Darwin-Tag – International Darwin Day zu Ehren des Naturforschers am 12. Februar

Happy Birthday Charles Robert Darwin (1809 – 1882). Mit dem internationalen Darwin-Tag (engl. International Darwin Day) ehrt der 12. Februar im Kalender der kuriosen Feiertage aus aller Welt einen der  großen britischen Wissenschaftler und Naturforscher des 19. Jahrhunderts. Immerhin hat wohl kaum eine Theorie unser modernes Weltbild so stark geprägt wie die in Darwins Über die Entstehung der Arten (englisch: On the Origin of Species) ausformulierte Evolutionslehre. Grund genug, die Geschichte dieses Ehrentags des Begründers der Evolutionstheorie in die Sammlung der kuriosen Welttage aufzunehmen.

Darwin Day - der internationale Darwin-Tag. Kuriose Feiertage - 12. Februar © 2015 Sven Giese
Darwin Day – der internationale Darwin-Tag. Kuriose Feiertage – 12. Februar © 2015 Sven Giese.

Wann ist Darwin-Tag?

Zu Ehren des Geburtstags von Charles Darwin fällt der internationale Darwin-Tag (engl. International Darwin Day) seit 1995 auf den 12. Februar. Folgende Wochentage stehen damit für die kommenden Jahre im Kalender:

JahrDatumWochentag
202312. FebruarSonntag
202412. FebruarMontag
202512. FebruarMittwoch
202612. FebruarDonnerstag
202712. FebruarFreitag
202812. FebruarSamstag
202912. FebruarMontag
203012. FebruarDienstag
203112. FebruarMittwoch
203212. FebruarDonnerstag
203312. FebruarSamstag

Weshalb fällt der Darwin Day auf den 12. Februar? Dr. Robert Stephens und seine Darwin-Vorlesung von 1995

Als am 12. Februar 1809 Robert Darwin und seine Ehefrau Susannah mit dem kleinen Charles Robert ihr fünftes Kind zur Welt brachten, ahnte das Ehepaar mit Sicherheit nicht, dass ihr Sohn als einer der bedeutendsten Naturwissenschaftler gelten würde. Erst recht nicht, dass ihm in der Folge auch ein eigener Feiertag gewidmet ist. Über die weitreichende wissenschaftliche Bedeutung von Darwins On the Origin of Species und der darin formulierten Evolutionstheorie muss an dieser Stelle wohl kaum ein Wort verloren werden, interessanter ist hingegen die Geschichte, wie es zu diesem Feiertag gekommen ist.

Gemäß der angelsächsischen Tradition, solche Ehrentage jeweils am Geburtstag und nicht am Todestag der geehrten Person zu feiern, haben wir somit zugleich auch die Begründung für die Wahl des Datums. ;)

Zum ersten Mal wurde dieser kuriose Gedenktag dann am 22. April 1995 an der kalifornischen Stanford University begangen, wo unter der Leitung von Dr. Robert („Bob“) Stephens, die Humanist Community Stanford eine Vorlesung zu Ehren Charles Darwins gehalten werden sollte. Titel dieses Vortrags: Darwin and Human Origins, Referent: Dr. Donald Johanson, Entdecker des Skeletts, das der weltweiten Öffentlichkeit später unter dem Namen Lucy bekannt wurde.

Ziele und Intention: Worum geht es dem internationalen Darwin Day?

Aufgrund des großen Erfolgs der Vorlesung beschloss Stephens diese Veranstaltung regelmäßig an Darwins Geburtstag, also dem 12. Februar, zu wiederholen (siehe dazu auch die anderen Beiträge im Kalender der kuriosen Geburtstage). Seitdem folgten viele Universitäten dem Beispiel von Stanford und würdigen heute Darwins Beitrag zur Wissenschaft. Weiterhin soll mit dem Darwin Day der Öffentlichkeit die zentrale Bedeutung wissenschaftlicher Erkenntnis näher gebracht werden.

Neben der Ehrung von Darwins wissenschaftlicher Leistung und Werk steht seit einigen Jahren aber auch ein anderer Aspekt im Vordergrund: Denn als Gegenbewegung zum Kreationismus wird der Darwin Day auch von zahlreichen Atheisten als wissenschaftlich begründeter Feiertag genutzt, um so ein notwendiges Gegengewicht zum wieder erstarkten Einfluss religiösen Denkens in der Gesellschaft zu positionieren. Eine Pressemitteilung des Humanistischen Pressediensts (hpd) vom 9. Februar 2012 bringt dieses Anliegen recht treffend auf den Punkt:

„Feiern sind ein wichtiger Teil jeder Kultur. Sie stellen eine Tradition und eine gemeinsame Bindung, die unter jenen geteilt werden kann, die ihre Kultur bilden. Sie erlaubt ihnen eine bedeutungsvolle Verbindung zueinander und mit den Prinzipien, denen sie sich verschreiben. Unglücklicherweise basieren die meisten Feierlichkeiten auf antiken Traditionen, die lediglich für ein bestimmtes Land oder eine bestimmte Kultur relevant sind, und sie bildeten häufig und bilden weiterhin die Quelle ernster Konflikte. In diesem Augenblick in der Geschichte ist die Welt so klein und interdependent geworden, dass wir eine Globale Feier brauchen, um eine gemeinsame Bindung unter allen Menschen zu befördern.“
Quelle: Fiona Lorenz: Darwin Day: Eine Globale Feier – auf: hpd.de am 12. Februar 2012  – siehe dazu auch die Liste der weiterführenden Links unten)

Vor diesem Hintergrund verstehen auch die Organisatoren des Darwin-Tags dieses Datum als Versuch, einen internationalen Feiertag zu etablieren, der, über die Grenzen ideologischer und religiöser Weltanschauungen hinaus, den einigenden Charakter der wissenschaftlichen Erkenntnis betont. Ganz im Sinne der Aufklärung: Vernunft und Empirie als zentraler Akt der menschlichen Verständigung (siehe dazu auch den Beitrag zum US-amerikanischen Freidenker-Tag (engl. Freethought Day) am 12. Oktober).

Dementsprechend ist es eines der primären Ziele der Macher, diesen Tag als offiziellen Feiertag anerkannt zu bekommen.

Wer nichts damit nichts anfangen kann, für den/die gibt es eine ganze Reihe kalendarischer Alternativen. So feiern die USA den 12. Februar als Tag des verlorenen Pennys (engl. National Lost Penny Day). In Indien und Nepal kennt man dieses Datum als Tag der Umarmung in der Valentinswoche (engl. Hug Day). Nicht zu vergessen, den 12. Februar als internationalen Red Hand Day (dt. Internationaler Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten).

In diesem Sinne: Happy Birthday Charles Darwin und Euch allen einen tollen Darwin Day. :)

Weitere Informationen und Quellen zum Darwin Day am 12. Februar und seinem Namensgeber

Eine Liste mit Veranstaltungen und zahlreichen Informationen rund um Charles Darwin, der Evolutionstheorie und dem Anliegen der Veranstalter finden sich auf der offiziellen Website: