Der 15. April erinnert als Titanic-Gedenktag an den Untergang des Passagierdampfers RMS Titanic im Jahre 1912. Das Unglück gilt als die bekannteste Schiffskatastrophe des 20. Jahrhunderts und entwickelte sich im Laufe der Zeit zum Synonym für solche folgenreichen Ereignisse, welche die Unkontrollierbarkeit der Natur durch die Technik symbolisierten. Grund genug, diesem historischen Gedenktag zu Ehren der Titanic-Opfer einen eigenen Beitrag im Kalender der kuriosen Feiertage aus aller Welt zu widmen und seine Geschichte mit den folgenden Zeilen etwas näher zu beleuchten.

Inhaltsverzeichnis
- 1 Wann ist Titanic-Gedenktag?
- 2 Was war am 15. April 1912 geschehen und woran erinnert der Titanic-Gedenktag?
- 3 Einordnung des Titanic-Unglücks und seine Folgen
- 4 Titanic-Spurensuche in New York: Die Chelsea-Piers 54 und 59
- 5 Ein wenig bekannter New Yorker Leuchtturm als Denkmal für die Opfer des Titanic-Untergangs
- 6 Weitere Informationen und Quellen zum Titanic-Gedenktag am 15. April
Wann ist Titanic-Gedenktag?
In Gedenken an den Untergang des Passagierdampfers RMS Titanic im Jahre 1912 feiern wir den Titanic-Gedenktag immer 15. April. Folgende Wochentage stehen damit in den kommenden Jahren im Kalender:
Jahr | Datum | Wochentag |
---|---|---|
2023 | 15. April | Samstag |
2024 | 15. April | Montag |
2025 | 15. April | Dienstag |
2026 | 15. April | Mittwoch |
2027 | 15. April | Donnerstag |
2028 | 15. April | Samstag |
2029 | 15. April | Sonntag |
2030 | 15. April | Montag |
2031 | 15. April | Dienstag |
2032 | 15. April | Donnerstag |
2033 | 15. April | Freitag |
Was war am 15. April 1912 geschehen und woran erinnert der Titanic-Gedenktag?
Die unter der Flagge der britischen Reederei White Star Line fahrende RMS Titanic galt zu Beginn des 20. Jahrhunderts als das weltweit größte Passagierschiff. In der Nacht vom 14. auf den 15. April kollidierte der Dampfer auf seiner Jungfernfahrt von Southampton (Großbritannien) nach New York (USA) um 23:40 Uhr Schiffszeit südöstlich von Neufundland im Nordatlantik mit einem Eisberg. Rund zwei Stunden und vierzig Minuten später war das durch seine Unterteilung in mehrere wasserdichte Schotten als unsinkbar propagiertes Schiff so stark beschädigt, dass es in den Fluten des Nordatlantiks versank.
Obwohl für eine Evakuierung nach der Kollision mit dem Eisberg noch ausreichend Zeit gewesen wäre, wurden 1517 der 2200 an Bord befindlichen Passagiere und Besatzungsmitglieder mit dem sinkenden Schiff in den Tod gerissen. Siehe dazu auch den Beitrag zum Welttag der Prävention gegen das Ertrinken (engl. World Drowning Prevention Day) am 25. Juli.
Dies erscheint im Rückblick umso dramatischer, als lediglich die Hälfte aller Passagierunterkünfte an Bord überhaupt besetzt oder gebucht war. Daran erinnert der heutige Titanic-Gedenktag, der 2023 somit seine 111. Auflage feiert.

Einordnung des Titanic-Unglücks und seine Folgen
Es gilt heute als relativ gesichert, dass die hohe Opferzahl hauptsächlich durch fehlende Rettungsboote und der auf ein solches Szenario schlecht oder unvorbereiteten Crew zurückzuführen ist. Die Reederei hatte ein entsprechendes Training der Besatzung aufgrund der „Unsinkbarkeit“ des Schiffes für schlichtweg nicht notwendig gehalten.
Aufgrund der hohen Opferzahl zählt der Untergang der RMS Titanic zu den großen Schiffskatastrophen des 20. Jahrhunderts, wobei an dieser Stelle anzumerken ist, dass es mit Blick auf die Zahl der Todesopfer nicht das folgenschwerste Unglück der jüngeren Seefahrt darstellte. Siehe dazu auch die anderen Beiträge aus dem Kalender der maritimen Feiertage.
Im Gegensatz zu vielen anderen Schiffsunglücken löste der Schock über den Untergang der Titanic aber eine ganze Reihe an Bestrebungen aus, mit denen die Sicherheit der Handels- und Passagierschifffahrt verbessert werden sollte.
Hier ist hauptsächlich die erste SOLAS-Konferenz (engl. First International Conference on the Safety of Life at Sea – dt. Erste internationale Konferenz über die Sicherheit des Lebens auf dem Meer) am 12. November 1913 in London zu nennen. Auf dieser wurde mit der International Convention for the Safety of Life at Sea (dt. Internationales Übereinkommen zum Schutz des menschlichen Lebens auf See) ein internationaler Mindeststandard für die Sicherheit auf Schiffen geschaffen. Dieser umfasste u. a. die ausreichende Anzahl von Rettungsbooten, 24-Stunden-Besetzung der Funkstationen und die Errichtung der Internationalen Eispatrouille (siehe dazu auch den Beitrag zum Weltschifffahrtstag (engl. World Maritime Day) am letzten Donnerstag im September).
Ein weiteres Ergebnis der Titanic-Havarie waren die Bestrebungen zur Entwicklung eines Eisberg-Detektors durch den deutschen Physiker Alexander Karl Friedrich Franz Behm (1880 – 1952), die zwar nicht den gewünschten Erfolg brachten, letztlich aber die Basis für die Erfindung des Echolots lieferten.

