Freundinnen und Freunde der gepflegten Delikatesse feiern den 18. Juli natürlich als Tag des Kaviars. Zumindest wenn es nach dem kulinarischen Kalender der USA geht, der dieses Datum seit einigen Jahren als National Caviar Day führt. Welche Geschichte hinter diesem Food Holiday steckt und warum dieser Ehrentag des gereinigten und gesalzenen Rogens verschiedener Störarten einen eigenen Beitrag im Kalender der kuriosen Feiertage aus aller Welt verdient, beleuchten die folgenden Zeilen. Warum feiern die US-Amerikaner heute also den Kaviar?

Inhaltsverzeichnis
- 1 Wann ist Tag des Kaviars?
- 2 Wer hat den National Caviar Day ins Leben gerufen?
- 3 Seit wann feiern die USA ihren Nationaltag des Kaviars?
- 4 Warum fällt der US-amerikanische Nationaltag des Kaviars auf den 18. Juli?
- 5 Eine definitorische Annäherung: Was ist Kaviar?
- 6 Welche Kaviarsorten gibt es überhaupt?
- 7 Küchenwissen: Fünf kuriose Fakten über Kaviar, die man kennen sollte
- 8 Weitere Informationen und Quellen zum US-amerikanischen Kaviar-Tag am 18. Juli
Wann ist Tag des Kaviars?
Der US-amerikanische Tag des Kaviars (engl. National Caviar Day) findet immer am 18. Juli statt. Damit stehen in den kommenden Jahren die folgenden Wochentage für diesen US-amerikanischen Food Holiday im Kalender:
Jahr | Datum | Wochentag |
---|---|---|
2023 | 18. Juli | Dienstag |
2024 | 18. Juli | Donnerstag |
2025 | 18. Juli | Freitag |
2026 | 18. Juli | Samstag |
2027 | 18. Juli | Sonntag |
2028 | 18. Juli | Dienstag |
2029 | 18. Juli | Mittwoch |
2030 | 18. Juli | Donnerstag |
2031 | 18. Juli | Freitag |
2032 | 18. Juli | Sonntag |
2033 | 18. Juli | Montag |
Wer hat den National Caviar Day ins Leben gerufen?
Wie bei so vielen anderen Food Holidays aus dem kulinarischen Kalender der Vereinigten Staaten gilt auch im Falle des National Caviar Day, dass man bei der Dokumentation seiner Ursprünge bzw. Hintergründe leider keine allzu große Sorgfalt hat walten lassen. So listeten zwar viele der gängigen Online-Kalender und Webportale diesen Nationaltag des Kaviars für den 18. Juli, konkrete Angaben über einen möglichen Initiator oder das genaue Gründungsjahr erhält der geneigte Leser in diesen Beiträgen aber nicht.
Erschwerend hinzukommt, dass man im Rahmen einer einfachen Online-Recherche zum heutigen Kaviar-Ehrentag relativ schnell auf die passende Domain nationalcaviarday.com stößt. Diese erweist sich bei näherer Betrachtung allerdings als Teil des hier bereits mehrfach genannten Netzwerks partyexcuses.com, welches die Website seit ca. 2013 führt. Wobei auch hier nicht ganz klar ist, ob die Betreiber als Initiator infrage kommen. In der Regel ist dies bei den meisten der hier versammelten kuriosen Feiertage und Food Holidays eher nicht der Fall (siehe dazu auch die Liste weiterführender Links unten).
Seit wann feiern die USA ihren Nationaltag des Kaviars?
Das genaue Gründungsjahr der US-amerikanischen Nationaltags des Kaviars ist nicht bekannt. Trotzdem lassen sich ein paar Anhaltspunkte herausarbeiten, die eine grobe zeitliche Verortung ermöglichen.
So verweisen die Kollegen des US-amerikanischen Webportals cooksinfo.com auf eine schriftliche Erwähnung des National Caviar Day im The Daily Oklahoman vom 16. Juli 1997. Dies deckt sich auch mit der Nennung dieses Food Holiday auf der Website Bizzare American Holidays. Das Ende der 1990er-Jahre von den beiden Schülerinnen Larissa Wilson (Hiawatha High School) und Colleen Gilg (Paxton High School) in Leben gerufene Projekt führt National Caviar Day im Rahmen eines Kalenderblattes Juli. Hier findet sich die frühste bekannte Version am 11. Mai 2000 (siehe dazu auch die Liste der weiterführenden Links unten).
