Schon gewusst? Der 7. Dezember steht spätestens seit den 1990er-Jahren für den Internationalen Tag des Honigs. Zumindest im -D-A-CH-Raum, der diesen Anlass anlässlich des Gedenktages des heiligen Ambrosius von Mailand feiert. Worum es dabei im Detail geht, beleuchten die folgenden Zeilen des Kalenders der kuriosen Feiertage aus aller Welt.

Inhaltsverzeichnis
- 1 Wer hat den Internationalen Tag des Honigs ins Leben gerufen?
- 2 Seit wann wird der Tag des Honigs gefeiert?
- 3 Wann ist Internationaler Tag des Honigs?
- 4 Weshalb fällt der Internationale Tag des Honigs auf den 7. Dezember?
- 5 Ziele und Intention: Worum geht es beim Internationalen Tag des Honigs?
- 6 Weitere Informationen und Quellen zum 7. Dezember als Internationaler Tag des Honigs?
Wer hat den Internationalen Tag des Honigs ins Leben gerufen?
Die genauen Ursprünge des Internationalen Tag des Honigs sind kaum dokumentiert. Lediglich der Wikipedia-Eintrag zu Ambrosius von Mailand verweist hier explizit auf Österreich als Ursprungsland dieses Aktionstages, liefert dafür aber keine weiteren Belege (siehe dazu auch die Liste der weiterführenden Links unten).
Auch die vermeintliche Internationalität lässt sich nur schwer nachvollziehen. So finden sich bei einer Online-Recherche zwar viele Quellen aus Deutschland, Österreich und teilweise auch der Schweiz, mehr aber auch nicht. So listet beispielsweise keiner der gängigen (US-amerikanischen) Online-Kalender diesen Anlass für den 7. Dezember. Hier finden sich lediglich der Weltbienentag (engl. World Bee Day) am 20. Mai und der US-amerikanische Tag der Honigbiene (engl. National Honey Bee Day) am dritten Samstag im August.
Seit wann wird der Tag des Honigs gefeiert?
Angaben zum genauen Gründungsjahr oder der ersten Auflage des Honig-Tages sind nicht dokumentiert. Zumindest lässt sich der Zeitraum aber einschränken.
So findet sich in den vorhandenen Quellen der Hinweis, dass dieser Aktionstag in Österreich bereits seit 1992 von lokalen Imkern und Honigfans gefeiert wird. In Deutschland fand die 23. Auflage im Jahre 2016 statt, insofern ist hier von der ersten Auflage im Jahr 1993 auszugehen. Obwohl der Tag des Honigs auch hierzulande eine gewisse mediale Aufmerksamkeit erfährt, scheint der Fokus des Deutschen Imkerbund e. V. (D.I.B.) auf dem 2000 initiierten Tag der deutschen Imkerei im Juli zu liegen (siehe dazu auch die Liste der weiterführenden Links unten).
Wann ist Internationaler Tag des Honigs?
Der Internationale Tag des Honigs findet jedes Jahr am 7. Dezember statt. Honigfans sollten sich daher für die kommenden Jahre schon einmal folgende Wochentage im Kalender anstreichen:
Jahr | Datum | Wochentag |
---|---|---|
2024 | 7. Dezember | Samstag |
2025 | 7. Dezember | Sonntag |
2026 | 7. Dezember | Montag |
2027 | 7. Dezember | Dienstag |
2028 | 7. Dezember | Donnerstag |
2029 | 7. Dezember | Freitag |
2030 | 7. Dezember | Samstag |
2031 | 7. Dezember | Sonntag |
2032 | 7. Dezember | Dienstag |
2033 | 7. Dezember | Mittwoch |
2034 | 7. Dezember | Donnerstag |
Nicht zu verwechseln ist dieser internationale Honig-Tag mit dem US-amerikanischen Ich-mag-Honig-Tag (engl. National I Love Honey Day) am 18. Dezember.

Weshalb fällt der Internationale Tag des Honigs auf den 7. Dezember?
Während die Ursprünge des internationalen Honig-Tages eher im Dunkeln liegen, gibt es eine konkrete Begründung für die Wahl des 7. Dezember als Datum. Denn dieser Termin markiert im liturgischen Kalender der christlichen Kirchen den Gedenktag des heiligen Ambrosius von Mailand (339 – 397), dem Schutzpatron der Imker.
