Tag der heißen Maronen – Roast Chestnuts Day in den USA

Mit dem US-amerikanischen Tag der heißen Maronen (engl. Roast Chestnuts Day – manchmal auch: Rosted Chestnuts Day oder: National Roast Chestnuts Day) steht auch der 14. Dezember ganz im Zeichen vorweihnachtlicher Leckereien. Was es mit diesem Food Holiday aus den Vereinigten Staaten auf sich hat und weshalb er einen festen Platz im Kalender der kuriosen Feiertage aus aller Welt verdient, beleuchten die folgenden Zeilen. Guten Appetit.

Unbearbeitete Maronen auf einem Holzbrett, mit glänzender, brauner Schale.
Maronen (oder Esskastanien) auf einem Holzbrett. Tag der heißen Maronen – Roast Chestnuts Day in den USA. Kuriose Feiertage – 14. Dezember © 2018 Sven Giese

Wann ist Tag der heißen Maronen?

Seit 2015 feiern die USA ihren nationalen Tag der heißen Maronen (engl. Roast Chestnuts Day – manchmal auch: Rosted Chestnuts Day oder: National Roast Chestnuts Day) traditionell immer am 14. Dezember.

JahrDatumWochentag
202414. DezemberSamstag
202514. DezemberSonntag
202614. DezemberMontag
202714. DezemberDienstag
202814. DezemberDonnerstag
202914. DezemberFreitag
203014. DezemberSamstag
203114. DezemberSonntag
203214. DezemberDienstag
203314. DezemberMittwoch
203414. DezemberDonnerstag

Wer hat den Roast Chestnuts Day ins Leben gerufen?

Der Roast Chestnuts Day ist eine Erfindung des US-amerikanischen Webportals holidayinsights.com aus dem Jahr 2015 (siehe dazu auch die Liste weiterführender Links unten).

Ob die US-amerikanischen Kollegen hierbei den ebenfalls am 14. Dezember begangenen Affentag (engl. Monkey Day) oder den bundesweiten Tag der Schneekugel in Deutschland im Hinterkopf hatten, konnte ich im Zuge der Recherchen für den vorliegenden Beitrag nicht herausfinden. Demgegenüber gibt es aber für die Wahl des Datums eine passende und hinreichende Begründung.

Große Menge frischer Maronen mit brauner, glänzender Schale, dicht gestapelt.
Detailaufnahme: eine Kiste voll mit Maronen (oder Esskastanien) in der Auslage eines Supermarktes. Tag der heißen Maronen – Roast Chestnuts Day in den USA. Kuriose Feiertage – 14. Dezember © 2016 Sven Giese.

Weshalb fällt der US-amerikanische Röste-Maronen-Tag auf den 14. Dezember?

Laut den Ausführungen der Initiatoren zum Roast Chestnuts Day versteht man den 14. Dezember als Referenz an das traditionelle englische Weihnachtslied The Twelve Days of Christmas (dt. Die Zwölf Weihnachtstage).

Dieses listet in Form eines Kinderreims bzw. einer Zählgeschichte die Geschenke des Sängers auf, welche dieser zwischen dem ersten Weihnachtstag am 25. Dezember und dem Dreikönigstag am 6. Januar von seiner wahren Liebe (engl. true love) geschenkt bekommen hat (siehe dazu u. a. auch den Beitrag zum US-amerikanischen Tag ohne L (engl. No “L” Day oder A’Phabet Day)).

Hand mit einem Messer schneidet die Schale einer Marone ein, um sie für das Rösten vorzubereiten.
Vor dem Rösten die Maronen mit einem Kreuzschnitt durch die Schale vorbereiten. Tag der heißen Maronen – Roast Chestnuts Day in den USA. Kuriose Feiertage – 14. Dezember © 2018 Sven Giese.

Zwei Dinge sind hier nun zu beachten. Zum einen fällt die Weihnachtsbescherung in der angelsächsischen Tradition immer auf den 25. Dezember – nicht wie bei uns auf den 24. Dezember.