Titanic-Spurensuche in New York: Die Chelsea-Piers 54 und 59
Die Überlebenden der Schiffskatastrophe wurden im April 1912 nach New York gebracht und tatsächlich finden sich auch heute noch Spuren dieses Ereignisses im Big Apple. Wenn man denn weiß, wonach zu suchen ist. Aber der Reihe nach.
Zielort der RMS Titanic in New York war der Pier 59 am westlichen Ufer von Manhattan im Stadtteil Chelsea. Die damaligen Landungsbrücken und Passagierhallen waren fester Bestandteil der geplanten White Star Luxus-Liner-Route. Im Zuge der Rettungsaktion nutzen die eingesetzten Schiffe am 20. April 1912 den Pier 59, um die geborgenen Rettungsboote der Titanic zu entladen, die 675 geretteten Passagiere wurden jedoch an dem damals von der Reederei Cunard Line betriebenen Pier 54 an Land gebracht. Insofern ist dies auch der tatsächliche Ort, an dem die Überlebenden des Unglücks an Land gingen (siehe dazu auch die Liste der weiterführenden Links unten).
Heute befindet sich auf den Piers 59, 60 und 61 der Chelsea Piers Sports & Entertainment Complex, das größte Trainings- und Sportzentrum in New York, während von Pier 54 nur noch der Torbogen und Teile der Landungsbrücke vorhanden sind. Derzeit befindet sich hier eine massive Baustelle (siehe dazu auch das beigefügte Foto des Torbogens).

Ein wenig bekannter New Yorker Leuchtturm als Denkmal für die Opfer des Titanic-Untergangs
Anlässlich des Titanic-Gedenktages darf an dieser Stelle aber auch ein Hinweis auf ein wenig bekanntes Denkmal nicht fehlen. Denn auch heute noch erinnert ein Denkmal im Süden Manhattans an die Opfer dieser Tragödie.
1913 errichtete man in Downtown Manhattan mit öffentlichen Geldern einen kleinen Leuchtturm, der ursprünglich auf dem Gebäude des Seamen´s Church Institute stand und mit seinem grünen Leuchtfeuer die in den New Yorker einfahrenden Schiffe begrüßen sollte. Eine weitere Besonderheit dieses Leuchtturms an der Ecke South Street/Coenties Slip: Jeden Mittag um 12:00 senkte sich die an der Spitze montierte Kugel durch ein telegrafisches Signal herab, um den Seeleuten im Hafen die Uhrzeit anzuzeigen.
1965 gab das Seamen’s Church Institute das Gebäude allerdings auf, welches dann auch abgerissen wurde. Das Abrissunternehmen konnte den Leuchtturmaufsatz allerdings retten und spendete ihn dem New Yorker South Street Seaport Museum. Seit 1976 steht der Leuchtturmaufsatz an der Ecke South Street/Pearl Street, wo er auch heute noch als Teil des Titanic Memorial Parks zu finden ist. Siehe dazu auch den Beitrag zum Internationalen Denkmaltag (engl. International Day for Monuments and Sites – häufig auch: World Heritage Day) am 18. April.

Wer von Euch nichts mit dem Titanic-Gedenktag anfangen kann, für den/die bietet der 15. April eine ganze Reihe kalendarischer Alternativen. Die USA feiern dieses Datum als Mecker-Tag (engl. National Griper’s Day), als Tag des Radiergummis (engl. National National Rubber Eraser Day) und als National That Sucks Day (dt. sinngemäß Alles-ist-scheiße-Tag). International kennt man den 15. April auch als Tag der Kunst (engl. World Art Day).
Weitere Informationen und Quellen zum Titanic-Gedenktag am 15. April
- Offizielle Website der Titanic Historical Society, Inc. (englisch)
- Umfangreiche Daten- und Materialsammlung auf: encyclopedia-titanica.org (englisch)
- Das Webportal history.com über den Untergang der Titanic (englisch)
- William Roka: Titanic: The Millionaire’s Ship and Its Connection to South Street Seaport – auf: untappedcities.com am 12. April 2016 (englisch)
- Eintrag auf atlasobsura.com zum Jane Hotel in New York, in dem die geretteten Titanic-Passagiere im Jahre 1912 untergebracht worden sind (englisch)
- Vera Penavic: The Top 10 Secrets of NYC’s Chelsea Piers – auf: untappedcities.com am 14. April 2016 (englisch)
- Lesenswerter Wikipedia-Eintrag zur RMS-Titanic mit vielen weiterführenden Quellen (deutsch)
- Mark Casey: Pier 54: The Titanic’s Arrival Destination – auf: atlasobscura.com (englisch)
- Wikipedia-Eintrag zu den Chelsea Piers mit vielen weiterführenden Informationen und historischen Fotos (englisch/mehrsprachig)
- Das Webportal leuchttuerme.net über den Leuchtturm im Titanic Memorial Park (deutsch)
- Jens Ostrowski: Untergang der »Titanic« Wie Postbeamte die wertvolle Fracht zu retten versuchten – auf: spiegel.de am 14. April 2022 (deutsch)
- Petrina Engelke: Der seltsamste Leuchtturm New Yorks – auf: moment-newyork.de am 15. April 2017 (deutsch)