Beim Gedanken an Spanien kommen den meisten Deutschen wohl Sommer, Sonne, Strand und … Sangria(!) in den Sinn. Und genau um dieses alkoholische Getränk geht es am 20. Dezember im Kalender der kuriosen Feiertage aus aller Welt. Denn dieses Datum feiert man in den USA als den nationalen Sangria-Tag (engl. National Sangria Day). Grund genug, diesen Ehrentag des Sangria mit in die Sammlung der kuriosen Welttage aufzunehmen und seine Geschichte im vorliegenden Beitrag zu erzählen. Warum sollen wir heute also Sangria trinken?

Inhaltsverzeichnis
- 1 Wann ist Sangria-Tag?
- 2 Wer hat den National Sangria Day ins Leben gerufen?
- 3 Zum Nationaltag des Sangrias: eine kurze Kulturgeschichte des Sangria
- 4 Auf die Zubereitung kommt es an – Varianten des Sangria
- 5 Und zum Schluss noch ein Sangria-Rezept für den Winter
- 6 Weitere Informationen und Quellen zum nationalen Sangria-Tag in den Vereinigten Staaten
Wann ist Sangria-Tag?
Die USA feiern ihren nationalen Sangria-Tag (engl. National Sangria Day) traditionell immer am 20. Dezember des Jahres.
Wer hat den National Sangria Day ins Leben gerufen?
Wie eingangs bereits erwähnt ist der National Sangria Day eine US-amerikanische Erfindung und gegenüber vielen anderen Beiträgen aus dem Kalender der Alkohol-Feiertage aus den Vereinigten Staaten gibt es ein paar Hinweise auf seine Hintergründe. So findet sich für diesen Ehrentag des Sangria immerhin eine gleichnamige Domain, die von den Machern des Webportals partyexcuses.com initiiert wurde. In deren Portfolio befinden sich allerdings eine ganze Reihe kulinarischer und alkoholischer Feiertage mit einer entsprechenden Domain gelistet.
Seit wann man aber den Sangria-Tag feiert und weshalb man sich seitens der unbekannten Initiatoren für den 20. Dezember als Datum entschieden hat, konnte ich im Zuge der Recherchen nicht herausfinden. Dies gilt auch für die Frage, ob partyexcuses.com tatsächlich oder ursprünglich für diesen kuriosen Feiertag verantwortlich ist.
Dies aber nur als obligatorische Randnotiz und wer mit Sangria nichts am Hut hat, findet im Rahmenkalender der kuriosen Welttage noch weitere Anlässe. Exemplarisch sei dazu auf die folgenden Termine verwiesen:
- den Bloody-Mary-Tag (engl. National Bloody Mary Day) am 1. Januar,
- den Tag des Deutschen Bieres am 23. April,
- den Martinitag (engl. National Martini Day) am 19. Juni oder
- dem Tag der Piña Colada (engl. National Piña Colada Day) am 10. Juli.
Zum Nationaltag des Sangrias: eine kurze Kulturgeschichte des Sangria
Was ist Sangria?
Sangría ist ein bowleähnliches Getränk, aromatisiertes Wein-Mischgetränk. Die Grundzutaten des alkoholischen Getränkes aus Spanien, dessen Name sich vom spanischen sangre = Blut ableitet, sind Rotwein, Fruchtsaft oder Limonade, Früchte und Spirituosen. Es gibt allerdings tausendfache Abwandlungen, u. a. Varianten mit Sprudelwasser, Zimt oder auch Sekt, wobei Sangría in Spanien und Portugal eine gesetzlich geschützte Bezeichnung für das Getränk ist.
Wer hat den Sangria erfunden?
Historisch ist es hauptsächlich den Römern zu verdanken, dass Spanien die Heimat vieler guter Weine wurde. Denn sie waren es, die ca. 200 v. Chr. die ersten Weinberge anlegten und das Klima der iberischen Halbinsel als Grundlage für einen florierenden Weinanbau nutzten. Heute geht man davon aus, dass die frühen Europäer vor allem auch aus hygienischen und medizinischen Gründen den Weinanbau forcierten. Denn Wasser galt als zu unsicher zum Verzehr und man ging davon aus, dass die sterilisierende Wirkung des Alkohols in Getränken wie Wein usw. wesentlich sicherer sei.
Der heute bekannte Sangria hatte seinen Vorläufer während des frühen Mittelalters im sogenannten Hypocras. Diese Mischung aus Wein, Obst, Zimt und Zucker wurde sowohl warm als auch kalt serviert. Sie hatte eine Reihe von Anwendungen: natürlich als Getränk, als Aphrodisiakum, aber auch medizinischen Zwecken. Wie so viele Kulturgüter dieser Zeit, scheint auch das Rezept für den Hypocras über den Umweg Orient und die Araber zurück, nach Europa gekommen zu sein.
Im 18. und 19. Jahrhundert wurde in Großbritannien dann ein Getränk namens Claret Cup Punch beliebt, welches – ähnlich wie der Sangria – aus Bordeaux-Wein hergestellt wurde. Außerhalb Europas erfreute sich der Sangria dann primär 1964 mit der Weltausstellung in New York einer steigenden Popularität in den USA.