Wie üblich muss man hier aber bei den Konfessionen differenzieren. Während die armenische, katholische, anglikanische und orthodoxe den 7. Dezember seit dem 11. Jahrhundert als gebotenen Gedenktag anlässlich von Ambrosius Bischofsweihe begehen, führen die meisten evangelischen Kirchen den 4. April als Todestag in ihren Kalendern (siehe dazu auch die Liste der weiterführenden Links unten).
Weiterhin gibt es aber auch einen direkten inhaltlichen Bezug zur Imkerei. Denn anlässlich des 7. Dezember feiern viele Imkervereine mit der traditionellen „Ambrosiusfeier“ ihren Jahresanschluss.
Wer war Ambrosius von Mailand?
Ambrosius von Mailand war ein römischer Politiker und Bischof, der verschiedene Patronate innehatte. So gilt er als Schutzpatron der italienischen Städte Mailand und Bologna, fungiert aber auch als Patron der Krämer, Imker, Wachszieher und Lebkuchenbäcker. Ferner stehen die Bienen und Haustiere, aber auch das Lernen unter seinem Schutz. Dementsprechend sind Bienenkorb, Buch und Geißel, Knochen, Schreibfeder seine Attribute (siehe dazu auch die Liste der weiterführenden Links unten).
Ambrosius – übersetzt „der Unsterbliche“, abgeleitet von der Götterspeise Ambrosia aus der griechischen Mythologie – war nicht nur ein hervorragender theologischer Schriftsteller, sondern darüber hinaus ein charismatischer Prediger.
Weshalb ist der heilige Ambrosius der Schutzpatron der Imker und Bienen?
Die Verehrung des Heiligen als Schutzpatron der Imker und Bienen ist durch eine christliche Legende überliefert. Hier steht primär folgende Begebenheit im Mittelpunkt. Als nur wenige Wochen alter Säugling schlummerte Ambrosius in seiner Wiege, als sich plötzlich ein Bienenschwarm auf dem Gesicht des Jungen niederließ. Obwohl die Bienen auch in den Mund des Säuglings krabbelten, verhielten sie sich nicht aggressiv. Vielmehr, so die Legende(n) weiter, träufelten sie dem jungen Ambrosius sanft Honig in den Mund und flogen nach kurzem Aufenthalt weiter.
Für dieses Ereignis haben sich zwei Lesarten etabliert: Die allgemeine Lesart sieht hierin ein göttliches Zeichen und interpretiert das Verhalten der Bienen als Hinweis auf eine große Zukunft des Jungen. Dass der Säugling ferner unverletzt blieb und vielmehr durch die Bienen gefüttert wurde, galt als Zeichen seiner heiligen Bestimmung und Symbol der honigsüßen Sprache des kommenden Predigers.

Ziele und Intention: Worum geht es beim Internationalen Tag des Honigs?
Der 7. Dezember ist nicht nur ein Feiertag für Honigfans, sondern hebt auch die ökologische und kulturelle Bedeutung von Bienen hervor:
- Biodiversität bewahren: Bienen leisten als Bestäuber einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt des ökologischen Gleichgewichts.
- Honig als Kulturgut: Seit Jahrtausenden nutzen Menschen Honig als Süßungsmittel und Heilmittel.
- Imkerei fördern: Der Tag betont die Arbeit von Imkern und die Bedeutung regionaler Honigproduktion.
Honigsorten: Vielfalt und Regionalität
Beliebte Honigsorten
Die Vielfalt an Honigsorten ermöglicht es, für jeden Geschmack und Anwendungsbereich den passenden Honig zu finden. Besonders gefragt sind:
- Blütenhonig: Vielseitig einsetzbar, mild-süß und ideal für den Alltag.
- Akazienhonig: Klar und mild im Geschmack, bleibt durch den hohen Fruchtzuckeranteil lange flüssig.
- Waldhonig: Dunkel, kräftig im Geschmack, reich an Mineralstoffen und beliebt bei Liebhabern intensiver Sorten.
- Lindenhonig: Aromatisch mit einem frischen, leicht minzigen Geschmack, ideal für Tee und Getränke.