Zum anderen stellt der heutige kulinarische Feiertag eine zeitlich entgegengesetzte Spiegelung zum Inhalt von The Twelve Days of Christmas dar. Sozusagen eine Verlängerung der Feierlichkeiten in die Adventszeit.

Roh geschnittene Maronen auf einem Backblech mit Backpapier, vor dem Rösten.
Die vorbereiteten Maronen bei 200 °C (E-Herd) und 175 °C (Umluft) im Backofen rösten. Tag der heißen Maronen – Roast Chestnuts Day in den USA. Kuriose Feiertage – 14. Dezember © 2018 Sven Giese.

Küchenwissen: eine kleine Kulturgeschichte der gerösteten Marone

Obwohl nach wie vor nicht genau geklärt zu sein scheint, seit wann sich die gerösteten Maroni als Snack in der Vorweihnachtszeit etabliert haben, kann das Rösten von Maronen auf eine sehr lange Tradition zurückblicken.

  • So gehen Kulturwissenschaftler und Historiker heute davon aus, dass die Maronen sich als Nahrungsmittel primär im Mittelmeerraum der Antike verbreitet haben. Dies wohl auch vor dem Hintergrund, dass Getreide in diesen Regionen ursprünglich nicht gewachsen ist.
  • Insofern sind Schalenfrüchte wie die Kastanien bzw. Maronen eine sinnvolle Alternative, um den Energiebedarf des Menschen zu decken. Immerhin sind die Maroni gesund. Enthalten die leckeren Steinfrüchte doch zahlreiche Spurenelemente (Eisen, Kalium, Kupfer, Magnesium, Mangan sowie Phosphor) und Vitamine (Folsäure, Riboflavin, Thiamin, Vitamin B6 sowie Vitamin C). Siehe dazu auch den Beitrag zum Tag der Kastanie in Deutschland, der immer mit dem kalendarischen Herbstanfang zusammenfällt.
  • Zwar lassen sich Maronen auch roh verzehren, das Rösten bietet aber den Vorteil, dass das eher bittere Aroma der Schalenfrüchte geschmacklich abgemildert und versüßt wird. Dies mag auch ein Grund sein, weshalb sich geröstete Maronen als beliebter Snack der Vorweihnachtszeit etablieren konnten.
  • Die Verbindung zu den ursprünglich religiös geprägten Feierlichkeiten lässt sich darüber allerdings nur bedingt ableiten. So stand die Nuss stellvertretend für alle Schalen- bzw. Hülsenfrüchte im frühen Christentum symbolisch für die Keuschheit, weshalb man hier wohl inhaltlich schon eine ganze Menge an interpretatorischer Kreativität für eine inhaltliche Verbindung bzw. Ableitung aufbringen müsste.
  • Wesentlich wahrscheinlicher sind hier zwei andere Versionen, die Historiker als Grundlage dieser vorweihnachtlichen Tradition ausgemacht haben: Während die einen hier römische Straßenhändler des 16. Jahrhunderts als Ursprung der gerösteten Maroni nennen, verweisen andere Wissenschaftler hier eher auf eine portugiesische St. Martins-Tradition bzw. die Feierlichkeiten des Ehrentags des Apostels Simon Zelotes im italienischen Modena.
Geschälte, goldgelbe Maronen in einem Stofftuch, bereit zum Verzehr.
Nach dem Rösten im Ofen die braune Schale der noch warmen Esskastanien mit einem Messer abschälen und die Maronen portionsweise in ein sauberes Geschirrtuch geben. Tag der heißen Maronen – Roast Chestnuts Day in den USA. Kuriose Feiertage – 14. Dezember © 2018 Sven Giese.

Wie feiert man den Heiße-Maronen-Tag am besten?

Nun, der englische Originaltitel Roast Chestnuts ist programmatisch zu verstehen. Denn die Initiatoren von holidayinsights.com weisen ausdrücklich darauf hin, dass man den heutigen 14. Dezember zum Rösten von Maronen bzw. Kastanien nutzen sollte (siehe dazu auch die Liste der weiterführenden Links unten). Geht relativ schnell und einfach und sicherlich eine leckere Ablenkung in der teils viel zu stressigen Vorweihnachtszeit.