Wilson und Gilg haben auf ihrer Plattform definitiv bereits vorhandene kuriose Feiertage gesammelt. Ob der Tag des Kaviars allerdings schon vor 1997 bekannt war, konnte ich im Zuge der Recherchen für den vorliegenden Beitrag nicht herausfinden.
Warum fällt der US-amerikanische Nationaltag des Kaviars auf den 18. Juli?
Die zuvor skizzierte Unklarheit setzt sich dann leider auch mit Blick auf das gewählte Datum fort. Denn warum sich die unbekannten Initiatoren des US-amerikanischen Kaviar-Nationaltags ausgerechnet den 18. Juli als Termin ausgesucht haben, scheint nicht näher begründet zu sein bzw. muss vor diesem Hintergrund als relativ willkürliche kalendarische Setzung gesehen werden.
Ob es darüber hinaus einen Bezug zum ebenfalls heute begangenen World Listening Day (dt. Welt-Zuhört-Tag) oder dem US-amerikanischen National Sour Candy Day (dt. Tag der sauren Süßigkeiten) gibt, konnte ich im Zuge der Recherchen für den vorliegenden Beitrag nicht herausfinden.

Eine definitorische Annäherung: Was ist Kaviar?
Der FAO-Lebensmittelkodex Codex Alimentarius nennt eine sehr enge Definition des Kaviars. Denn laut der hier geführten Bestimmung zählen als echter Kaviar nur die Eier aus der Familie der Störartigen (lat. Acipenseridae). Der gesalzene Rogen anderer Fischarten wie dem Seehasen (Deutscher Kaviar) oder dem Capelin (Isländischer Kaviar) darf im Handel lediglich als Kaviarsubstitute bezeichnet und verkauft werden. Deswegen gehört der Tag des Kaviars sowohl in den Kalender der maritimen Feiertage als auch der kulinarischen Anlässe (siehe dazu auch die Liste der weiterführenen Links unten).
Während Kaviar ursprünglich primär als Wildkaviar auf dem Markt kam, stammt im Zuge von Überfischung und den daraus resultierenden Handelsverboten inzwischen der Großteil der Kaviar-Produktion aus Fischzuchten bzw. Aquakulturen. Ein besonderes Augenmerk hat hier in den vergangenen Jahren ein neues Verfahren erlangt, mit dem man zur Gewinnung des echten Kaviars vom lebenden Stör die Fische nicht mehr töten braucht. Entwickelt wurde dieses sogenannte AWI-Verfahren von der deutschen Meeresbiologin Dr. Angela Köhler am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI).
Welche Kaviarsorten gibt es überhaupt?
Allen Varianten gemeinsam ist die Unterscheidung nach der Zubereitung als sogenannter Malossol (mild gesalzen) bzw. Fasskaviar (stark mit Salz gemischt, daher häufig auch: Salzkaviar). Weiterhin typisch für den Verkauf von Kaviar sind die verschiedenfarbigen Deckel der Dosen, die schon im Regal bzw. der Auslage die echten Kaviar-Sorten Beluga, Osietra und Sevruga kennzeichnen.
- Der Beluga-Kaviar ist der bekannteste und zugleich auch teuerste Kaviar der Welt. Nicht umsonst bezeichnet man diese begehrte Delikatesse mit dem typisch blauen Dosen-Deckeln auch als schwarzes Gold. Spezifisch für diesen Rogen sind die silbrige Farbe, ein sahniger Geschmack und eine Körnung mit einem Durchmesser von ca. 3,5 Millimetern.
- Demgegenüber verfügt der Osietra-Kaviar über eine kleinere, festere Körnung, die sich durch einen feinen, leicht nussigen Geschmack auszeichnet. Der Rogen, der in Dosen mit einem gelben Deckel verpackt wird, weist eine bräunliche Tönung auf.
