Fans der walisischen Küche feiern den 3. September natürlich als Tag des Welsh Rarebit. Zumindest wenn es nach dem kulinarischen Kalender der USA geht, der dieses Datum als National Welsh Rarebit Day listet. Was es mit diesem transatlantischen Food Holiday auf sich hat und warum er einen eigenen Eintrag in der Sammlung der kuriosen Feiertage aus aller Welt verdient, beleuchten die folgenden Zeilen. Lecker.

Inhaltsverzeichnis
- 1 Wer hat den National Welsh Rarebit Day ins Leben gerufen?
- 2 Wann ist Tag des Welsh Rarebit?
- 3 Weshalb fällt der Tag des Welsh Rarebit auf den 3. September?
- 4 Was ist überhaupt Welsh Rarebit?
- 5 Küchenwissen: Fünf kuriose Fakten, die man über Welsh Rarebit kennen sollte
- 6 Weitere Informationen und Quellen zum Welsh-Rarebit-Tag in den Vereinigten Staaten
Wer hat den National Welsh Rarebit Day ins Leben gerufen?
Wie bei so vielen anderen kulinarischen Feiertagen aus den Vereinigten Staaten gilt leider auch im Falle des National Welsh Rarebit Day, dass man sich bei der Dokumentation seiner Ursprünge nicht sonderlich viel Mühe gegeben zu haben scheint.
So würdigt zwar ein Großteil der gängigen Online-Kalender diesen Ehrentag für die walisische Variante des Käsetoastes mit einem eigenen Beitrag am 3. September: konkrete Angaben zu einem möglichen Initiator oder dem genauen Gründungsjahr gibt es in diesen Veröffentlichungen allerdings nicht (siehe dazu auch die Liste weiterführender Links unten). Aber das ist ein bekanntes Problem vieler Food Holidays aus den USA.
Bei näherer Betrachtung führt eine ernst zu nehmende Spur zu dem US-amerikanischen Blogger John-Bryan Hopkins und seinem Projekt foodimentary.com. Eine echte Instanz in Sachen Food Holidays. Immerhin hat Hopkins seit 2005/2006 zahlreiche eigene kulinarische Feiertage in die Welt gesetzt. Seit 2010 präsentiert er sie auf seinem Blog in gesammelter Form (siehe dazu auch die unten verlinkten die Beiträge von Diana Ransom auf slate.com, Doug Criss auf cnn.com und Conor Dougherty auf nytimes.com). Die frühste Version des National Welsh Rarebit Day geht aktuell auf den 3. September 2010 zurück (siehe dazu auch die Liste der weiterführenden Links unten).
Dass der Foodblogger der Initiator dieses Anlasses ist, unterstreicht dann auch der Beitrag in Hopkins 2017 publizierten Buch Foodimentary (siehe dort, S. 183 sowie die Liste der weiterführenden Links unten). Wobei die Buch-Variante auf den im Online-Bereich gängigen Zusatz „National“ verzichtet. Diese Verkürzung scheint in der Printausgabe aber eher eine redaktionelle Entscheidung des Verlags gewesen zu sein. Immerhin ist es wenig sinnvoll, dass alle dort versammelten kulinarischen Anlässe mit dem gleichen Buchstaben N(ational) beginnen (siehe dazu auch die Liste der weiterführenden Links unten).
Wann ist Tag des Welsh Rarebit?
Die USA feiern ihren nationalen Tag des Welsh Rarebit (engl. National Welsh Rarebit Day) jedes Jahr am 3. September. Folgende Wochentage stehen damit in den kommenden Jahren im Kalender:
Jahr | Datum | Wochentag |
---|---|---|
2023 | 3. September | Sonntag |
2024 | 3. September | Dienstag |
2025 | 3. September | Mittwoch |
2026 | 3. September | Donnerstag |
2027 | 3. September | Freitag |
2028 | 3. September | Sonntag |
2029 | 3. September | Montag |
2030 | 3. September | Dienstag |
2031 | 3. September | Mittwoch |
2032 | 3. September | Freitag |
2033 | 3. September | Samstag |
Weshalb fällt der Tag des Welsh Rarebit auf den 3. September?
Die zuvor skizzierte Unklarheit setzt sich dann auch mit Blick auf das gewählte Datum fort. Denn warum man sich hier ausgerechnet den 3. September als Termin für den US-amerikanischen Nationaltag des Welsh Rarebit ausgesucht hat, scheint nicht näher begründet und ist vor diesem Hintergrund als relativ willkürliche kalendarische Setzung zu sehen.
Vielleicht hat es ja etwas mit dem ebenfalls heute in den USA gefeierten Tag des Wolkenkratzers (engl. Skyscraper Day) zu tun. Eine kleine Stärkung auf dem Weg nach oben hat ja noch nie geschadet. ;)