- Manukahonig: Bekannt für seine antibakteriellen Eigenschaften, wird er oft als Superfood verwendet.
Regional typische Honigsorten in Deutschland
- Rapshonig: In Norddeutschland und Brandenburg weitverbreitet. Mild, cremig und hell.
- Heidehonig: Typisch für die Lüneburger Heide, kräftig im Geschmack und leicht zähflüssig.
- Wald- und Tannenhonig: Häufig in süddeutschen Regionen wie dem Schwarzwald und den Alpen zu finden, dunkel und würzig im Geschmack.
- Lindenhonig: Besonders in urbanen Gegenden wie Berlin oder Hamburg beliebt.
- Kastanienhonig: Vor allem in Baden-Württemberg, mit einer dunklen Farbe und leicht herbem Geschmack.
Qualitätsanforderungen für Honig: Richtlinien und Herausforderungen
Richtlinien und Kontrollen: Die Qualität von Honig wird durch Umweltfaktoren wie Schadstoffbelastungen und klimatische Veränderungen beeinflusst. Strenge Vorgaben wie die Europäische Honigrichtlinie und die Qualitätsstandards des Deutschen Imkerbunds regeln Schadstoffgrenzwerte und Pollenanteile.
Verfälschung und Herkunftsproblematik: Trotz Laborkontrollen bleibt Honig eines der am häufigsten verfälschten Lebensmittel weltweit. Streckung mit Zusatzstoffen und unklare Angaben wie „Mischung aus EU- und Nicht-EU-Ländern“ erschweren Verbrauchern die Rückverfolgung und Qualitätsbewertung.

Verarbeitungsschritte und ihre Auswirkungen auf die Qualität
- Ernte und Lagerung der Waben: Hoher Wassergehalt oder unsachgemäße Lagerung können die Fermentation begünstigen.
- Schleudern des Honigs: Hygienische Verfahren sind essenziell, um Verunreinigungen zu vermeiden.
- Filtrierung: Minimalfiltration schützt die natürliche Zusammensetzung und Pollenanteile.
- Erwärmung: Temperaturen von über 40 °C zerstören wichtige Enzyme und Antioxidantien.
- Mischung von Honigen: Internationale Mischungen sorgen für gleichbleibenden Geschmack, können aber individuelle Charakteristika verwässern.
- Lagerung: Geschlossene Behälter und kühle Lagerung erhalten die Qualität.
Honigimport und Qualitätssicherung in Deutschland
Schon gewusst? Deutschland produziert nur 43 % des benötigten Honigs selbst. Die größten Importe kommen aus der Ukraine, Argentinien und Mexiko (siehe dazu auch die Liste der weiterführenden Links unten). Die wichtigsten Herkunftsländer sind:
Herkunftsland | Importmenge (in Tonnen) | Anteil an den Gesamtimporten |
---|---|---|
Ukraine | 13.084 | 20,3 % |
Argentinien | 11.800 | 18,3 % |
Mexiko | 7.900 | 12,3 % |
Ungarn | 5.500 | 8,5 % |
Rumänien | 4.800 | 7,5 % |
China | 3.600 | 5,6 % |
Bulgarien | 2.900 | 4,5 % |
Kuba | 2.500 | 3,9 % |
Spanien | 2.200 | 3,4 % |
Chile | 1.800 | 2,8 % |
Unabhängig von der Herkunft muss jeder in Deutschland verkaufte Honig den strengen Qualitätsanforderungen der Europäischen Honigrichtlinie und der Deutschen Honigverordnung entsprechen. Dies stellt sicher, dass Verbraucher sowohl bei heimischem als auch bei importiertem Honig auf eine einheitliche Qualität vertrauen können. Um Lebensmittelbetrug, wie die Streckung mit Zuckersirup, zu verhindern, setzen Importeure und Abfüller moderne Analysemethoden ein und führen regelmäßige Kontrollen durch.
Tipps zur Erkennung von Honigqualität
- Etikett prüfen: Angaben zur Herkunft und Zertifizierungen, etwa das Siegel des Deutschen Imkerbunds, geben wichtige Hinweise auf die Qualität.
- Konsistenz beobachten: Naturbelassener Honig kristallisiert mit der Zeit und nimmt eine feste Konsistenz an. Dieses natürliche Phänomen, bei dem sich weiße „Ausblühungen“ bilden können, ist ein Zeichen für Echtheit.
