Freundinnen und Freunde der Früchte tropischer Palmgewächse – aufgepasst und mitgemacht. Der 2. September liefert Euch im Jahreskalender der kuriosen Feiertage aus aller Welt einen triftigen Grund zum Feiern. Denn dieses Datum steht seit 2009 für nicht weniger als den Internationalen Tag der Kokosnuss (engl. World Coconut Day). Was es mit diesem Food Holiday auf sich hat und warum er einen eigenen Beitrag in der Sammlung der kuriosen Welttage verdient, beleuchten die folgenden Zeilen. Worum geht es dabei?

Inhaltsverzeichnis
- 1 Wer hat den World Coconut Day ins Leben gerufen?
- 2 Wann ist Welttag der Kokosnuss?
- 3 Weshalb fällt der Welt-Kokosnuss-Tag auf den 2. September?
- 4 Pflanzenwissen: Sechs Dinge, die man über die Kokosnuss wissen sollte
- 5 Weitere Informationen und Quellen zum internationalen Tag der Kokosnuss am 2. September
Wer hat den World Coconut Day ins Leben gerufen?
Der World Coconut Day geht auf die Asian and Pacific Coconut Community (APCC – häufig auch: Cocommunity) und das Jahr 2009 zurück. Die APCC versteht sich dabei als zwischenstaatliche Organisation verschiedener Staaten der Region Asien-Pazifik, in denen Kokosnüsse angebaut und exportiert werden. Ziel dieses Verbandes ist die internationale Interessenvertretung aller Aktivitäten der Kokosnuss-Industrie. Im Gegensatz zu vielen anderen hier versammelten Beiträgen aus dem Kalender der botanischen Feiertage sind die Ursprünge bzw. Hintergründe des Ehrentages der Kokosnüsse relativ gut dokumentiert.
Die Ursprünge der im indonesischen Jakarta ansässigen Organisation verweisen dabei auf ein Abkommen vom 12. Dezember 1968, bei dem Indien, Indonesien und Philippinen in Bangkok das Agreement establishing the Asian Coconut Community unterzeichneten. Nach dem offiziellen Start am 9. September 1969 erweiterte man den Namen angesichts weiterer nicht asiatischer Mitgliedsstaaten zur aktuellen Form der Asian and Pacific Coconut Community. Heute vertritt diese Cocommunity ca. 90 % des weltweiten Anbaus und Export der Palmgewächs-Früchte (siehe dazu auch die Liste der weiterführenden Links unten).
Wann ist Welttag der Kokosnuss?
Seit 2009 fällt der Welttag der Kokosnuss (engl. World Coconut Day) immer auf den 2. September.
Jahr | Datum | Wochentag |
---|---|---|
2023 | 2. September | Samstag |
2024 | 2. September | Montag |
2025 | 2. September | Dienstag |
2026 | 2. September | Mittwoch |
2027 | 2. September | Donnerstag |
2028 | 2. September | Samstag |
2029 | 2. September | Sonntag |
2030 | 2. September | Montag |
2031 | 2. September | Dienstag |
2032 | 2. September | Donnerstag |
2033 | 2. September | Freitag |
Weshalb fällt der Welt-Kokosnuss-Tag auf den 2. September?
Demgegenüber erscheint die Wahl des 2. September als Datum des Welt-Kokosnuss-Tags etwas unschärfer.
Das offizielle Gründungsdatum der Asian and Pacific Coconut Community ist für den 9. September verbrieft. Dennoch findet sich anlässlich des World Coconut Day in zahlreichen Pressemeldungen und Artikeln der Hinweis, dass der 2. September mit der Gründung der APCC korrespondiere (siehe dazu auch die Liste der weiterführenden Links unten).
Inwieweit dies nun korrekt ist oder ob hier eine Verwechslung vorliegt, konnte ich im Zuge der Recherchen für diesen kuriosen Feiertag nicht herausfinden. Ob es darüber hinaus eine inhaltliche Verbindung zum ebenfalls heute begangenen US-amerikanischen Blaubeereis-am-Stiel-Tag (engl. National Blueberry Popsicle Day) oder dem Bison-ten Yell Day gibt, bleibt ebenfalls unklar. Halte ich aber eigentlich für nicht sehr wahrscheinlich. ;)
Nicht zu verwechseln ist der World Coconut Day mit dem hinduistischen Nāriyal Poornima (engl. Coconut Day). Dieses Fest begehen hauptsächlich die hinduistischen Fischergemeinden in Westindien, insbesondere in der Nähe von Mumbai und der Küste von Konkan. Wobei Nāriyal Poornima nicht an einen festen Termin gebunden ist, sondern immer auf den Vollmondtag des hinduistischen Monats Schrawan zwischen Juli und August fällt.
Traditionell opfern die Bewohner dieser Regionen an dieser Variante des Coconut Day dem Ozean Reis, Blumen und eben Kokosnüsse. Ein ebenfalls festes Ritual dieses hinduistischen Feiertages beinhaltet, dass die Frauen ihren Brüdern ein Rakhi oder Amulett als Glücksbringer bzw. Schutz an das Handgelenk binden.
