete der User Jakob den unten stehenden Kommentar zum vorliegenden Beitrag.
„Ich kann Sie vollständig über die Herkunft des „Tag der Fische“ aufklären. Meine damalige Frau hat 2007 bei Wikipedia festgestellt, dass es keinen Feier- oder Gedenktag an ihrem Geburtstag gibt, weswegen Sie scherzhaft den „Tag der Fische“ erfunden und bei Wikipedia eingetragen hat. Warum es ausgerechnet Fische sind geht auf einen Insider mit ihrer Schwester zurück. Beide haben sich häufig als Fische (insbesondere Kugelfische) bezeichnet. Ich glaube, das ging aus dem Pixar-Film „Findet Nemo“ hervor. Es ist schon witzig, wie daraus „Ernst“ werden konnte. Aber auch wenn der Ursprung dieses Tages vielleicht nicht ganz so glamourös ist, so erfüllt er mittlerweile scheinbar einen guten Zweck.“
(Quelle: Kommentar des Lesers Jakob zum vorliegenden Beitrag vom 24. Juni 2017)
Schaut man sich die Versionsgeschichte der berühmt-berüchtigten Wikipedia-Liste der Feier- und Gedenktage unter dem Hinweis auf das Jahr 2007 an, so findet sich hier eine Ergänzung der Liste durch den inzwischen inaktiven User Yk-dewiki vom 29. September. Seitdem steht der Tag der Fische ohne nähere Angabe von Gründen bzw. Quellen in dieser Wikipedia-Sammlung weltweiter Feier- und Aktionstage.

Inwieweit die Geschichte stimmt, vermag ich bisher nicht zu sagen, möchte mich an dieser Stelle aber ganz herzlich bei Jakob für den Kommentar und bei der Journalistin Julia Barthel von der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) für den Recherche-Hinweis bedanken.
Vor diesem Hintergrund scheinen die verweisenden Websites und Portale (Presse, Tier- und Umweltschutzorganisationen) diesen Aktionstag zum Schutz der Fische und sein Gründungsjahr einfach übernommen zu haben (siehe dazu auch die Liste der weiterführenden Links unten).
Ob es darüber hinaus dann einen inhaltlichen Bezug zum ebenfalls heute begangenen US-amerikanischen National Bring Your Cat to the Vet Day (dt. sinngemäß: Lass-Deine-Katze-untersuchen-Tag), dem Iss-einen-Pfirsich-Tag (engl. National Eat a Peach Day), dem Tag der Zahnfee (engl. National Tooth Fairy Day) oder dem Sei-ein-Engel-Tag (engl. National Be An Angel Day) gibt, bleibt allerdings unklar oder in den Tiefen des Meeres verborgen. ;) Dies gilt auch für den Weltpflanzenmilchtag (engl. World Plant Milk Day).

Einige Hintergrundinformationen zum Tag der Fische
Es gibt viele Gründe, den heutigen Tag der Fische zu begehen. Die einen erfreuen sich im heimischen Aquarium oder beim Tauchen im Meer an den kleinen, bunten Wirbeltieren (siehe dazu auch den Beitrag zum Welttag des Schnorchelns (engl. World Snorkeling Day) am 30. Juli). Andere wiederum möchten mit ihnen den Bedarf an essenziellen Fettsäuren decken.

Und wieder andere stellen, wie eingangs bereits angedeutet, hauptsächlich den Aspekt des Umweltschutzes dieser vielfach bedrohten Meeresbewohner und ihres Lebensraumes in den Mittelpunkt. Man sieht, rund um die Fische gibt es eine ganze Menge zu berichten.
Beginnen wir zunächst bei der begrifflichen Herkunft: Das Wort Fisch leitet sich etymologisch vom lateinischen piscis ab und bezeichnet in der Biologie die Gruppe der wechselwarmen, meist im Wasser lebenden Wirbeltiere.

Fische zählen zu den Kiefermäulern, die nicht zu den Landwirbeltieren gehören. Die Meeresbiologen unterscheiden dabei die folgenden Fischarten:
- Knorpelfische (wie die im Meer lebenden Haie, Rochen und Seekatzen – siehe dazu auch die Beiträge zum US-amerikanischen Tag der Haie (engl. National Shark Awareness Day) am 14. Juli und dem internationalen Tag des Walhais (engl. International Whale Shark Day) am 30. August),
- Fleischflosser und Strahlenflosser, die die Gruppe der Knochenfische bilden,
- die bereits ausgestorbenen Klassen der Placodermi und Stachelhaie und manchmal auch
- die im Meer und Süßwasser lebenden fischähnlichen, aber kieferlosen Wirbeltiergruppen Schleimaale und Neunaugen.
Höchstwahrscheinlich ist ein relativ primitives Wirbeltier Ausgangspunkt für den heutigen Fisch, nämlich eine Art Lanzettfisch. Dieser besitzt weder Gliedmaßen noch ein Schädelskelett, dafür aber ein kleines Rückgrat. Gegen Ende des Silurs entwickelten sich die ersten Knorpelfische, während des Devons entstanden dann schon die ersten Knochenfische.

