Seit 2004 feiern viele Menschen den 2. Mai als Internationalen Kampf- und Feiertag der Arbeitslosen (IKFA). Grund genug, diesem Aktionstag, der primär als Demonstration am Berliner Senefelder Platz stattfindet, einen eigenen Beitrag im Kalender der kuriosen Feiertage aus aller Welt zu widmen und seine Geschichte mit den folgenden Zeilen etwas näher zu beleuchten. Worum geht es bei dieser satirischen Fortsetzung des traditionellen Maifeiertages?

Inhaltsverzeichnis
Wann ist Kampf- und Feiertag der Arbeitslosen?
Seit 2004 findet der internationale Kampf- und Feiertag der Arbeitslosen traditionell immer am 2. Mai statt. Damit fällt dieser Aktionstag in den kommenden Jahren auf die folgenden Wochentage:
Jahr | Datum | Wochentag |
---|---|---|
2023 | 2. Mai | Dienstag |
2024 | 2. Mai | Donnerstag |
2025 | 2. Mai | Freitag |
2026 | 2. Mai | Samstag |
2027 | 2. Mai | Sonntag |
2028 | 2. Mai | Dienstag |
2029 | 2. Mai | Mittwoch |
2030 | 2. Mai | Donnerstag |
2031 | 2. Mai | Freitag |
2032 | 2. Mai | Sonntag |
2033 | 2. Mai | Montag |
Wer hat den Kampf- und Feiertag der Arbeitslosen ins Leben gerufen?
Im Gegensatz zu vielen anderen der hier versammelten kuriosen Feier- und Aktionstage sind die Ursprünge bzw. Hintergründe des Internationale Kampf- und Feiertags der Arbeitslosen relativ gut dokumentiert.
Konkret geht dieser satirische Aktionstag auf die sogenannte Liga für Kampf und Freizeit, hinter der die Berliner Literatengruppe „Die Surfpoeten“ steht, und das Jahr 2004 zurück. Unter dem Motto „Wir haben Zeit“ wird dazu aufgerufen, gegen den Zwang zur Lohnarbeit, gegen sinnentfremdete und unterbezahlte Arbeit auf die Straße zu gehen und öffentlich Stellung zu beziehen.
Mag diese kritische Haltung gegenüber Arbeit, Kapitalismus und dem System auf den ersten Blick wahlweise wie ein Relikt aus dem 20. Jahrhundert oder wie eine zynische Satire auf Kosten aller Arbeitslosen wirken, ergibt sich bei näherer Betrachtung ein ernster Hintergrund.
Denn eine zentrale Forderung der Liga für Kampf und Freizeit bzw. des Internationalen Kampf- und Feiertags der Arbeitslosen ist das Plädoyer für ein bedingungsloses Grundeinkommen und das Recht auf Selbstbestimmung, ob und in welcher Form der/die Einzelne arbeiten möchte.
Weshalb fällt der Aktionstag für das Recht auf Arbeitslosigkeit auf den 2. Mai?
Deutschland, Russland, die Volksrepublik China, Finnland, Nordkorea, Mexiko usw. – in vielen Ländern begeht man den 1. Mai vor allem als Tag der Arbeit, Maifeiertag, Vappu, Kampftag der Arbeiterbewegung.
Allen Varianten gemein ist, dass es an diesem Tag um die Rechte der Arbeiter bzw. Arbeitnehmer geht und dementsprechend primär Gewerkschaften und Arbeitnehmer-Verbände zu großen Kundgebungen einladen. Insofern erscheint es halbwegs logisch und einleuchtend, dass es nur einen Tag später dann eine alternative Fortsetzung Internationale Kampf- und Feiertag der Arbeitslosen gibt.
Ob die Wahl des Datums darüber hinaus etwas mit dem ebenfalls am 2. Mai begangenen Welttag des Thunfischs (engl. World Thuna Day) oder dem Blue Switch Day zu tun hat, konnte ich im Zuge der Recherchen nicht herausfinden. Dies gilt auch für den US-amerikanischen Baby-Tag (engl. National Baby Day), den Spiel-Deine-Ukulele-Tag (engl. National Play Your Ukulele Day) und den Tag der Trüffelpraline (engl. National Truffle Day).
In diesem Sinne: Euch allen eine entspannte satirische Referenz an den 1. Mai. :)
Weitere Informationen und Quellen zum Internationalen Kampf- und Feiertag der Arbeitslosen
- Website der Berliner Literatengruppe Surfpoeten: www.surfpoeten.de (deutsch)
- 2. Mai: Internationaler Kampf- und Feiertag der Arbeitslosen 2019 – auf: labournet.de – am 29. April 2019 (deutsch)
- Reptilienfonds – taz-Blog zum Internationalen Kampf- und Feiertag der Arbeitslosen (deutsch)
- YouTube-Video mit Impressionen der Veranstaltung vom 2. Mai 2009 (deutsch)
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