Kolumbus-Tag in den USA – Columbus Day am 13. Oktober 2025

Seit 1971 feiern die USA den jeweils zweiten Montag im Oktober als Columbus Day (dt. Kolumbus-Tag). 2025 fällt dieser Gedenktag an die Entdeckung Amerikas durch den italienischen Seefahrer und Entdecker Christoph Kolumbus (1451–1506) auf den 13. Oktober. Worum es bei diesem Anlass geht und weshalb er sich – auch in den Vereinigten Staaten – großer Kritik ausgesetzt sieht, beleuchten die Zeilen des vorliegenden Beitrags aus dem Kalender der kuriosen Feiertage aus aller Welt.

Eine große Kolumbus-Statue, die nach vorn zeigt, unter einem blauen Himmel mit einigen Wolken.
Das Kolumbus Denkmal in Barcelona: Plaça del Portal de la Pau © 2021 Sven Giese

Christoph Kolumbus und die Entdeckung des amerikanischen Kontinents

Wirft man einen Blick in die gängigen Online-Kalender und Webportale, so findet sich der Kolumbus-Tag in der Regel als Eintrag am 12. Oktober. Insofern nehmen die USA diesbezüglich eine Sonderrolle ein. Begründet ist die Wahl des Datums mit der Landung des italienischen Seefahrers in der Neuen Welt an ebendiesem Datum im Jahr 1492. Konkret erreichten der Italiener und seine Flotte auf der Suche nach dem westlichen Seeweg von Europa nach Indien an diesem Tag die dem amerikanischen Kontinent vorgelagerten Inseln der Karibik.

Schaut man sich die Aufzeichnungen, Briefe und Logbücher dieser Reise etwas näher an, so scheint bei dieser Expedition keineswegs reiner Entdeckerdrang, sondern in erster Linie wirtschaftliche Interessen im Vordergrund gestanden zu haben. So berichteten besagte Dokumente hauptsächlich davon, dass Kolumbus primär auf der Suche nach vermuteten Edelmetallvorkommen war.

Weiterhin ist anzumerken, dass Kolumbus bis zu seinem Tode die Auffassung vertrat, dass er mit seiner Reise den Seeweg nach Hinterindien und nicht – wie häufig behauptet – Indien selbst entdeckt habe. Siehe dazu auch die thematisch verwandten Einträge im Kalender der maritimen Feiertage.

Galt Kolumbus für lange Zeit als den Entdecker Amerikas schlechthin, erheben nicht wenige Historiker starke Zweifel an dieser Rolle. So wird in diesem Zusammenhang inzwischen darauf hingewiesen, dass der amerikanische Kontinent schon 500 Jahre zuvor von Leif Eriksson und den isländischen Wikingern entdeckt worden sein soll (siehe dazu auch den Beitrag zum Leif Eriksson-Tag am 9. Oktober).

Welche von beiden Positionen letztlich im Recht ist, wird die Zukunft zeigen. Im Hinterkopf sollte dabei aber der Umstand behalten werden, dass Kolumbus’ Rolle als Entdecker der Neuen Welt hauptsächlich darauf zurückzuführen ist, dass im Gegensatz zu Eriksson, seine Reise schriftlich dokumentiert wurde. Erst in seiner Folge hat die dauerhafte Kolonialisierung des amerikanischen Kontinents ihren Anfang genommen.

Eine Kolumbus-Statue in erhobener Position, von unten fotografiert, mit einem klaren blauen Himmel.
Die Kolumbus-Statue am New Yorker Columbus Circle. Kreuzung Broadway, Central Park West, Central Park South (59th Street) und Eight Avenue an der südwestlichen Ecke des Central Park in Manhattan © 2015 Sven Giese.

Der 12. Oktober: Ein Feiertag zu Ehren der Entdeckung der Neuen Welt

Die Bedeutung von Kolumbus und seiner Reise bzw. Entdeckung spiegelt sich auch darin wider, dass der 12. Oktober von einer ganzen Reihe Nationen – allerdings mit teils unterschiedlicher Intention und Gelegenheit zur Kritik seitens der indigenen Bevölkerung – gefeiert wird.

  • In Argentinien, Ecuador, Kolumbien und Mexiko wird der 12. Oktober als sogenannter Día de la Raza (dt. in etwa: Tag der (neuen) Rasse – was sich auf die „Geburtsstunde“ der Mestizen, also der Nachkommen von Indigenen und Spaniern bezieht) begangen.
  • In Chile feiert man den Kolumbus-Tag seit 2000 offiziell unter dem Namen Día del Descubrimiento de Dos Mundos (dt. Tag der Entdeckung zweier Welten),
  • in Spanien ist dies der Día de la Hispanidad (dt. Tag der Hispanität) und
  • in Venezuela erklärte man 2002 den 12. Oktober zum Día de la Resistencia Indígena (dt.: Tag des Indigenen Widerstands).
  • Seit 1934 galt der 12. Oktober auch in den Vereinigten Staaten als landesweiter Feiertag, der, wie in den USA üblich, jedoch jährlich vom amtierenden Präsidenten ausgerufen werden musste. 1968 rückte man von diesem festen Termin allerdings ab und verlegte den nationalen Columbus Day auf den jeweils zweiten Montag im Oktober.

Wer hat den US-amerikanischen Columbus Day ins Leben gerufen?

