Black Tot Day in Großbritannien – Gedenktag der letzten offiziellen Rumration am 31. Juli 1970

Am 31. Juli 1970 wurde letztmals eine offizielle Rumration an die Seeleute der britischen Marine ausgegeben. An dieses Ereignis erinnern sich Seeleute, Militärhistoriker und Rums-Fans im Vereinigten Königreich mit dem sogenannten Black Tot Day. Grund genug, diesen Rum-Feiertag in den Kalender der kuriosen Feiertage aus aller Welt aufzunehmen und seine Geschichte im Folgenden zu erzählen. Was war geschehen?

Black Tot Day in Großbrtiannien. Kuriose Feiertage - 31. Juli © 2019 Sven Giese
Black Tot Day in Großbritannien. Kuriose Feiertage – 31. Juli © 2019 Sven Giese

Wann ist Black Tot Day?

Der Black Tot Day jährt sich immer am 31. Juli. Damit stehen in den kommenden Jahren die folgenden Wochentage im Kalender:

JahrDatumWochentag
202331. JuliMontag
202431. JuliMittwoch
202531. JuliDonnerstag
202631. JuliFreitag
202731. JuliSamstag
202831. JuliMontag
202931. JuliDienstag
203031. JuliMittwoch
203131. JuliDonnerstag
203231. JuliSamstag
203331. JuliSonntag

Weshalb fällt der Black Tot Day auf den 31. Juli?

Im Gegensatz zu vielen anderen Beiträgen aus dem Kalender der Alkohol-Feiertage sind die Hintergründe des Black Tot Day vollständig dokumentiert. Das gewählte Datum bezieht sich auf den 31. Juli 1970, also jenem Tag, an dem die britische Royal Navy die damals 315-jährige Tradition des festgeschriebenen Anspruchs ihrer Seeleute auf ein Tot Rum (= ein halbes Pint oder ca. 70 Milliliter) beendete.

Bis zu diesem Termin erhielten Angehörige der britischen Marine– anstelle von Bier – eine 70-Milliliter-Tagesration Rum. Diese war bis 1970 fester Bestandteil der Verpflegung der Royal Navy und die Abschaffung erinnert noch heute der sogenannte Black Tot Day am 31. Juli.

Aus dieser Tradition stammt übrigens auch der Grog, der um 1740 als 1:4 Mischung von Rum und heißem Wasser als typisches Getränk der Seefahrer etabliert wurde. Siehe dazu auch die Beiträge zum US-amerikanischen Tag des Hot Buttered Rum (engl. National Hot Buttered Rum Day) am 17. Januar und dem Tag des Rums (engl. National Rum Day) am 16. August.

Wer hat den Black Tot Day ins Leben gerufen?

Vor diesem Hintergrund erklären sich dann auch die Ursprünge dieses historischen Gedenktages. Denn der britischen Black Tot Day geht auf die britische Marine in Person des damaligen Marinestaatssekretärs David Owen und den Beschluss des britischen Parlaments und das Jahr 1970 zurück. Nicht umsonst ging diese Sitzung unter der Bezeichnung The Great Rum Debatte in die Geschichte des britischen Parlaments ein (siehe dazu auch das unten verlinkte Protokoll der Debatte im House of Commons vom 28. Januar 1970).

Unter der Bedingung der folgenden Versprechungen wurde dieser Beschluss verabschiedet:

  • Owen musste die eingesparten Kosten von rund 2,7 Millionen Pfund an den britischen Sailor’s Fund überweisen, der als soziale Absicherung und Subvention der Freizeitaktivitäten der Marineangehörigen und ihrer Familien aufkam.
  • Weiterhin musste sich die Regierung verpflichten, die wegfallende Rum-Ration durch den erlaubten Verkauf von Spirituosen und alkoholischen Getränke in der Unteroffiziersmesse der Marineschiffe zu kompensieren.

Wer von Euch nichts mit Rum anfangen kann, für den/die bietet der 31. Juli einige kalendarische Alternativen. Exemplarisch sei hier auf den Nationalen Orgasmus-Tag in England (engl. National Orgasm Day in UK) und den Geburtstag von Harry Potter verwiesen. In den USA feiert man dieses Datum als Tag der ausgefallenen Musikinstrumente (engl. Uncommon Musical Instrument Awareness Day), als Tag der Avocado (engl. National Avocado Day) und als Tag des Mischlingshundes (engl. National Mutt Day). International kennt der Kalender der kuriosen Welttage den 31. Juli auch als Internationalen Ehrentag der Rettungsschwimmer (engl. International Lifeguard Appreciation Day).

In diesem Sinne: Cheers auf den Black Tot Day.

Egal, ob in Großbritannien, in Deutschland oder sonst wo auf der Welt. :)

Weitere Informationen und Quellen zum britischen Black Tot Day am 31. Juli