Was ist überhaupt Welsh Rarebit?
Beginnen wir zunächst mit einer Definition des heute gefeierten Gerichts. Welsh Rarebit gilt als traditionelles Fingerfood-Gericht der walisischen Küche, bei dem geschmolzener Käse zusammen mit Kräutern und Gewürzen heiß über eine Scheibe gerösteten Mischbrots oder Cracker gegeben wird. In diesem Sinne steht Welsh Rarebit also streng genommen dem schweizerischen Käse-Fondue deutlich näher als dem auch bei uns beliebten Käsetoast (siehe dazu auch die Beiträge zum US-amerikanischen Tag des Käsefondue (engl. National Cheese Fondue Day) am 11. April und dem Tag des Käsetoasts (engl. National Cheese Toast Day) am 15. September).
Der genannte Hinweis auf die Tradition ist im vorliegenden Falle wörtlich zu nehmen.
Denn das erste schriftlich überlieferte Welsh-Rarebit-Rezept findet sich in Hannah Glasses Kochbuch The Art of Cookery aus dem Jahre 1747. Dessen einfache und günstige Gerichte sich primär an die britische Unterschicht richteten (siehe dazu auch den Beitrag zum Arme-Ritter-Tag (engl. National French Toast Day) am 28. November). Obwohl sich in diesem Kochbuch keine Detailangaben zu den Zutaten oder zu nutzenden Mengen finden, haben sich im Laufe der Zeit die folgenden typischen Zutaten für Welsh Rarebit etabliert:
- eine fingerdicke Scheibe Graubrot oder Cracker,
- Cheddar-Käse
- Senf
- Gemahlener Cayennepfeffer,
- Paprikapulver,
- ein Schuss Ale und
- Worcestersoße.
Im Laufe des 20. Jahrhunderts gewann das Gericht auch als vegetarisches Gericht an Bedeutung. Zwar nutzen einige Rezept-Varianten fleischliche Zutaten wie Speckwürfel als Zutat, dies sind in der Regel aber eher Ausnahmen.

Küchenwissen: Fünf kuriose Fakten, die man über Welsh Rarebit kennen sollte
- Welsh Rarebit war ursprünglich auch unter den Bezeichnungen Welsh Rabbit und Scotch Rabbit bekannt. Diese werden seit geraumer Zeit aber nicht mehr benutzt.
- Zwar deutet das ursprüngliche Rezept aus Glasses Kochbuch darauf hin, dass das Welsh Rarebit ursprünglich als Fingerfood verzehrt wurde, heute serviert man das Gericht aber in der Regel zum Verzehr mit Messer und/oder Gabel. Zumindest in der Brot-Variante. Das mit Crackern angerichtete Welsh Rarebit kann man natürlich immer noch mit den Fingern essen (siehe dazu auch den Beitrag zum Toast-Hawaii-Tag am 20. Februar).
- Ebenfalls neueren Datums ist das Reichen der Käsemasse in separaten Kupfer-Töpfchen, die auf einem Stövchen serviert werden, um das Brot darin einzutunken.
- Die walisische Tourismusbehörde nutzt das Rezept für Welsh Rarebit seit den 2000er-Jahren dazu, um regionale Käse-Produkte wie den Farmhouse Cheese zu bewerben und deren Verkauf zu fördern.
- Da es sich bei dem National Welsh Rarebit Day um einen US-amerikanische Food Holiday handelt, stellt sich natürlich die Frage, wie es zu dieser Verbindung kam? Die Antwort ist relativ simpel, denn tatsächlich ist das Rezept in den Vereinigten Staaten relativ weitverbreitet. Dies hauptsächlich durch den Umstand, dass viele Kochbücher seit Mitte des 19. Jahrhunderts im gesamten englischen Sprachraum verkauft wurden und somit die darin enthaltenen Rezepte ihre entsprechende Verbreitung fanden. Auch die Nutzung von Cheedar-Käse, der in den USA eben nicht nur als Import erhältlich ist, hat höchstwahrscheinlich zur Bekanntheit des Welsh Rarebit beigetragen (siehe dazu auch den Beitrag zum US-amerikanischen Cheddar-Tag (engl. National Cheddar Day) am 13. Februar).
In diesem Sinne: Guten Appetit und Euch allen einen tollen Tag des Welsh Rarebit.
Egal, ob in den Vereinigten Staaten, in Wales oder sonst wo auf der Welt. :)
Weitere Informationen und Quellen zum Welsh-Rarebit-Tag in den Vereinigten Staaten
- Der Online-Kalender anydayguide.com zum National Welsh Rarebit Day am 3. September (englisch)
- Beitrag zum Tag des Welsh Rarebit auf der Website des Grußkartenanbieters punchbowl.com (englisch)
- Der US-amerikanische Welsh-Rarebit-Tag am 3. September im Online-Kalender daysoftheyear.com (englisch)
- Das Blog foodimentary.com über den National Welsh Rarebit Day in den Vereinigten Staaten (englisch)
- Die frühste dokumentierte Version des National Welsh Rarebit Day auf foodimentary.com vom 3. September 2010 (englisch)
- Doug Criss: Meet the people behind all those wacky holidays – auf: cnn.com am 26. Februar 2018 (englisch)
- Diana Ransom: Why the Best Shopping Holiday Is One You Make Up Yourself – auf: slate.com am 28. November 2014 (englisch)
- Conor Dougherty: Need a Reason to Celebrate? Check Online, Where Social Media Fills the Calendar – auf: nytimes.com am 2. August 2015 (englisch)
- Der Welsh Rarebit Day im Foodimentary-Buch von 2017 – hier auf books.google.de (englisch)
- Wikipedia-Eintrag zum Welsh Rarebit mit einigen weiterführenden Quellen (deutsch/mehrsprachig)