Die größten Feierlichkeiten fanden früher in Bombay statt, wo sich am Strand zwischen Malabar Hill und Colaba eine große Menschenmenge versammelte, um Kokosnüsse und Blumenopfer ins Meer zu werfen. Diese lokale Variante von Nāriyal Poornima fiel auf das Ende der Monsunzeit und sollte den Beginn einer ruhigeren See und eines sicheren Segelns markieren (siehe dazu auch die Liste der weiterführenden Links unten).

Pflanzenwissen: Sechs Dinge, die man über die Kokosnuss wissen sollte
- Zwar gibt es verschiedene Sorten von Kokosnüssen, jedoch stammen sie alle von der Kokospalme (lat. Cocos nucifera), welche die einzige Art ihrer Gattung ist. Dabei zählen Botaniker die Kokosnuss nicht zur Familie der echten Nüsse, sondern als einsamige Steinfrucht (siehe dazu auch den Kalender der Obst-Feiertage).
- Etwas aus dem Bereich der Etymologie: Der Begriff Kokos leitet sich vom altgriechischen κόκκος (kókkos) und dem lateinischen coccus ab und bezeichnet sinngemäß einen Fruchtkern bzw. eine Beere. Daraus entstand dann auch die spanische oder portugiesische Bezeichnung coco, wobei sich dieses wohl auf die runde Form der Kokosnüsse bezieht. Immerhin teilt sich die Kokosnuss den identischen Wortstamm wie die Kokken, also Kugelbakterien.
- Kokospalmen als Kulturpflanze sind sehr alt. So geht man heute davon aus, dass sie seit mindestens 3000 Jahren angebaut werden. Da die Pflanzen aber hohe Wärmeansprüche stellen und äußerst frostempfindlich sind, werden sie primär im Tropengürtel kultiviert. Typische Anbaugebiete sind hier die Philippinen, Indonesien, Sri Lanka und Süd-Indien (siehe die Mitgliedsstaaten der APCC), aber auch Afrika sowie den Küstengebieten und Flussläufe in Südamerika.
- Heute liefert Cocos nucifera ca. 8 % des weltweiten Pflanzenölbedarfs, wobei gerade die Herstellung von Palmöl kritisch zu sehen ist. Denn die großflächigen Palmölplantagen, für welche die lokalen Regenwälder gerodet werden, stellen eine Bedrohung für viele Ökosysteme und ihre Bewohner dar (siehe dazu u. a. auch den Internationalen Tag des Orang-Utans (engl. International Orangutan Day) am 19. August).
- Die Ironie der Geschichte liegt nun darin, dass die Pflanze in ihren ursprünglichen Anbaugebieten sehr vielfältig und umfassend als Nahrungs- und Rohstoffquelle genutzt wird. Nicht umsonst firmiert sie vielerorts auch als Baum des Lebens, Himmels-Baum oder Baum der Fülle. Die Früchte liefern nicht nur gehaltvolles Fruchtfleisch, sondern auch ein Getränk (roh oder vergoren), das Holz, die Fasern und die Blätter werden als Baumaterial für Hütten, Dachbedeckung sowie zum Flechten von Hauswänden, Körben, Matten, Seilen genutzt. Weiterhin stellen getrocknete Kokosnussschalen ein hervorragendes Brennmaterial dar.
- Kokosmilch und Kokonusscreme sind die Grundlage für den aus Puerto Rico stammenden Cocktail Ciquito. Siehe dazu auch den US-amerikanischen Tag des Coquito (engl. National Coquito Day) am 21. Dezember.
In diesem Sinne: Vielen Dank an meine Eltern für die zur Verfügung gestellten Kokosnuss-Fotos und Euch allen einen tollen World Coconut Day.
Egal, ob im Tropengürtel, in Deutschland oder sonst wo auf der Welt. :)
Weitere Informationen und Quellen zum internationalen Tag der Kokosnuss am 2. September
- Die offizielle Website des World Coconut Day am 2. September (englisch)
- Pressemeldung zum World Coconut Day am 28. August 2015 auf thehindu.com (englisch)
- Offizielle Website der Asian and Pacific Coconut Community (englisch)
- Das Webportal nationaltoday.com über den World Coconut Day am 2. September (englisch)
- Kalendereintrag zum 2. September als World Coconut Day auf checkiday.com (englisch)
- Wikipedia-Eintrag zum hinduistischen Nāriyal Poornima bzw. Coconut Day mit einigen weiterführenden Quellen (englisch/mehrsprachig)
Drunken Monkey
Frisch geerntet von der Palme
– Loch schafft Fachmann – per Strohhalme
schlürfst Cocktail Du aus Kokosnuss:
Für Weitgereiste stets ein Muss.
Nicht billig ist dies alles zwar,
bei 30° doch wunderbar,
bist auf Seychellen – oder so.
Dem Pflücker ruf ich zu : Chapeau!
Sieht man den klettern ohne Tau,
wird Dir’s um Magen richtig flau.
Das Fruchtfleisch mehr in Damenwelt
zerkleinert Gaumen gut gefällt,
mit starkem Schnaps oft kombiniert
und Früchten mildernd dann liiert.
Pina Colada hier bekannt,
hast Mango/Ananas zur Hand.
© Hans Kayser