- Als preiswerteste Sorte gilt abschließend der Sevruga-Kaviar, dessen äußerst dünnschaliger Rogen zwar sehr empfindlich ist, dafür aber über ein kräftig-würziges Aroma verfügt. Diese Sorte erkennt man am roten oder orangen Deckel.
Eine Sonderstellung nimmt der sogenannte Weiße Kaviar ein, da er von sehr seltenen Albino-Stören gewonnen wird. Typisch ist hier die gelblich-weiße Farbe des Rogens, der allerdings über keine eigene Deckel-Farbe verfügt. Wohl auch durch den Umstand begründet, dass jährlich lediglich 12 Kilogramm dieser Delikatesse produziert werden, die mit einem Grammpreis zwischen 25 € und 30 € zu den teuersten Lebensmitteln weltweit zählt. Siehe für ein ähnliches Phänomen auch den Beitrag zum US-amerikanischen Tag der Auster (engl. National Oyster Day) am 5. August.

Küchenwissen: Fünf kuriose Fakten über Kaviar, die man kennen sollte
- Kaviar gilt als besonders leicht verderbliche Speise, die immer im geschlossenen Behälter und pasteurisierten Zustand gekauft werden sollte. Alles andere führt zur Oxidation durch Licht und Sauerstoff, welche die Delikatesse schlichtweg ungenießbar macht. Als Faustregel kann man sich daher merken: je frischer der Kaviar, desto besser das Aroma. Und wenn man ihn lagert, dann sollte für eine Temperatur von –2 Grad Celsius gesorgt werden.
- Echte Kaviar-Kenner prüfen die Frische und Qualität des Rogens, indem sie eine Portion direkt vom Handrücken aus probieren. Bleibt auf der Hand kein Ölfilm oder ein fischiger Geruch zurück, handelt es sich um frische Ware.
- Auch beim Verzehr gilt es ein paar Regeln zu beachten. So serviert man Kaviar in der Regel mit speziellen Bestecken und Schalen aus Holz bzw. Perlmutt, da Metall und Silber den Geschmack des Fischrogens negativ beeinflussen. Wer weder das eine noch das andere zur Hand hat, kann also theoretisch auch einen Plastiklöffel nehmen.
- Neben dem zuvor bereits erwähnten weißen Kaviar gibt es aber noch eine weitere, besonders edle Sorte: der aus Japan stammenden Fliegenfischrogen, der in Kombination mit Yuzu vor allem als Beilage für teure Sushi-Gerichte verwendet wird.
- Demgegenüber sollte man beim Angebot des Kölschen Kaviar vorsichtig sein. Denn hierbei handelt es sich keineswegs um den edlen Fischrogen, sondern um eine mit Speckwürfeln gespickte grobe Blutwurst. Auch in diesem Fall gilt: Nicht überall, wo Kaviar draufsteht, sind auch tatsächlich Fischeier drin. ;)
In diesem Sinne: Guten Appetit und Euch allen einen tollen Tag des Kaviars.
Egal, ob in den Vereinigten Staaten, in Deutschland oder sonst wo auf der Welt. :)
Weitere Informationen und Quellen zum US-amerikanischen Kaviar-Tag am 18. Juli
- John-Bryan Hopkins: July 18 – National Caviar Day – auf: foodimentary.com am 18. Juli 2012 (englisch)
- Der Online-Kalender nationaltoday.com über den US-amerikanischen National Caviar Day am 18. Juli (englisch)
- Beitrag zum Tag des Kaviars in den USA auf dem Webportal punchbowl.com (englisch)
- Die Domain nationalcaviarday.com aus dem Party Excuses Network (englisch)
- Caviar Day – auf: cooksinfo.com am 12. Juli 2021 (englisch)
- Der National Caviar Day am 18. Juli im Kalenderblatt Juli auf Bizzare American Holidays – hier in der archivierten Version der WaybackMachine vom 11. Mai 2000 (englisch)
- Lesenswerter Beitrag zum Kaviar auf dem Online-Portal planet-wissen.de (deutsch)
- Patricia Bröhm: Kaviar: Perlen für alle – auf: sueddeutsche.de am 1. Januar 2018 (deutsch)
- Janet Binder: Echter Kaviar vom lebenden Stör – auf: mittelbayerische.de am 24. August 2014 (deutsch)