Welttag des Briefschreibens – World Letter Writing Day am 1. September

Am 1. September gibt es Post. Zumindest wenn es nach dem Australier Richard Simpkin geht, der dieses Datum 2014 zum World Letter Writing Day (dt. Welttag des Briefschreibens) erklärt hat. Was es damit auf sich hat und warum auch dieser Anlass einen festen Platz im Kalender der kuriosen Feiertage aus aller Welt verdient, erzählen die folgenden Zeilen.

World Letter Writing Day - Welttag des Briefschreibens. Kuriose Feiertage - 1. September © 2016 Sven Giese
Die Post ist da. Ein Stapel Briefe. Welttag des Briefschreibens (engl. World Letter Writing Day) © 2016 Sven Giese

Wer hat den World Letter Writing Day ins Leben gerufen?

Wie eingangs bereits angedeutet geht der World Letter Writing Day) auf den Australier Richard Simpkin und das Jahr 2014 zurück. Der Fotograf, Autor und Künstler – seit den 1990er-Jahren selbst bekennender Fan handgeschriebener Briefe – möchte mit diesem globalen Ehrentag des handgeschriebenen Briefes allen Menschen ein kurzes Innehalten im digitalen Zeitalter verschaffen und die Vorteile des handgeschriebenen Briefes in den Vordergrund stellen.

Nun liegt es Simpkins völlig fern, die Vorteile moderner Kommunikationsmittel grundsätzlich zu verdammen. Trotzdem verweist er mit einigem Recht darauf, dass ein Brief grundsätzlich mehr Individualität und Charakter als eine E-Mail oder Textnachricht vermittelt. Zumindest wenn er handgeschrieben ist (siehe dazu auch die Beiträge zum Tag der Handschrift (engl. National Handwriting Day) am 23. Januar, dem Weltpostkartentag am 30. Juli und dem internationalen Weltposttag oder Tag des Weltpostvereins (engl. World Post Day) am 9. Oktober).

Dies erklärt dann auch Simpkins erstes großes Briefprojekt: das 2005 in Buchform erschienene Australien Legends, für das er 80 bekannte Persönlichkeiten aus Down Under fotografiert und interviewt hat. Die jeweils erste Kontaktaufnahme aber sei, so der Australier weiter, grundsätzlich in Form eines handgeschriebenen Briefes erfolgt.

Wann ist Welttag des Briefschreibens?

Seit 2014 fällt der Welttag des Briefschreibens (engl. World Letter Writing Day) immer auf den 1. September.

JahrDatumWochentag
20231. SeptemberFreitag
20241. SeptemberSonntag
20251. SeptemberMontag
20261. SeptemberDienstag
20271. SeptemberMittwoch
20281. SeptemberFreitag
20291. SeptemberSamstag
20301. SeptemberSonntag
20311. SeptemberMontag
20321. SeptemberMittwoch
20331. SeptemberDonnerstag

Weshalb feiern wir den Welttag des handgeschriebenen Briefes am 1. September?

Ob diese Publikation allerdings etwas mit der Wahl des Datums für den heutigen Anlass zu tun hat, konnte ich im Zuge der Recherchen für diesen Beitrag nicht herausfinden. Ebenfalls unklar bleibt, ob es hier – neben der thematischen Verwandtschaft – einen inhaltlichen Bezug zum US-amerikanischen National Letter Writing Day am 7. Dezember gibt. Dies gilt auch für den ebenfalls am 1. September begangenen Tag des Hühnerjungen (engl. National Chicken Boy Day), dem Tag der Wörter, auf die sich nichts reimt (engl. National No Rhyme (Nor Reason) Day) oder dem Tag des Zebrastreifens in Deutschland.

Aber das wird echte Fans des handgeschriebenen Wortes nicht davon abhalten, den heutigen Anlass mit einem oder mehreren handgeschriebenen Briefen angemessen zu feiern. Wenn Ihr schreibt, bitte aber nicht das Porto vergessen (siehe dazu auch den Beitrag zum US-amerikanischen Tag der Briefmarken (engl. U.S. Postage Stamp Day) am 1. Juli).

In diesem Sinne: Euch allen einen tollen World Letter Writing Day.

Egal, ob in Australien, in Deutschland oder sonst wo auf der Welt. :)

Weitere Informationen und Quellen zum internationalen Tag des Briefschreibens

Kategorien Internationale Kuriositäten, September Schlagwörter 1. September

1 Gedanke zu „Welttag des Briefschreibens – World Letter Writing Day am 1. September“

  1. Duft-Transport ist analog

    Kommunizieren geht ganz leicht:
    Partner nicht fern, die Stimme reicht.
    Falls doch, dann hilft ein Telefon.
    SMS/email Netzes Lohn.

    Als Anhang gar ein Bildchen noch,
    Emoji reicht ja auch mal doch.

    Nur eines fehlt: Persönlichkeit.
    Bei dem Gespräch sie schon bereit,
    in Neuen Medien Distanz siehst,
    realer Welt einfach entfliehst.

    Früher den Brief stets per Kurier
    ließen gern transportieren wir,
    Beigelegtes inklusive.
    Gab es einst Alternative?

    Intimes bergend Schrift und Wort,
    enthüllt an einem andern Ort.

    © Hans Kayser

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