Der 15. April erinnert als Titanic-Gedenktag an den Untergang des Passagierdampfers RMS Titanic im Jahre 1912. Das Unglück gilt ist die bekannteste Schiffskatastrophe des 20. Jahrhunderts und entwickelte sich im Laufe der Zeit zum Synonym für solche folgenreichen Ereignisse, welche die Unkontrollierbarkeit der Natur durch die Technik symbolisierten. Grund genug, diesem historischen Gedenktag zu Ehren der Titanic-Opfer einen eigenen Beitrag im Kalender der kuriosen Feiertage aus aller Welt zu widmen und seine Geschichte mit den folgenden Zeilen etwas näher zu beleuchten.

Inhaltsverzeichnis
- 1 Was war am 15. April 1912 geschehen und woran erinnert der Titanic-Gedenktag?
- 2 Einordnung des Titanic-Unglücks und seine Folgen
- 3 Ein wenig bekannter New Yorker Leuchtturm als Denkmal für die Opfer des Titanic-Untergangs
- 4 Weitere Informationen zum Titanic-Gedenktag
- 5 Ähnliche und verwandte kuriose Feiertage
Was war am 15. April 1912 geschehen und woran erinnert der Titanic-Gedenktag?
Die unter der Flagge der britischen Reederei White Star Line fahrende RMS Titanic galt zu Beginn des 20. Jahrhunderts als das größte Passagierschiff der Welt. In der Nacht vom 14. auf den 15. April kollidierte der Dampfer auf seiner Jungfernfahrt von Southampton (Großbritannien) nach New York (USA) um 23:40 Uhr Schiffszeit südöstlich von Neufundland im Nordatlantik mit einem Eisberg. Rund zwei Stunden und vierzig Minuten später war das durch seine Unterteilung in mehrere wasserdichte Schotten als unsinkbar propagiertes Schiff so stark beschädigt, dass es in den Fluten des Nordatlantiks versank.
Obwohl für eine Evakuierung nach der Kollision mit dem Eisberg noch ausreichend Zeit gewesen wäre, wurden 1517 der 2200 an Bord befindlichen Passagiere und Besatzungsmitglieder mit dem sinkenden Schiff in den Tod gerissen. Dies erscheint im Rückblick umso dramatischer, als lediglich die Hälfte aller Passagierunterkünfte an Bord überhaupt besetzt bzw. gebucht war. Daran erinnert der heutige Titanic-Gedenktag, der 2018 somit seine 106. Auflage feiert.
Einordnung des Titanic-Unglücks und seine Folgen
Es gilt heute als relativ gesichert, dass die hohen Opferzahl vor allem durch fehlende Rettungsboote und der auf ein solches Szenario schlecht bzw. nicht vorbereiteten Crew zurückzuführen ist. Die Reederei hatte ein entsprechendes Training der Besatzung aufgrund der „Unsinkbarkeit“ des Schiffes für schlichtweg nicht notwendig gehalten.
Aufgrund der hohen Opferzahl zählt der Untergang der RMS Titanic zu den großen Schiffskatastrophen des 20. Jahrhunderts, wobei an dieser Stelle anzumerken ist, dass es mit Blick auf die Zahl der Todesopfer nicht das folgenschwerste Unglück der jüngeren Seefahrt darstellte.
Im Gegensatz zu vielen anderen Schiffsunglücken löste der Schock über den Untergang der Titanic aber eine ganze Reihe an Bestrebungen aus, mit denen die Sicherheit der Handels- und Passagierschifffahrt verbessert werden sollte.
Hier ist vor allem die erste SOLAS-Konferenz (engl. First International Conference on the Safety of Life at Sea – dt. Erste internationale Konferenz über die Sicherheit des Lebens auf dem Meer) am 12. November 1913 in London zu nennen, auf welcher mit der Version der International Convention for the Safety of Life at Sea (dt. Internationales Übereinkommen zum Schutz des menschlichen Lebens auf See) ein internationaler Mindeststandard für die Sicherheit auf Schiffen geschaffen wurde. Dieser umfasste u.a. die ausreichende Anzahl von Rettungsbooten, 24-Stunden-Besetzung der Funkstationen und die Errichtung der Internationalen Eispatrouille.
Ein weiteres Ergebnis der Titanic-Havarie waren die Bestrebungen zur Entwicklung eines Eisberg-Detektors durch den deutschen Physiker Alexander Karl Friedrich Franz Behm (1880 – 1952), die zwar nicht den gewünschten Erfolg brachten, letztendlich aber die Basis für die Erfindung des Echolots lieferten.

Ein wenig bekannter New Yorker Leuchtturm als Denkmal für die Opfer des Titanic-Untergangs
Anlässlich des Titanic-Gedenktages darf an dieser Stelle aber auch ein Hinweis auf ein wenig bekanntes Denkmal nicht fehlen. Die Überlebenden der Schiffskatastrophe wurden im April 1912 nach New York gebracht und auch heute noch erinnert ein Denkmal an die Opfer dieser Tragödie.
1913 errichtete man in Downtown Manhattan mit öffentlichen Geldern einen kleinen Leuchtturm, der ursprünglich auf dem Gebäude des Seamen´s Church Institute stand und mit seinem grünen Leuchtfeuer die in den New Yorker einfahrenden Schiffe begrüßen sollte. Eine weitere Besonderheit dieses Leuchtturms an der Ecke South Street/Coenties Slip: Jeden Mittag um 12:00 senkte sich die an der Spitze montierte Kugel durch ein telegraphisches Signal herab, um den Seeleuten im Hafen die Uhrzeit anzuzeigen.
1965 gab das Seamen´s Church Institute das Gebäude allerdings auf, welches dann auch abgerissen wurde. Das Abrissunternehmen konnte den Leuchtturmaufsatz allerdings retten und spendete ihn dem New Yorker South Street Seaport Museum. Seit 1976 steht der Leuchtturmaufsatz an der Ecke South Street/Pearl Street, wo er auch heute noch als Teil des Titanic Memorial Parks zu finden ist.

Und wer von Euch nichts mit dem Titanic-Gedenktag anfangen kann, für den/die bietet der 15. April mit dem US-amerikanischen Tag des Radiergummis (engl. National National Rubber Eraser Day) oder dem National That Sucks Day (dt. sinngemäß Alles-ist-scheiße-Tag) mindestens zwei kalendarische Alternativen.
Weitere Informationen zum Titanic-Gedenktag
- Offizielle Website der Titanic Historical Society, Inc. (englisch)
- Umfangreiche Daten- und Materialsammlung auf: encyclopedia-titanica.org (englisch)
- Das Webportal history.com über den Untergang der Titanic (englisch)
- Lesenswerter Wikipedia-Eintrag zur RMS-Titanic mit vielen weiterführenden Quellen (deutsch)
- Das Webportal leuchttuerme.net über den Leuchtturm im Titanic Memorial Park (deutsch)
- Petrina Engelke: Der seltsamste Leuchtturm New Yorks – auf: moment-newyork.de am 15. April 2017 (deutsch)