Tag der Einsiedler – National Hermit Day in den USA

Der 29. Oktober feiert mit dem US-amerikanischen Tag der Einsiedler (engl. National Hermit Day – manchmal auch nur kurz: Hermit Day) die innere Ruhe durch Abgeschiedenheit. Was es damit auf sich hat und warum dieses Datum definitiv mit in den Kalender der kuriosen Feiertage aus aller Welt gehört, soll mit dem vorliegenden Beitrag erzählt werden.

Schwarz-weißes Bild einer einsamen Person in dunkler Kleidung, die in einer weiten, leeren Landschaft steht.
National Hermit Day – Tag der Einsiedler in den USA. Kuriose Feiertage 29. Oktober © 2020 Sven Giese.

Wann ist Tag der Einsiedler?

Die USA feiern ihren nationalen Tag der Einsiedler (engl. National Hermit Day) immer am 29. Oktober.

JahrDatumWochentag
202429. OktoberDienstag
202529. OktoberMittwoch
202629. OktoberDonnerstag
202729. OktoberFreitag
202829. OktoberSonntag
202929. OktoberMontag
203029. OktoberDienstag
203129. OktoberMittwoch
203229. OktoberFreitag
203329. OktoberSamstag
203429. OktoberSonntag

Wer hat den National Hermit Day ins Leben gerufen?

Zwar konnte ich im Zuge der Recherchen für den vorliegenden Beitrag nicht genau herausfinden, wer den National Hermit Day ins Leben gerufen hat und seit wann genau man ihn feiert, gibt es doch ein paar Verdachtsmomente.

Lässt man den Gedanken an dieser Stelle mal freien Lauf, so scheinen mir hier drei Optionen in Betracht zu kommen. Entweder hat hier (1) ein bekennender Einsiedler versucht, etwas mehr Aufmerksamkeit für diesen Lebensstil zu produzieren oder (2) ein ziemlich gestresster Mensch eine Möglichkeit gesucht hat, sich Ruhe zu verschaffen. Als dritte Möglichkeit und Gegenposition zu (1) könnte auch jemand, der nicht besonders gut auf Einsiedler zu sprechen ist, diesen Tag initiiert haben, um die Einsiedler und Eremiten dieser Welt ungewollt in die Öffentlichkeit zu rücken.

Schaut man sich die Berichterstattung der gängigen Quellen zum Thema kuriose Welttage aber etwas näher an, so zeigt sich relativ schnell, dass (1) und (3) eher unwahrscheinlich sind und (2) demgegenüber sehr wahrscheinlich ist. Dementsprechend im Folgenden ein paar Hinweise, wie man unter dieser Prämisse den heutigen Tag der Eremiten am besten begehen kann.

Eine vierte Option (4)  kombiniert dann die Ansätze von (1) und (2) und führt nach Irland.

Weshalb fällt der Nationaltag der Eremiten auf den 29. Oktober

Demgegenüber scheint es aber eine konkrete Begründung für das gewählte Datum zu geben. So finden sich vereinzelte Hinweise, dass der 29. Oktober als Referenz an den Gedenktag des irischen Einsiedlers Colman (ca. 560 -632 n. Chr. – engl. Saint Colman mac Duag -) zu verstehen ist.

Colman wurde in Cork, Galway als Sohn des Keltenhäuptlings Duac geboren – daher auch der gälische Namenszusatz mac Duach. Die Kirchengeschichte der grünen Insel als Gründerabt führt ihn von Kilmacduagh und Bischof von Galway. Primär verehrt man ihn aber als Einsiedler, der zunächst auf Inismore, dann in einer Höhle am Burren in der Grafschaft Clare, in Gebet und langem Fasten lebte.

Zu seinen Ehren feiert der liturgische Kalender in Irland den 29. Oktober als nicht gebotenen Gedenktag für Saint Colman mac Duag (siehe dazu auch die Liste der weiterführenden Links unten). Ob es hier dann aber einen direkten Bezug zum ebenfalls am 29. Oktober gefeierten US-amerikanischen Tag der Katze (engl. National Cat Day) gibt, halte ich für eher unwahrscheinlich.

Was ist ein Eremit? Versuch einer definitorischen Annäherung

Will man wissen, wie man diesen kuriosen Aktionstag am besten begeht, sollte man sich zunächst klarmachen, was ein Eremit überhaupt ist? Traditionell verstand man unter dem Begriff des Einsiedlers eine Person, die sich aus der Gesellschaft zurückgezogen hat. Diese Person lebt mehr oder weniger abgeschieden von der menschlichen Zivilisation, um hier in Ruhe ihrer religiösen Praxis nachzugehen (siehe dazu auch den Beitrag zum 3. Juni als Tag der Amsel in Deutschland).

Abgeschieden, hieß zur Zeit des Alten Testaments in der Wüste, weshalb der Begriff Eremit (griech. ἐρημίτης – eremítēs – wörtlich: das „Wüste“ und „unbewohnt“) auch eine primär religiöse Konnotation hatte und von vielen Christen im Altertum praktiziert wurde.

Heute ist der Einsiedler-Begriff aber eher losgelöst von dieser religiösen Konnotation zu sehen. Zwar sind auch hier Hütten im Wald, die Berge oder Höhlen Optionen für ein abgeschiedenes Leben, grundsätzlich bezeichnet man einen Einsiedler heute aber einfach als jemanden, der sich entschieden hat, außerhalb der menschlichen Zivilisation zu leben. Und dass die US-Amerikaner dieses Thema mit einem eigenen kuriosen Feiertag würdigen, verwundert auch nicht, denn die haben wahrlich ausreichend Platz in den Vereinigten Staaten, um dort ungestört als Einsiedler leben zu können. ;)

Sieben Tipps, wie man den Tag der Einsiedler auch als Nicht-Eremit feiern kann

Abschließend und wie oben angekündigt, ein paar Tipps und Vorschläge, wie man den heutigen kuriosen Feiertag auch als Nicht-Eremit ganz wunderbar und entspannt verbringen kann:

  1. Einen Spaziergang durch die Herbstlandschaft machen.
  2. Sich mit einem guten Buch in die heiße Badewanne legen (siehe dazu auch den Tag der Badewanne (engl. Bathtub Day) am 7. Oktober)
  3. Ein Nickerchen halten.
  4. Malen, lesen, Musik hören, kochen oder im Garten arbeiten– Hauptsache sich für eine Sache Zeit nehmen, bei der man gut abschalten kann. Warum nicht den ebenfalls heute begangen Tag des Haferbreis (engl. National Oatmeal Day) zum Anlass nehmen und eine Schüssel Haferbrei selbst machen.
  5. Tagebuch führen oder Beiträge auf den kuriosen Feiertagen lesen. ;)
  6. Zeit mit seinem Haustier verbringen.
  7. Sein Leben reflektieren und Pläne für die Zukunft machen.

Was auch immer Ihr heute macht, tut es mit Muße und der notwendigen Ruhe. Eben wie ein Einsiedler.

Egal, ob in den Vereinigten Staaten, in Deutschland oder sonst wo auf der Welt. :)

Weitere Informationen und Quellen zum Tag der Einsiedler in den USA