Ändere-Deinen-Namen-Tag – der US-amerikanische Get A Different Name Day

Am 13. Februar feiern die USA den landesweiten Ändere-Deinen-Namen-Tag (engl. Get A Different Name Day). Weshalb dieser Aktionstag rund um die Möglichkeiten der Namensänderung einen festen Platz im Kalender der kuriosen Feiertage aus aller Welt verdient hat und was es genau damit auf sich hat, versucht der vorliegende Beitrag zu klären. Weshalb sollen/können wir heute also unseren Namen ändern?

Get A Different Name Day - Ändere Deinen Namen-Tag in den USA. Kuriose-Feiertage - 13. Februar © 2018 Sven Giese
Get A Different Name Day – Ändere Deinen Namen-Tag in den USA. Kuriose-Feiertage – 13. Februar © 2018 Sven Giese.

Wann ist Ändere-Deinen-Namen-Tag?

Der Ändere-Deinen-Namen-Tag (engl. Get A Different Name Day) findet in den USA immer am 13. Februar statt. Als kalendarischen Service könnt Ihr Euch für die kommenden Jahre die folgenden Wochentage vormerken:

JahrDatumWochentag
202313. FebruarMontag
202413. FebruarDienstag
202513. FebruarDonnerstag
202613. FebruarFreitag
202713. FebruarSamstag
202813. FebruarSonntag
202913. FebruarDienstag
203013. FebruarMittwoch
203113. FebruarDonnerstag
203213. FebruarFreitag
203313. FebruarSonntag

Wer hat den Get A Different Name Day ins Leben gerufen?

Im Gegensatz zu vielen anderen kuriosen Aktionstagen aus den Vereinigten Staaten liegen im Falle des Get A Different Name Day sehr konkrete Angaben darüber vor, von wem er ins Leben gerufen wurde und seit wann er gefeiert wird. Aber der Reihe nach.

Der Get A Different Name Day ist eine Erfindung des US-amerikanischen Ehepaars Ruth und Thomas Roy. Mit ihrer Website wellcat.com sind die beiden eine echte Instanz in Sachen kalendarischer Kuriositäten. Immerhin haben sie dort seit Beginn der 2000er-Jahre insgesamt 85 markenrechtlich geschützten Anlässe geschaffen.

Im Falle des US-amerikanischen Tags der Namensänderung datiert die frühste bekannte Version eines Beitrags für den März 2000. Wobei nicht ganz klar ist, ob dieser Aktionstag nicht deutlich ältere kalendarische Wurzeln aufweist. Immerhin hat Thomas Roy bereits während seiner Tätigkeit als Radiomoderator in den 1980er-Jahren mit der Schaffung eigener Feiertage begonnen (siehe dazu auch die Liste der weiterführenden Links unten).

Obwohl Roy auf Wunsch seiner Frau inzwischen keine neuen kuriosen Feiertage mehr in die Welt setzt, verdanken wir den beiden zahlreiche großartige Anlässe. Exemplarisch seien hier der Erfinde-Deinen-eigenen-Feiertag-Tag (engl. Make Up Your Own Holiday Day) am 26. März und der Internationalen Tag der Frustrationsschreie (engl. International Moment of Frustration Scream Day) am 12. Oktober genannt. Aber auch der Ticktag-Tag (engl. Tick-Tock-Day) am 29. Dezember und das Fest der rieselnden Tannennadeln (engl. Falling Needles Family Fest Day) am 30. Dezember gehören in diese Aufzählung (siehe dazu auch die Liste weiterführender Links unten).

Weshalb fällt der US-amerikanische Ändere-Deinen-Namen-Tag auf den 13. Februar?

Die oben genannten Beispiele zeigen weiterhin, dass die Feiertage aus dem Hause Roy zwar immer einen saisonalen Bezug aufweisen, in der Regel aber auf eine konkrete Begründung für die Wahl des jeweiligen Datums verzichten.

Zumindest konnte ich im Zuge der Recherchen für den vorliegenden Beitrag diesbezüglich nichts herausfinden. Mit dem parallel am 13. Februar gefeierten indischen Kuss-Tag (engl. Kiss Day), dem US-amerikanischen Tag der Tortellini (engl. National Tortellini Day) bzw. dem Cheddar-Tag (engl. National Cheddar Day) oder dem Welttag des Radios scheint es jedenfalls nichts zu tun zu haben.

Ziele und Intention: Worum geht es beim Tag der Namensänderung?

Die Botschaft? Mit dem Get A Different Name Day soll seit 1987 ein Mal im Jahr all denjenigen die Möglichkeit zur Namensänderung geben werden, die sich mit ihrem eigenen Namen nicht wohlfühlen. Wobei hier einzuschränken ist, dass diese Namensänderung tatsächlich nur heute gelten soll und laut dem Ehepaar Roy auch nur den Vornamen betrifft.

Zum Get A Different Name Day: Ein paar juristische Hintergründe zu den Möglichkeiten der Namensänderung

Während man also den eigenen (Vor-)Namen am heutigen Ändere-Deinen-Namen-Tag somit im Prinzip nach Lust und Laune ändern kann, ist eine vollständige Namensänderung aus juristischer Sicht keineswegs eine so leichte Sache. Wieso? Grundsätzlich wird das Thema einer (juristisch) validen Namensänderung bzw. Namenswechsel in den meisten westlichen Ländern vom Gesetzgeber geregelt.

In Deutschland fällt dies z. B. unter das sogenannte Namensrecht. Hiermit sind alle gesetzlichen Vorschriften gemeint, welche die individuelle Berechtigung im Bürgerlichen Gesetzbuch regeln, einen bestimmten Namen zu führen und unter welchen Bedingungen eine Namensänderung (z. B. durch Eheschließung, Adoption, Künstlername usw.). Das wohl bekannteste und zugleich berüchtigtste Beispiel zum Thema Namensgebung ist die Wahl des Vornamens nach der Geburt eines Kindes. Die Entscheidung darüber liegt oberflächlich gesehen zwar völlig in der Hand der Eltern, trotzdem gibt es seitens des Gesetzgebers diesbezüglich klare Vorgaben:

  • Dringlichkeit: Eltern müssen den Vornamen ihres Kindes innerhalb von 4 Wochen nach der Geburt festlegen und beim Standesamt registrieren.
  • Eindeutigkeit des Vornamens: Zwar muss dieser als solcher erkennbar (also kein eindeutiger Nachname, der z. B. zur Kombination Müller Müller führen würde), darf aber sowohl männlich als auch weiblich sein (z. B. Kim).
  • Unschädlichkeit des Namens: Die Wahl des Vornamens darf – im Juristen-Deutsch – weder dem Kindeswohl dadurch schaden, dass es der Lächerlichkeit preisgegeben wird, noch eine kulturell bedingte Negativ-Konnotation herstellt. Beispiele für den letztgenannten Punkt wären z. B. Kain, Judas oder Satan. In enger Verbindung dazu gilt auch, dass ein Vorname nicht das religiöse Empfinden der Mitmenschen verletzten darf.
  • Während es in den USA und Großbritannien hauptsächlich unter Prominenten eine Mode geworden zu sein scheint, den Vornamen ihrer Kinder nach dem Ort ihrer Zeugung zu benennen (Brooklyn, Chelsea usw.), schiebt der deutsche Gesetzgeber hier einen Riegel vor. Vornamen dürfen kein Orts- oder Markennamen sein. Dieses Verbot gilt auch für anfallende Ambitionen, den Vornamen seines Kindes zur Erhaltung der Einzigartigkeit des Namens markenrechtlich schützen zu lassen.

Kann man in Deutschland seinen Vornamen ändern lassen?

Trotz dieser auf den ersten Blick äußerst strikten Vorgabe zur Namensvergabe geht es dem Gesetzgeber hier vor allem um den Schutz (der Würde) des Individuums. Da in vielen Fällen aber Vornamen von Standesbeamten nach der Geburt des Kindes durchgewunken wurden, besteht in Deutschland die Möglichkeit – zumindest in Ausnahmefällen – seinen Vornamen nachträglich bei der Namensänderungsbehörde (Kreisverwaltung, Standesamt oder Ordnungsamt) ändern zu lassen. Hierfür müssen allerdings bestimmte Kriterien erfüllt werden oder triftige Gründe vorliegen:

  • So im Falle einer Eindeutschung ausländischer Vornamen nach der Einbürgerung, die im Falle einer Unmöglichkeit oder fehlenden Entsprechung auch zur Wahl eines komplett neuen Vornamens führen kann.
  • Falls nachweisbar ist, dass eine Person seit ihrer Geburt immer schon anders genannt wurde.
  • Ablehnung eines besonders exotischen Vornamens.
  • Transsexualität: Nach dem Transsexuellengesetz können Personen ihren Vornamen in der Weise ändern lassen, die dem gefühlten Geschlecht entspricht.

Wer nicht unter diese Bedingungen fällt, hat dann aber ja immer noch die Möglichkeit, seinen Vornamen anlässlich des heutigen Ändere-Deinen-Namen-Tages am 13. Februar – zumindest temporär – zu ändern.

In diesem Sinne: Euch allen einen tollen Get A Different Name Day.

Egal, ob in den Vereinigten Staaten, in Deutschland oder sonst wo auf der Welt.

Weiter Informationen und Quellen zum Ändere-Deinen-Namen-Tag in den Vereinigten Staaten