Anlässlich des US-amerikanischen For Pete’s Sake Day (dt. sinngemäß in etwa Um-Gottes-willen-Tag) darf am 26. Februar herzhaft geflucht werden. Was es damit auf sich hat und warum auch dieser etwas kryptisch klingende Anlass einen festen Platz im Kalender der kuriosen Feiertage aus aller Welt verdient, beleuchten die folgenden Zeilen. Wer also ist dieser Pete, um dessen Willen angeblich so viele Dinge geschehen?

Inhaltsverzeichnis
- 1 Wann ist Um-Gottes-willen-Tag?
- 2 Wer hat den For Pete’s Sake Day ins Leben gerufen?
- 3 Wer ist Pete? Eine sprachliche Abwandlung der Redensart For God’s Sake
- 4 Weshalb fällt der Um-Gottes-willen-Tag in den USA auf den 26. Februar?
- 5 Weitere Informationen und Quellen zum US-amerikanischen For Pete’s Sake Day am 26. Februar
Wann ist Um-Gottes-willen-Tag?
Der For Pete’s Sake Day (dt. sinngemäß in etwa Um-Gottes-willen-Tag) fällt in den USA immer auf den 26. Februar. Folgende Wochentage stehen damit in den kommenden Jahren im Kalender:
Jahr | Datum | Wochentag |
---|---|---|
2023 | 26. Februar | Sonntag |
2024 | 26. Februar | Montag |
2025 | 26. Februar | Mittwoch |
2026 | 26. Februar | Donnerstag |
2027 | 26. Februar | Freitag |
2028 | 26. Februar | Samstag |
2029 | 26. Februar | Montag |
2030 | 26. Februar | Dienstag |
2031 | 26. Februar | Mittwoch |
2032 | 26. Februar | Donnerstag |
2033 | 26. Februar | Samstag |
Wer hat den For Pete’s Sake Day ins Leben gerufen?
Ein Blick auf die Ursprünge bzw. Hintergründe des For Pete’s Sake Day führt uns zu zwei alten Bekannten im Rahmen der kuriosen Welttage. Denn als Initiator fungiert hier das US-amerikanische Ehepaar Ruth und Tom Roy, die auf ihrer Website wellcat.com seit Beginn der 2000er-Jahre insgesamt 85 geschützte Feier- und Aktionstage ins Leben gerufen haben. Siehe dazu auch die Liste weiterführender Links unten – hier primär die Übersicht im verlinkten Wikipedia-Eintrag und den CNN-Beitrag von Doug Criss.
Obwohl Roy auf Wunsch seiner Frau inzwischen keine neuen kuriosen Feiertage mehr in die Welt setzt, verdanken wir den beiden zahlreiche großartige Anlässe. Hier sind der Erfinde-Deinen-eigenen-Feiertag-Tag (engl. Make Up Your Own Holiday Day) am 26. März und der Internationalen Tag der Frustrationsschreie (engl. International Moment of Frustration Scream Day) am 12. Oktober zu nennen. Weiterhin auch der Bleib-Zuhause-weil-es-Dir-gut-geht-Tag (engl. Stay Home Because You’re Well Day) am 30. November oder das Fest der rieselnden Tannennadeln (engl. Falling Needles Family Fest Day) am 30. Dezember.
Im Falle des US-amerikanischen Um-Gottes-willen-Tags datiert die frühste bekannte Version eines Beitrags für den März 2000. Wobei nicht ganz klar ist, ob dieser Aktionstag nicht deutlich ältere kalendarische Wurzeln aufweist. Immerhin hat Thomas Roy bereits während seiner Tätigkeit als Radiomoderator in den 1980er-Jahren mit der Schaffung eigener Feiertage begonnen. Die meisten Quellen verweisen dementsprechend auch auf die Gründung des For Pete’s Sake Day in den 1990er-Jahren (siehe dazu auch die Liste der weiterführenden Links unten).
Wer ist Pete? Eine sprachliche Abwandlung der Redensart For God’s Sake
Die vorherige Übersetzung deutete ja bereits an, dass es hier einen tendenziell religiösen Bezug gibt. Dieser leitet sich von der amerikanischen Redensart For God’s Sake bzw. For Christ’s Sake (dt. Um Gottes willen! – alternativ: Um Himmels willen! oder: Herrgott nochmal!) ab und meint wesentlich eine genervte und äußerst gereizte Reaktion auf einen Sachverhalt, eine Situation oder einen Umstand.