Auf die Zubereitung kommt es an – Varianten des Sangria
Streng genommen gibt es sogar fast so viele Sangria-Rezepte wie Konsumenten. Denn jeder bevorzugt mehr oder weniger eine eigene Variante des fruchtigen Punsches. Dabei unterscheiden sich die Rezepte vorwiegend hinsichtlich der benutzten Früchte, der Zubereitung mit oder ohne Kohlensäure sowie der verwendeten Spirituosen. Aber der Reihe nach:
- Zunächst die verwendeten Früchte: Grundsätzlich funktionieren alle Früchte für die Zubereitung des Sangrias und auch wenn viele sagen, dass dieser Fruchtpunsch eigentlich ein Sommergetränk sei, spricht nichts dagegen, dem Getränk einen saisonalen Charakter bzw. Geschmacksrichtung zu verleihen. Während Zitrusfrüchte und Beeren immer die tragenden Säulen für den Sangria sind, lassen sich auch Varianten mit Pfirsich, Ananas, Mango, Melone und Apfel kreieren. Aber egal, ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter – für alle Fruchtsorten gilt, dass sie mindestens ein paar Stunden, besser einen ganzen Tag vor dem Servieren im Alkohol ziehen und gären gelassen werden sollten.
- Ob der Sangria dann mit oder ohne Kohlensäure serviert wird, hängt natürlich von der eigenen Präferenz ab. Kenner schwören aber – neben dem üblichen Sodawasser (mit oder ohne Fruchtgeschmack wie Zitrone) auf Honig oder Zucker als Zutat, welche einen verstärkten Gärungsprozess auslösen und dem Sangria zusätzlich eine besonders süße Note verleihen.
- Und schließlich – je nach Standpunkt des Betrachters – zur wichtigsten Zutat: dem beigefügten Alkohol. Während Kenner für einen authentischen spanischen Geschmack primär auf die Qualität eines guten Rotweins wie Rioja setzen, reicht für die meisten Leute allerdings auch ein preiswerter Rotwein für die Zubereitung. Aber auch Weißwein eignet sich hervorragend für die Zubereitung – das Getränk heißt dann allerdings auch Sangria Blanca. Eine weitere – allerdings nur in einigen Teilen des südlichen Spaniens getrunkene – Sangria-Variante ist der Zurra, der mit Pfirsichen oder Nektarinen gemacht wird. Die wohl häufigste im Sangria zusätzlich verwendete Spirituose ist Brandy, andere wiederum schwören auf Liköre wie Triple Sec oder Wodka mit einem Schuss Orangensaft.

Und zum Schluss noch ein Sangria-Rezept für den Winter
Trotz der fehlenden Hintergrundinformationen zu den Ursprüngen dieses kuriosen Feiertages, können wir festhalten, dass am 20. Dezember der Genuss dieses Getränkes erlaubt und gewünscht ist. Rein theoretisch sogar schon am frühen Morgen. ;) Wem der Sinn jetzt kurz vor Weihnachten und bei Minustemperaturen eher nach Heißgetränken steht, für den/die einen kleinen Rezept-Tipp:
- 1 Flasche Sangria + einen Beutel Glühweingewürz/Glühfix im Topf erhitzen (nicht kochen!) und genießen!
- Prost! ;)
Und wer von Euch nichts mit Sangria anfangen kann, für den/die bietet der 20. Dezember mit dem britischen Tag der Spiele (engl. Games Day) oder dem Tag des Sternsingens (engl. Go Caroling Day) mindestens zwei kalendarische Alternativen.
In diesem Sinne: Euch allen einen tollen National Sangria Day.
Egal, ob in Spanien, den Vereinigten Staaten oder sonst wo auf der Welt. :)
Weitere Informationen und Quellen zum nationalen Sangria-Tag in den Vereinigten Staaten
- Die Domain nationalsangriaday.com – hier in der archivierten Version der WaybackMachine (englisch)
- Der Online-Kalender anydayguide.com über den National Sangria Day in den Vereinigten Staaten (englisch)
- Beitrag zum US-amerikanischen National Sangria Day am 20. Dezember auf nationaltoday.com (englisch)
- Das Webportal punchbowl.com über den Tag des Sangrias in den USA (englisch)
- Der National Sangria Day am 20. Dezember auf daysoftheyear.com (englisch)
- YouTube-Video über den National Sangria Day (englisch)