- Geschmack bewerten: Naturbelassener Honig bietet einen charakteristischen, vielfältigen Geschmack, der je nach Blütensorte variiert. Industriell produzierter Honig wird oft aus verschiedenen Honigen gemischt und erwärmt, wodurch der individuelle Geschmack beeinträchtigt werden kann.
- Verarbeitung berücksichtigen: Naturbelassener Honig wird direkt aus den geschleuderten Waben abgefüllt, ohne dass Bestandteile wie Pollen entzogen oder eine Wärmebehandlung durchgeführt wird. Industriell verarbeiteter Honig wird häufig erhitzt und gefiltert, was wertvolle Inhaltsstoffe reduziert.
- Preis und Herkunft hinterfragen: Preiswerter Honig stammt oft aus Massenproduktionen und wird häufig aus verschiedenen Ländern gemischt. Begriffe wie „Landhonig“ oder „Imkerhonig“ können eine regionale Herkunft suggerieren. Ein genauer Blick auf das Etikett zeigt, ob es tatsächlich eine Mischung aus Honigen aus EU- und Nicht-EU-Ländern ist.
- Auf Gärung achten: Hinweise auf minderwertige Verarbeitung sind Schaumbildung oder ein alkoholischer Geruch, der auf Gärung hinweist.
Wer von Euch keinen Honig mag, für den/die bietet der 7. Dezember eine Reihe von kalendarischen Alternativen. Exemplarisch den Tag der Internationalen Zivilluftfahrt (engl. International Civil Aviation Day), den US-amerikanischen Tag des Briefschreibens (engl. Letter Writing Day) und den Tag der Zuckerwatte (engl. National Cotton Candy Day). Nicht zu vergessen, den 7. Dezember als bundesweiten Tag der Weihnachtskrippe in Deutschland.
In diesem Sinne, Euch allen einen entspannten Internationalen Tag des Honigs.
Egal, ob in Österreich, in Deutschland oder sonst wo auf der Welt. :)
Weitere Informationen und Quellen zum 7. Dezember als Internationaler Tag des Honigs?
- Tag des Honigs: Regionaler Honiggenuss dank der Imkerarbeit – auf: bienenzentrum.at am 3. Dezember 2024 (deutsch)
- Wichtige Zahlen zum Honigmarkt in Europa: Infografik – auf: europarl.europa.eu am 4. März 2024 (deutsch/mehrsprachig)
- Sandra Ahrens: Wichtigste Lieferländer für Honigimporte nach Deutschland nach Importmenge in den Jahren 2022 und 2023 – auf: statista.com am 14. Februar 2024 (deutsch/mehrsprachig)
- Tag des Honigs und die Kunst des Imkerns – Radiobeitrag der Sendung WDR 3 Resonanzen – auf: wdr.de am 7. Dezember 2023 (deutsch)
- Claudius Maintz: Honig: In Deutschland selten ein regionales Produkt – auf: ndr.de am 5. Mai 2022 (deutsch)
- Reinhild Berger, Tag des Honigs. Honig – einzigartiges Naturprodukt – auf: deutsche-apotheker-zeitung.de am 7. Dezember 2020 (deutsch)
- Margret Nußbaum: Gedenktag: 7. Dezember – Ambrosius von Mailand: Der honigsüße Kirchenvater – auf: katholisch.de am 7. Dezember 2019 (deutsch)
- Andreas Zoelzer: Internationaler Tag des Honigs – auf: imkereizoelzer.de am 7. Dezember 2017 (deutsch)
- Internationaler Tag des Honigs am 7. Dezember – auf: honig-und-bienen.de am 29. November 2016 (deutsch)
- Tag des Honigs – auf: essen-und-trinken.de am 28. November 2012 (deutsch)
- Biografischer Eintrag zu Ambrosius von Mailand auf heiligenlexikon.de (deutsch)
- Wikipedia-Eintrag zu Ambrosius von Mailand mit einigen weiterführenden Quellen (deutsch/mehrsprachig)
- Kampagnen-Website zum Tag der deutschen Imkerei (deutsch)
- Pressemitteilung des Deutschen Imkerbunds e. V. zum Tag der deutschen Imkerei 2023 (deutsch)