Für alle Geocacher und Geocacherinnen unter Euch ist der 2. Mai ein historisch relevantes Datum. Denn als sogenannter Blue Switch Day (selten auch: Big Blue Switch Day) erinnert dieser Anlass an die Abschaltung der künstlichen Verschlechterung des GPS-Signals am 2. Mai 2000. Erst durch diese Aufhebung wurde die GPS-Technik auch für zivile Zwecke praktisch nutzbar. Dazu zählt auch das Geocaching. Grund genug, die Geschichte dieses Gedenktages auch im Kalender der kuriosen Feiertage aus aller Welt zu erzählen. Ein Bericht.

Inhaltsverzeichnis
Wer hat den Blue Switch Day ins Leben gerufen?
Eine konkrete Einzelperson für die Gründung des Blue Switch Day ist nicht dokumentiert. Vielmehr ist davon auszugehen, dass sich dieses für das Geocaching als GPS-basierte Schnitzeljagd relevante Datum innerhalb der weltweiten Geocaching-Gemeinde als historische Referenz an den 2. Mai 2000 etabliert hat. Dementsprechend groß wurde auch die 20. Auflage im Jahr 2020 gefeiert (siehe dazu auch die Liste der weiterführenden Links unten).
Wann ist der internationale Blue Switch Day?
Seit dem Jahr 2000 fällt der Blue Switch Day immer auf den 2. Mai. Damit steht dieser Geocacher-Gedenktag in den kommenden Jahren an folgenden Wochentagen im Kalender:
Jahr | Datum | Wochentag |
---|---|---|
2023 | 2. Mai | Dienstag |
2024 | 2. Mai | Donnerstag |
2025 | 2. Mai | Freitag |
2026 | 2. Mai | Samstag |
2027 | 2. Mai | Sonntag |
2028 | 2. Mai | Dienstag |
2029 | 2. Mai | Mittwoch |
2030 | 2. Mai | Donnerstag |
2031 | 2. Mai | Freitag |
2032 | 2. Mai | Sonntag |
2033 | 2. Mai | Montag |
Weshalb fällt der internationale Big Blue Switch Day auf den 2. Mai?
Die Wahl des 2. Mai als Datum ist eine historische Referenz an das Jahr 2000. Denn am 2. Mai 2000 hob die US-Regierung die selektive Verfügbarkeit von zivilen GPS-Empfängern auf. Bis zu diesem Termin bedeutete selektive Verfügbarkeit, dass die GPS-Technologie lediglich vom US-Militär genutzt werden konnte. Mit dem Umlegen des Blue Switch wurde GPS am 2. Mai 2000 auch für zivile GPS-Empfänger verfügbar. Wobei hier die Betonung auf Nutzbarkeit liegt. Denn mit Abschaltung der künstlichen Verschlechterung erhöhte sich die Genauigkeit des GPS-Signals auch im zivilen Bereich von ca. 100 Meter auf 10 Meter (siehe dazu auch die Liste der weiterführenden Links unten).
Die Bedeutung von GPS für das Geocaching
Ohne GPS wäre Geocaching nicht möglich und man müsste sich auf die klassische Navigation mit Karte und Kompass beschränken. Denn bei der digitalen Schnitzeljagd gilt es mithilfe eines GPS-Empfängers oder Smartphones die Position eines versteckten „Schatzes“ zu finden.
Das GPS-System steht für „Global Positioning System“ und besteht aus einem Netz von Satelliten, die um die Erde kreisen und Signale senden, um eine genaue Positionsbestimmung zu ermöglichen. Das Empfangsgerät benötigt mindestens Signale von vier Satelliten, um eine Peilung durchführen zu können. Die Satelliten verfügen über eine extrem genaue Atomuhr, um präzise Zeit- und Positionsdaten zu liefern (siehe dazu auch die Liste der weiterführenden Links unten).
Der erste Geocache wird am 3. Mai 2000 versteckt
Tatsächlich begann mit dieser neuen Technologie schon einen Tag später das, was wir heute als modernes Geocaching kennen. Der US-Amerikaner Dave Ulmer schlug am 3. Mai 2000 in der Usenet-Newsgroup sci.geo.satellite-nav das weltweite Spiel „The Great American GPS Stash Hunt“ vor. Dabei sollten an besonderen Orten Behälter mit Tauschobjekten und einem Logbuch versteckt werden. Die Regeln besagten, dass Finder Gegenstände herausnehmen und welche dafür hinterlassen sollten. Zudem sollten sie sich im Logbuch eintragen und den Tausch dokumentieren. Siehe dazu auch den Beitrag zum US-amerikanischen Tag der Schnitzeljagd (engl. National Scavenger Hunt Day) am 24. Mai.
Dementsprechend vergrub Ulmar am 3. Mai 2000 in der Nähe von Portland, Oregon, einen schwarzen Plastikeimer an den GPS-Koordinaten ♁45° 17′ 27,6″ N, 122° 24′ 48″ W. Der Eimer enthielt CDs, eine Videokassette, eine Dollarnote, ein Buch, eine Steinschleuder und eine Konservendose mit Bohnen. Die Koordinaten des Verstecks wurden in der Newsgroup veröffentlicht.
Bereits einen Tag später, also am 4. Mai 2000, wurde der „Stash“ von Mike Teague gefunden, der daraufhin eine Website erstellte, auf der er weitere Stashes und deren Koordinaten dokumentierte. Der Original-Stash von Ulmer wurde später stark beschädigt und existiert nicht mehr in seiner ursprünglichen Form. Siehe dazu auch den Beitrag zum International Geocaching Day am dritten Samstag im August.
Wer von Euch nichts mit Geocaching am Hut hat, für den/die bietet der 2. Mai eine ganze Reihe kalendarischer Alternativen. So steht dieses Datum u. a. auch für den Internationalen Kampf- und Feiertag der Arbeitslosen und den Welttag des Thunfischs (engl. World Thuna Day). Nicht zu vergessen, den US-amerikanischen Tag der Trüffelpraline (engl. National Truffle Day), den Spiel-Deine-Ukulele-Tag (engl. National Play Your Ukulele Day) und den Baby-Tag (engl. National Baby Day).
In diesem Sinne, Happy Geocaching und Euch allen einen tollen Blue Switch Day. Egal, wo auf der Welt Ihr diesen Anlass auch feiert.
Weitere Informationen und Quellen zum Blue Switch Day am 2. Mai
- New souvenir: Blue Switch Day 2023! – auf: geocaching.com am 11. April 2023 (englisch/mehrsprachig)
- Kathrin Rosi Würtz: Blue Switch Day 2022 – auf: cacher-reisen.com am 12. April 2022 (deutsch)
- Happy 20th birthday, geocaching! – Liste mit allen relevanten Terminen im Geocaching-Jahr – auf: geocaching.com am 5. Mai 2020 (englisch)
- Louis Cifer: Blue Switch Day. 2020 ist für Geocaching ein besonderes Jahr – auf: louis-cifer.de am 2. Mai 2020 (deutsch)
- Wikipedia-Eintrag zum Geocaching mit einer ausführlichen Geschichte und vielen weiterführenden Quellen (deutsch/mehrsprachig)