Tag der Papierformate – Publikation der Norm DIN 476 am 18. August 1922

Schon gewusst? Am 18. August 1922 wurde in Deutschland die Norm DIN 476 „Papierformate“ veröffentlicht. Daran erinnert der Kalender der kuriosen Feiertage aus aller Welt mit dem Tag der Papierformate. Diese Norm führte mit einem Grundformat (DIN A0) von genau einem Quadratmeter Fläche und einem Seitenverhältnis von 1:√2 erstmals ein einheitliches System für Papiergrößen ein. Wesentlich beteiligt war hier der Mathematiker Dr. Walter Porstmann (1886–1959), der mit der DIN 476 Umwelt und Praxis in Einklang brachte.

Ein leeres, weißes DIN‑A4‑Blatt Papier im Querformat liegt mittig auf einer hölzernen Tischplatte.
Tag der Papierformate in Deutschland. Kuriose Feiertage – 18. August (c) 2025 Sven Giese.

Wer hat den Tag der Papierformate ins Leben gerufen?

Der bundesweite Tag der Papierformate geht auf einen Vorschlag von Andreas Weber zurück. Herr Weber hatte mich im August 2025 per E-Mail kontaktiert und um Aufnahme in den Kalender gebeten.

Vorschläge aus der Leserschaft greife ich natürlich immer gerne auf. Besonders wenn dahinter eine interessante Geschichte steht. Siehe dazu auch die Beiträge zum Tag des Eurasiers am 1. Februar, zum 2025 gestarteten Tag der Armlehne am 17. Mai, zum Inchies-meets-Sketchnotes-Tag am 31. Mai und zum Tag des Morgenmuffels am 7. Oktober. Alle genannten Anlässe stammen ebenfalls aus der Leserschaft.

Wann ist Tag der Papierformate?

Der Tag der Papierformate findet seit 2025 immer am 18. August eines jeden Jahres statt. Wer hier in Zukunft mitfeiern möchte, sollte sich für die kommenden Jahre die folgenden Wochentage im Kalender notieren:

JahrDatumWochentag
202518. AugustMontag
202618. AugustDienstag
202718. AugustMittwoch
202818. AugustFreitag
202918. AugustSamstag
203018. AugustSonntag
203118. AugustMontag
203218. AugustMittwoch
203318. AugustDonnerstag
203418. AugustFreitag
203518. AugustSamstag

Alternativ kann man sich diesen Anlass auch als kalendarische Parallele zum bei uns in Deutschland gefeierten Tag des hochgekrempelten Hosenbeins merken.

Weshalb fällt der Tag der Papierformate auf den 18. August?

Die Festlegung auf den 18. August beruht direkt auf der historischen Premiere von DIN 476. Am 18. August 1922 veröffentlichte der Normenausschuss der deutschen Industrie erstmals die Vereinheitlichung der Papierformate. Die Veröffentlichung gilt als historisch auch als Ende des „Papierkriegs“, weil sie erstmals die lange unsystematischen Formate endlich vereinheitlichte. Treibende Kraft der DIN 476 war der Mathematiker Walter Porstmann, der die A-Reihe maßgeblich entwickelt hatte und in seinem Vorschlag die rechteckige Blattform mit einem Quadratmeter Flächenmaß (Format A0) und einem Seitenverhältnis von 1:√2 festlegte.

Porstmanns Vorschlag griff dazu eine Formel von Georg Christoph Lichtenberg auf und betonte, dass die Vereinheitlichung der Formate eine Schonung der natürlichen Ressourcen des Waldes begünstige.

Ziele und Intention: Worum geht es beim Tag der Papierformate?

Der Tag der Papierformate erinnert an Walter Porstmann, den Vater der deutschen Papierformat-Norm, und an den kulturellen sowie praktischen Nutzen seiner Arbeit. Denn die heute weltweite A-Reihe (z. B. A4-Briefbogen, A3-Plakate) basiert auf seiner Idee. 1975 wurde aus DIN 476 sogar die internationale Norm ISO 216; das Format A4 hat sich seither weltweit durchgesetzt.

Schauen wir uns vor diesem Hintergrund einige Aspekte der DIN 476 etwas genauer an:

  • Historisches Bewusstsein: Der Tag der Papiernorm erinnert an die Ursprünge der Normierung und die Rolle Lichtenbergs, der schon im 18. Jahrhundert das Seitenverhältnis 1:√2 vorgeschlagen hatte.
  • Systematik der DIN-Formate: Bildung über das System, etwa, dass beim Halbieren eines Blatts (A0 → A1 → A2 → …) das Seitenverhältnis gleich bleibt (1:√2). Das vereinfacht Kopieren und Archivieren enorm.
  • Umweltschutz: Porstmanns ursprüngliches Motiv war Sparsamkeit beim Papier. Einheitliche Formate bedeuten weniger Verschnitt und somit Schonung der Wälder.
  • Normen im Alltag: Wie bei anderen kuriosen Feiertagen geht es auch hier um einen unterhaltsamen Blick auf Alltägliches. Beispielsweise könnten zum 18. August Bastel-Aktionen oder Spiele veranstaltet werden, bei denen Dokumente in ungewöhnlichen Formaten präsentiert werden. So weckt der Tag auf spielerische Weise Interesse an einem sonst eher technisch kargen Thema.

Insgesamt steht der Tag der Papierformate symbolisch für Ordnung im Büroalltag und Wertschätzung einer Norm, die wir oft übersehen. Der 18. August erinnert daran, wie eine mathematisch-elegante Idee praktisch umgesetzt wurde und dass Normen Geschichte schreiben können.

Wer von Euch nichts mit Normen anfangen kann, für den/die bietet der 18. August mit dem US-amerikanischen Tag der Entdeckung des Elements Helium (engl. Helium Discovery Day), dem Tag des Versandhauskatalogs (engl. National Mail Order Catalog Day) und dem Tag der schlechten Poesie (engl. Bad Poetry Day) kalendarische Alternativen. Dies gilt auch für den 18. August als Tag der Eiscreme-Torte (engl. National Ice Cream Pie Day).

In diesem Sinne: Euch allen einen entspannten Tag der Papierformate.

Egal, ob in Deutschland oder sonst wo auf der Welt. :)

Weitere Informationen und Quellen zum 18. August als Tag der Papiernorm in Deutschland