Internationaler Tag der Kinderrechte – World Children’s Day der Vereinten Nationen

Am 20. November ist Internationaler Tag der Kinderrechte (engl. World Children’s Day). Der 1990 von den Vereinten Nationen initiierte Aktionstags im Zeichen des Schutzes von Kindern und Jugendlichen erinnert an die Verabschiedung der Kinderrechtskonvention durch die UN-Vollversammlung im Jahre 1989. Grund genug, die Geschichte dieses Anlasses auch im Kalender der kuriosen Feiertage aus aller Welt zu erzählen. Worum geht es dabei im Detail?

World Children's Day - Internationaler Tag der Kinderrechte der Vereinten Nationen. Kuriose Feiertage - 20. November © 2021 Sven Giese
World Children’s Day – Internationaler Tag der Kinderrechte der Vereinten Nationen. Kuriose Feiertage – 20. November © 2021 Sven Giese.

Wann ist Internationaler Tag der Kinderrechte?

Seit 1954 findet der von den Vereinten Nationen initiierte Internationale Tag der Kinderrechte (engl. World Children’s Day) immer am 20. November statt.

Wer hat den World Children’s Day ins Leben gerufen?

Der World Children’s Day geht auf die Initiative der Vereinten Nationen aus dem Jahr 1954 zurück. Am 21. September 1954 sprach die 9. UNO-Vollversammlung eine Empfehlung an ihre Mitgliedsstaaten aus, einen internationalen Kindertag ins Leben zu rufen. Hier zunächst aber noch als Universal Children’s Day.

Grundlage dieser Empfehlung war ein Vorschlag der US-amerikanischen Organisation International Union for Child Welfare aus dem Jahr 1952. Am 14. Dezember 1954 wurde diese Empfehlung mit der Resolution 836(IX) von den UN-Mitgliedsstaaten verabschiedet. Folgende Aspekte sollten mit diesem Kindertag in den Fokus rücken:

  • Förderung und Einsatz für Kinderrechte.
  • Förderung der Freundschaft unter den Kindern und Jugendlichen.
  • Verpflichtung der UNO-Mitgliedsstaaten, mindestens einmal pro Jahr die Arbeit des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen UNICEF öffentlich zu unterstützen.

Dies auch vor dem Hintergrund, dass viele sozialistische Staaten des ehemaligen Ostblocks schon seit 1950 einen eigenen internationalen Kindertag am 1. Juni etabliert hatten. Eine historische Referenz an die Weltkonferenz für das Wohlergehen der Kinder von 1925.

Das erklärt dann auch, weshalb es international kein einheitliches Datum für diesen Aktionstag zu Ehren der Kinder gibt. Während in über 40 Ländern der bereits früher etablierte Internationale Kindertag am 1. Juni begangen wird, verteilen die jeweils nationalen Varianten in anderen Staaten über den gesamten Jahreskalender. Deutschland und Österreich feiern den Weltkindertag seit 1954 immer am 20. September.

Weshalb fällt der Tag der Kinderrechte auf den 20. November?

Tatsächlich gibt es eine doppelte Begründung für die Wahl des 20. November als Datum des Internationalen Tags der Kinderrechte.

  • Am 20. November 1959 adaptierte die UN-Generalversammlung die Resolution A/RES/1386 (XIV): Declaration of the Rights of the Child (dt. Erklärung der Rechte des Kindes).
  • Der 20. November ist auch der Jahrestag der Unterzeichnung der Convention on the Rights of the Child (A/RES/44/25 – dt. internationale Kinderrechtskonvention), die durch 191 UNO-Mitgliedsstaaten im Jahre 1989 ratifiziert.

Was ist in der internationalen Kinderrechtskonvention festgehalten?

Die internationale Kinderrechtskonvention (engl. UN Convention on the Rights of the Child – UNCRC) gilt als der historisch am weitesten verbreitete Menschenrechtsvertrag. Folgende Aspekte bzw. Hintergründe sollte man kennen:

Eglantyne Jebb und die Declaration on the Rights of the Child

Die UN-Kinderrechtskonvention basiert auf der Declaration on the Rights of the Child (dt. Erklärung über die Rechte des Kindes), die Eglantyne Jebb, der Gründerin von Save the Children verfasst worden sind. Als Jebb 1919 Save the Children gründete, waren Kinderrechte nicht weitverbreitet.

In der Declaration on the Rights of the Child stelle Jebb fest, dass Kinder ein Recht auf Nahrung, Gesundheitsfürsorge, Bildung und Schutz vor Ausbeutung haben. Die Erklärung ging den mutigen Schritt, diese Rechte für alle Kinder einzufordern, und machte es zur Pflicht der internationalen Gemeinschaft, die Rechte der Kinder in den Vordergrund der Planung zu stellen. Die Jebb’sche Erklärung zu den Rechten des Kindes wurde 1924 vom Völkerbund angenommen.

Die 54 Artikel der UN-Kinderrechtskonvention

In jedem der 54 Artikel der internationalen Kinderrechtskonvention sind verschiedene, gleichermaßen wichtige Kinderrechte verankert. Diese reichen vom Recht auf Überleben (Artikel 6) bis zum Recht auf Schutz vor gefährlicher, bildungsbeeinträchtigender oder gesundheitsschädigender Arbeit (Artikel 32). A/RES/44/25 legt auch fest, wie die Regierungen zusammenarbeiten sollten, um diese Rechte für alle Kinder zu gewährleisten.

  • Aktuell haben 194 Länder die UN-Kinderrechtskonvention unterzeichnet
  • Alle Länder, die die UN-Kinderrechtskonvention unterzeichnet haben, sind durch internationales Recht verpflichtet, für ihre Umsetzung zu sorgen. Dies wird durch das Committee on the Rights of the Child (dt. Ausschuss für die Rechte des Kindes) überwacht.
  • Die UN-Kinderrechtskonvention ist auch der einzige internationale Menschenrechtsvertrag, der Nichtregierungsorganisationen (NGOs) gemäß Artikel 45a eine direkte Rolle bei der Überwachung der Umsetzung der Konvention einräumt.

Die universelle Gültigkeit der Convention on the Rights of the Child

In der Convention on the Rights of the Child ist ein universeller Anspruch formuliert: Alle Kinder haben verbriefte Rechte, die für sie als Kinder spezifisch sind und die in der UN-Kinderrechtskonvention verankert sind. Diese Rechte müssen auch in Krisenzeiten und Ausnahmesituationen geachtet, geschützt und erfüllt werden.

Ziele und Intention: Worum geht es beim World Children’s Day der UNO?

Die Botschaft des World Children’s Day ist eindeutig. In der UN-Resolution A/RES/44/25 sind die Rechte der Kinder zusammengefasst und alle Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen haben sich verpflichtet, die Rechte der Kinder zu achten.

Hierin sind eine Reihe von Kinderrechten festgelegt, die allen Kindern und Jugendlichen weltweit das verbriefte Recht auf Schutz, Fürsorge, freie Meinungsäußerung garantiert. Dementsprechend finden sich hier auch das Recht auf Leben, Gesundheit, Bildung und auf Spiel sowie das Recht auf Familienleben, auf Schutz vor Gewalt, auf Nichtdiskriminierung und auf Anhörung. Siehe dazu auch den Beitrag zum National Be Someone Day (dt. Sei-Unterstützung-für-jemand-Tag) am 21. Juli.

Für alle diese Rechte betonen die Formulierungen dieser UN-Resolution, dass dabei stets das Wohl des Kindes – auch in der Regelung familiärer Kontakte – im Vordergrund stehen soll. Weiterhin betont die UNO, dass in der Wahrung dieser Rechte eine wichtige Voraussetzung für ein friedliches Zusammenleben der Menschen gegeben sei. Siehe dazu auch die Liste der weiterführenden Links unten sowie den Beitrag zum Internationalen Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten (engl. International Day against the Use of Child Soldiers – bekannt vor allem aber als: Red Hand Day) am 12. Februar.

Dementsprechend ruft der World Children’s Day am 20. November dazu auf, die Rechte der Kinder auf der ganzen Welt zu fördern und kontinuierlich ein kinderfreundliches Umfeld zu schaffen

Wer von Euch hier noch kalendarische Alternativen sucht, der/die finde für den 20. November einige kalendarische Alternativen. Exemplarisch seien hier der US-amerikanische Beautiful Day (dt. Der schöne Tag), der Tag des Unsinns (engl. National Absurdity Day) oder der Gib-Deinem-Computer-einen-Namen-Tag (engl. Name Your PC Day) genannt.

In diesem Sinne: Setzt Euch für die Rechte der Kinder und Jugendlichen ein und habt einen entspannten World Children’s Day.

Egal, wo auf der Welt Ihr diesen Aktionstag auch feiert.

Weitere Informationen und Quellen zum Internationalen Tag der Kinderrechte am 20. November