Wer es genau wissen möchte: Maroni sind im Prinzip auch nichts anderes als Edelkastanien, die allerdings speziell für den Verzehr gezüchtet werden. Sie sind wesentlich aromatischer, etwas größer und runder in der Form und lassen sich gegenüber den Esskastanien deutlich leichter schälen. Dementsprechend kennt man die Schalenfrüchte in unseren Breitengraden auch unter dem Namen Esskastanien.

Aber egal ob Esskastanie oder Marone – beide schmecken und passen hervorragend in die kalte Jahreszeit und haben sich als fester kulinarischer Bestandsteil der vorweihnachtlichen Adventszeit etabliert. Deshalb gibt es im Folgenden eine kleine Anleitung in sechs Schritten, wie man Maronen ganz einfach selbst rösten kann.

Frische und geschälte Maronen auf einem Holzbrett, daneben ein Messer und Schalenreste.
Gesäuberte und verzehrfertige Maroni auf einem Holzbrett. Tag der heißen Maronen – Roast Chestnuts Day in den USA. Kuriose Feiertage – 14. Dezember © 2018 Sven Giese.

Wie röstet man Maronen? Eine kleine Anleitung in sechs Schritten

  1. Ohne Hitze geht bei heißen und gerösteten Maronen schon mal nichts. Deshalb zunächst den Ofen auf 200 °C (E-Herd) oder 175 °C (Umluft) vorheizen. Alternativ kann man die Esskastanien aber auch in kochendem Wasser ca. 15 Minuten garen.
  2. Die gekauften Maroni vorlesen und ggf. die kleinen Spitzen mit einem Küchenmesser entfernen und mit einer Schere abschneiden. Für ungeübte Hände empfiehlt sich die Variante mit der Schere. Das geht wesentlich einfacher. ;)
  3. Zuschneiden der Schale: Dazu die Maronen zunächst auf die jeweils flache Seite legen und die Schale vorsichtig bis zum Fruchtfleisch mit einem Kreuzschnitt einschneiden. Dies geht am besten mit einem kleinen, scharfen Küchenmesser. Unbedingt darauf achten, dass der Schnitt nur durch die Schale geht und möglichst nicht die eigentliche Nuss beschädigt.
  4. Die so vorbereiteten Esskastanien dann mit der eingeschnittenen Seite nach oben auf ein Backblech legen und 20 bis 25 Minuten im vorgeheizten Ofen rösten (siehe Punkt 1 oben). Tipp: Damit die Maronen beim Rösten nicht austrocknen, hat sich eine zusätzliche Schale mit Wasser im Ofen bzw. auf dem Backblech bewährt.
  5. Sobald die eingeschnittenen Maronen vollständig aufgesprungen sind und sich die Schale dunkel verfärbt hat, kann man das Blech aus dem Ofen holen.
  6. Anschließend die braune Schale der noch warmen Esskastanien mit einem Messer abschälen und die Maronen portionsweise in ein sauberes Geschirrtuch geben. Mit dem Tuch dann die umgebende feste Haut der Schalenfrüchte abrubbeln und noch vorhandene Reste mit einem Messer abziehen.
Geöffnete, geschälte Marone in der Hand gehalten, im Hintergrund weitere Maronen und ein Messer.
Eine geröstete Marone, fertig zum Verzehr. Guten Appetit. Tag der heißen Maronen – Roast Chestnuts Day in den USA. Kuriose Feiertage – 14. Dezember © 2018 Sven Giese.

In diesem Sinne: Guten Appetit und Euch allen einen tollen Roast Chestnuts Day.

Egal, ob in den Vereinigten Staaten, in Deutschland oder sonst wo auf der Welt.

Weitere Informationen und Quellen zum US-amerikanischen Kastanien-Röst-Tag