Laut dem Oxford English Dictionary geht For Pete’s Sake dabei als sprachliche, weniger religiös geprägte Redewendung auf das Jahr 1903. Hieraus entstanden dann laut dieser Quelle auch Varianten wie For the love of Pete (1906) oder In the name of Pete (1942), wobei dies aus heutiger Sicht schon wieder als veraltet gilt (siehe dazu auch die Liste der weiterführenden Links unten).
Womit die sprachliche – und wohl auch inhaltliche Brücke zum heutigen For-Pete’s Sake Day geschlagen ist. Denn bei dem guten Pete handelt es sich wohl um niemand Geringeres als die biblische Figur des heiligen Petrus (engl. St. Pete). Da die Roys bei ihren kuriosen Feiertagen einen äußerst menschenfreundlichen und humanistischen Impetus an den Tag legen, können wir für den 26. Februar festhalten, dass blasphemisches Fluchen seine Berechtigung hat, man diese aber nicht immer gleich an die oberste Stelle richten muss. Insofern passt dieser Anlass auch die Reihe der zuvor gelisteten kuriosen Feiertage.
Zumindest wenn man daran glaubt oder im anglo-amerikanischen Raum lebt; falls nicht, reicht es dann aber ohnehin eine Nummer kleiner. ;)
Weshalb fällt der Um-Gottes-willen-Tag in den USA auf den 26. Februar?
Demgegenüber ist die Wahl des Datums – wie bei so vielen Anlässen aus dem Hause Roy – leider nicht näher begründet. Angesichts des Bezugs zum heiligen Petrus wäre hier auch eine kalendarische Referenz auf den Namens- bzw. Ehrentag dieser biblischen Figur zu erwarten, bei näherem Hinsehen findet sich aber für alle christlichen Konfessionen primär der 29. Juni.
Insofern erscheint der 26. Februar entweder als relativ willkürliche Setzung oder es gibt noch einen weiteren Grund, den ich im Zuge der Recherchen bedauerlicherweise nicht herausfinden konnte.
Ob darüber hinaus eine inhaltliche Verbindung zum ebenfalls am 26. Februar in den USA begangenen Tag des Jahrmarkts (engl. National Carnival Day) oder dem Erzähl-ein-Märchen-Tag (engl. Tell A Fairy Tale Day) gibt, bleibt unklar. Dies gilt auch für den US-amerikanischen Levi Strauss Day zu Ehren von Loeb Strauss, den Tag des Ringfingers (engl. National Ring Finger Day) oder den Tag der Pistazie (engl. National Pistachio Day). Aber denkbar ist im Kalender der kuriosen Welttage eine ganze Menge.
In diesem Sinne: Heute also mal ruhig herzhaft fluchen.
Egal, ob in den Vereinigten Staaten, in Deutschland oder sonst wo auf der Welt. ;)
Weitere Informationen und Quellen zum US-amerikanischen For Pete’s Sake Day am 26. Februar
- Thomas and Ruth Roy: For Pete’s Sake Day auf wellcat.com (englisch)
- Die frühste Version des Beitrags zum For Pete’s Sake Day auf wellcat.com – hier in der archivierten Version der WaybackMachine vom 4. März 2000 (englisch)
- Wikipedia-Eintrag zu Thomas Roy mit einem Abriss seiner Filmografie und einer Liste aller zusammen mit seiner Frau initiierten kuriosen Feiertage (englisch/mehrsprachig)
- Kathryn Ross: Hoodie Hoo Day staying put. More than 60 people braved cold temperature to scare away winter – auf: wellsvilledaily.com am 15. Februar 2020 (englisch)
- Doug Criss: Meet the people behind all those wacky holidays – auf: cnn.com am 26. Februar 2018 (englisch)
- Sick of Winter? Embrace the Bizarre (But Very Real) Tradition of ‚Hoodie-Hoo Day‘ – auf: people.com am 20. Februar 2014 (englisch)
- Daisy Carrington: From pants to pot-plants: How to make a holiday out of anything – auf: ccn.com am 31. Juli 2013 (englisch)
- Mark Heald: For Pete’s Sake – Who Is Pete? – auf: sporcle.com am 25. März 2018 (englisch)
- Beitrag über den US-amerikanischen For Pete’s Sake Day auf usatoday.com am 21. Februar 2013 (englisch)
- Die Online-Version des Oxford English Dictionary über die Redewendung For Pete’s Sake (englisch)
- Eintrag zum heiligen Petrus auf heiligenlexikon.de (deutsch)
- Kleine Schule der Blasphemie: Beginner’s guide to blasphemy (englisch)
- Der For Pete’s Sake Day auf dem Webportal giftypedia.com (englisch)