Am 12. Juni 1967 hob der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten das Gesetz gegen gemischtrassige Ehen auf. Daran erinnert man in den USA mit dem nationalen Loving-Tag (engl. National Loving Day). Grund genug, die Geschichte dieses Gedenktags für das historische Rechtsurteil mit dem vorliegenden Beitrag aus dem Kalender der kuriosen Feiertage aus aller Welt etwas näher zu beleuchten. Was war geschehen?

Inhaltsverzeichnis
- 1 Wann ist Loving Day in den USA?
- 2 Weshalb fällt der Loving Day auf den 12. Juni?
- 3 Die Grundsatzentscheidung des United States Supreme Court vom 12. Juni 1967
- 4 Die Fortführung im 21. Jahrhundert: Das Loving Day Projekt aus New York
- 5 Weitere Informationen und Quellen zum US-amerikanischen Loving-Tag am 12. Juni
Wann ist Loving Day in den USA?
Der US-amerikanische Loving Day findet jedes Jahr am 12. Juni statt.
Jahr | Datum | Wochentag |
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2025 | 12. Juni | Donnerstag |
2026 | 12. Juni | Freitag |
2027 | 12. Juni | Samstag |
2028 | 12. Juni | Montag |
2029 | 12. Juni | Dienstag |
2030 | 12. Juni | Mittwoch |
2031 | 12. Juni | Donnerstag |
2032 | 12. Juni | Samstag |
2033 | 12. Juni | Sonntag |
2034 | 12. Juni | Montag |
2035 | 12. Juni | Dienstag |
Weshalb fällt der Loving Day auf den 12. Juni?
Der National Loving Day unterscheidet sich insofern vom Großteil der bisher gelisteten Feier- und Aktionstage aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten, als dieser Anlass zum einen ein sehr ernstes, gesellschaftliches Problem thematisiert, zum anderen allerdings auch zahlreiche Hintergrundinformationen vorliegen. Basis ist hier der Rechtsstreit des Ehepaars Loving gegen den US-Bundesstaat Virginia. Aber der Reihe nach.
Konkret bezieht sich der Loving-Tag dabei auf den 12. Juni 1967. An diesem Datum gab der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten (engl. United States Supreme Court) einstimmig der Klage des gemischtrassigen Ehepaars Mildred (afroamerikanische und indianische Abstammung) und Richard Loving (weißer) gegen den Bundesstaat Virginia statt.
Grund der Klage: Die Eheleute waren auf Grundlage eines seit 1924 in Virginia geltenden Gesetzes wegen ihrer in Washington D.C. geschlossenen Ehe zu einer Haftstrafe verurteilt worden und hatten sich gegen dieses Urteil durch mehrere Instanzen geklagt. Siehe dazu auch die Beiträge zum Martin Luther King Day am jeweils dritten Montag im Januar und dem Frederick Douglass Day am 14. Februar.
Die Grundsatzentscheidung des United States Supreme Court vom 12. Juni 1967
Diese Grundsatzentscheidung des United States Supreme Court vom 12. Juni 1967 war insofern ein bemerkenswertes Urteil, als hiermit die zu dieser Zeit noch in 16 Staaten geltenden Gesetze gegen gemischtrassige Ehen zwischen weißen und nichtweißen Partnern aufgehoben wurden. Aus Sicht der Richter stellten diese Gesetze einen fundamentalen Verstoß gegen das per Verfassung verbriefte Recht zum Schutz der Gleichheit (engl. equal protection clause) dar und entschieden insofern zugunsten der Kläger.
Das Urteil markierte in den USA zugleich auch das juristische Ende aller auf der Hautfarbe basierenden Einschränkungen bei der Eheschließung und versetzte dem gesetzlich legitimierten Rassismus einen verheerenden Schlag. Auch und gerade deshalb gilt dieses Datum als wichtiger Meilenstein der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung der 1950er und 1960er-Jahre.
Trotz zahlreicher Bemühungen einer offiziellen Anerkennung als gesetzlicher Feiertag und der historischen Tragweite gilt der National Loving Day in den USA nach wie vor nur als inoffizieller Feiertag. Siehe dazu auch die Geschichte des Malcolm-X-Tag (engl. Malcolm X Day) am 19. Mai oder dem Juneteenth Independence Day am 19. Juni.
Die Fortführung im 21. Jahrhundert: Das Loving Day Projekt aus New York
Seit 2004 findet sich im Zuge einer Online-Recherche auch relativ schnell der Hinweis auf das sogenannte Loving Day Project aus den Vereinigten Staaten. Die Ursprünge dieses Projektes gehen auf den Grafikdesigner Ken Tanabe und seine Abschlussarbeit an der Parsons School of Design in New York City zurück. Tanabe hatte die Geschichte hinter dem Fall Loving vs. Virginia eher zufällig im Rahmen einer Google-Suche gefunden.
Der US-amerikanische Grafikdesigner, der selbst aus einer Einwandererfamilie stammt, war schockiert, dass er nie zuvor etwas von diesem Fall gehört hatte und auch niemand aus seinem direkten Umfeld an seiner Schule davon zu wissen schien. Dies war die Basis für den Start des Loving Day Projektes. Dieses nimmt seitdem den 12. Juni zum Anlass, sich aktiv gegen jede Form von rassistischen Vorurteilen zu stemmen und den Loving Day als Ausdruck der multikulturellen Gemeinschaft zu etablieren (siehe dazu auch die Liste der weiterführenden Links unten).
Wer von Euch nach kalendarischen Alternativen sucht, für den/die bietet der 12. Juni eine ganze Reihe an Optionen. So kennt man dieses Datum in den USA auch als Superman Day (dt. Superman-Tag), als Tag der roten Rose (engl. Red Rose Day) und als Tag der Erdnussbutter-Kekse (engl. National Peanut Butter Cookie Day). In Brasilien feiert man den 12. Juni auch als Dia dos Namorados (dt. Tag der Liebenden), im deutschsprachigen Raum als Tag des Tagebuchs und in vielen anderen Ländern als Internationalen Falafel-Tag (engl. International Falafel Day).
In diesem Sinne: Euch allen einen entspannten Loving Day.
Egal, ob in den Vereinigten Staaten, in Deutschland oder sonst wo auf der Welt. :)
Weitere Informationen und Quellen zum US-amerikanischen Loving-Tag am 12. Juni
- Die offizielle Website des Loving Day Projects in den Vereinigten Staaten (englisch)
- Loving vs. Virginia, 388 U.S. 1 (1967) – vollständiger Urteilstext vom 12. Juni 1967 (englisch)
- Sehr lesenswerter Wikipedia Eintrag zum Rechtsstreit Loving versus Virginia mit vielen weiterführenden Quellen (deutsch/mehrsprachig)
- Das Webportal anydayguide.com über den National Loving Day in den USA (englisch)
- Christopher Shay: Loving Day – auf time.com am 11. Juni 2010 (englisch)
- Kalendereintrag zum US-amerikanischen Loving Day am 12. Juni auf checkiday.com (englisch)
- Loving V. Virginia – Beitrag zu den historischen Hintergründen des Loving Day – auf: history.com (englisch)