Fisch als Nahrungsmittel: volle Teller, leere Meere
Fisch schmeckt nicht nur gut, sondern ist zudem auch sehr gesund und sollte fester Bestandteil der modernen Ernährung sein. Vor allem der hohe Gehalt an Eiweiß, Aminosäuren und mehrfach ungesättigten Fettsäuren (Omega-3-Fettsäuren) schlägt auf der Gesundheitsskala zu Buche. Es gibt allerdings auch Gegner dieser Annahme. Aufgrund fortschreitender Verunreinigung der Gewässer enthalten sie immer höhere Konzentrationen an Schadstoffen. Siehe dazu auch die Liste der weiterführenden Links unten sowie die Beträge zum Weltwassertag (engl. World Water Day) am 22. März und dem Tag des Meeres (engl. World Oceans Day) am 8. Juni.

Dazu zählt unter anderem Quecksilber, das laut aktuellen Studien in den meisten Fischen enthalten ist. Laut Wissenschaftlern des Mahavir Hospital and Research Centre enthält Fisch zudem PCB, das bei Menschen zu Unfruchtbarkeit führen kann. Im Sommer 2008 wurden darüber hinaus im Rahmen einer Untersuchung von Fischfleisch in Sushi und Maki Fäkalkeime und Staphylokokken nachgewiesen. Auch nicht unbedingt gesund.
Rund 100 Millionen Tonnen Fisch werden jährlich aus den Meeren gezogen. Doch schon lange reicht dieses Pensum nicht mehr aus, den weltweiten Bedarf zu decken. In etwa 55 Millionen Tonnen Fisch werden zusätzlich in sogenannten Aqua-Farmen herangezogen (siehe dazu auch den Beitrag zum US-amerikanischen Geh-Angeln-Tag (engl. National Go Fishing Day) am 18. Juni).

An dieser Stelle klinkt sich die Tierrechtsorganisation PETA ein und ruft dazu auf, den Fischkonsum zu überdenken. Ein zentraler Aspekt ist dabei der Hinweis auf die Grausamkeit gegen die Tiere, die durch viele der angewandten Fangmaßnahmen leiden müssen.
In diesem Sinne, Euch allen einen entspannten Tag der Fische.
Egal, ob in Deutschland oder sonst wo auf der Welt. :)
Weitere Informationen und Quellen zum bundesweiten Tag der Fische am 22. August
- Versionsgeschichte der Liste von Gedenk- und Aktionstagen auf der Wikipedia (deutsch)
- PETA hat zu dieser Problematik ein eigenes Webportal online gebracht: fischen-tut-weh.de (deutsch)
- Auch der WWF liefert hier eine ganze Reihe teilweise äußerst bedrückender Fakten zum Thema Überfischung auf seiner Website (deutsch)
Ich kann Sie vollständig über die Herkunft des „Tag der Fische“ aufklären.
Meine damalige Frau hat 2007 bei Wikipedia festgestellt, dass es keinen Feier- oder Gedenktag an ihrem Geburtstag gibt, weswegen Sie scherzhaft den „Tag der Fische“ erfunden und bei Wikipedia eingetragen hat.
Warum es ausgerechnet Fische sind geht auf einen Insider mit ihrer Schwester zurück. Beide haben sich häufig als Fische (insbesondere Kugelfische) bezeichnet. Ich glaube, das ging aus dem Pixar-Film „Findet Nemo“ hervor.
Es ist schon witzig, wie daraus „Ernst“ werden konnte. Aber auch wenn der Ursprung dieses Tages vielleicht nicht ganz so glamourös ist, so erfüllt er mittlerweile scheinbar einen guten Zweck.
Hallo Jakob,
vielen Dank für den Hinweis und den Kommentar. Ich habe das mal in den bestehenden Beitrag mit aufgenommen. Gibt es denn auch einen Beleg für diese Hintergrundgeschichte?
Viele Grüße
Sven