In den USA begeht man den Columbus Day erst seit einigen Jahren als beweglichen Feiertag am jeweils zweiten Montag im Oktober. Dies sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich hierbei um einen sehr alten US-amerikanischen Feiertag handelt, der auf eine lange Tradition zurückblicken kann.

So feierten 1792 eine ganze Reihe von Ostküstenstädten wie New York, Boston usw. eigene kleine Veranstaltungen, die der Entdeckung Amerikas durch den Italiener gedachten. Offiziell eingeführt wurde der Columbus Day dann anlässlich des 400. Jahrestags der Entdeckung Amerikas im Jahre 1892 vom 23. US-Präsidenten Benjamin Harrison (1833–1901). Dieser zielte hiermit primär auf die Schulen des Landes ab und führte im Zuge der Proklamation auch den Treueschwur der Pledge of Allegiance als Teil des gemeinsamen Morgenrituals in den Bildungseinrichtungen ein.

Es sollte allerdings noch eine ganze Weile dauern, bis der Columbus Day von allen US-Bundesstaaten als offizieller Feiertag anerkannt und auch entsprechend gefeiert wurde. Erst unter der Ägide von Präsident Franklin Delano Roosevelt (1882–1945) wurde der 12. Oktober allgemein anerkannt. Seit 1968 gab es dann allerdings Bemühungen, hier auf ein bewegliches Datum auszuweichen. Dies wurde dann 1971 erstmals umgesetzt und seitdem feiert man den Columbus Day am jeweils zweiten Montag im Oktober. Hier finden die Hauptfeierlichkeiten in New York City statt, wo – obwohl dies kein staatlicher Feiertag ist – jährlich eine große Parade auf der 5th Avenue abgehalten wird.

Kolumbus-Statue, von hinten fotografiert, zeigt mit ausgestrecktem Arm in die Ferne, zwei Vögel auf dem Kopf.
Das Kolumbus-Denkmal in Barcelona: Plaça del Portal de la Pau © 2013 Sven Giese

Wann feiern die US-Amerikaner den Columbus Day?

Damit sich aber in Zukunft niemand beschweren kann, er/sie hätte nichts davon gewusst, gibt es im Folgenden eine kleine Vorschau auf die Termine des US-amerikanischen Kolumbus-Tags für die kommenden Jahre:

JahrWochentagDatum
2025Montag13. Oktober
2026Montag12. Oktober
2027Montag11. Oktober
2028Montag9. Oktober
2029Montag8. Oktober
2030Montag14. Oktober
2031Montag13. Oktober
2032Montag11. Oktober
2033Montag10. Oktober
2034Montag9. Oktober
2035Montag8. Oktober
2036Montag13. Oktober

Eine Alternative zum Columbus Day: die Forderung für den Indigenous People’s Day

In diesem Zusammenhang soll aber auch nicht unerwähnt bleiben, dass aktuell in den USA eine heftige Debatte um den Columbus Day geführt wird.

So sehen viele unserer US-amerikanischen Nachbarn inzwischen die Notwendigkeit gegeben, dieses Datum in einen anderen Kontext zu stellen und hier primär auf das der indigenen Bevölkerung durch die europäischen Einwanderer zugefügte Leid hinzuweisen. So wird seit einigen Jahren im kalifornischen Berkeley und in Denver, Colorado, der Columbus Day als Indigenous Peoples’ Day begangen, um genau auf diesen Umstand hinzuweisen.

2014 ist mit Seattle eine weitere US-amerikanische Metropole hinzugekommen, die anstelle des Columbus Day den Indigenous People’s Day offiziell feiert. Trotz der breiten Zustimmung regt sich auch bezüglich dieser Entwicklung Kritik. So sah sich der damals amtierende Bürgermeister Seattles, Ed Murray, mit der Kritik einer Gruppe von italienischstämmigen Amerikanern konfrontiert, die in dieser Entscheidung ein Übermaß an politischer Korrektheit sehen, welches die Verdienste des Italieners Kolumbus diskreditiere.

Es dürfte also auch in Zukunft interessant sein, diese Diskussion zu verfolgen.

Weitere Informationen und Quellen zum US-amerikanischen Kolumbus-Tag

Kategorien Flexible Feiertage, Historische Kuriositäten, Maritime Feiertage, Oktober Schlagwörter 13. Oktober

2 Gedanken zu „Kolumbus-Tag in den USA – Columbus Day am 13. Oktober 2025“

  1. „So wird in diesem Zusammenhang inzwischen darauf hingewiesen, dass der amerikanische Kontinent schon 500 Jahre zuvor von Leif Eriksson und den isländischen Wikingern entdeckt worden sein soll. Welche von beiden Positionen letztendlich im Recht ist, wird die Zukunft zeigen. “

    Also bitte, die Existenz der Wikinger-Siedlungen in Neufundland ist ein Fakt und seit 1978 UNESCO Weltkulturerbe. Es bedarf keiner Zukunft, um eine der Positionen zu bekräftigen.

    • Nun, man hat aber auch für sehr lange Zeit gedacht, Kolumbus hätte das exklusive Recht auf die Entdeckung der Neuen Welt. Mir ging es vielmehr darum, dass die Zukunft zeigen wird, ob nicht noch andere Hinweise gefunden werden, die für oder gegen eine der genannten Postionen sprechen. Die Existenz der ärchäologischen Funde in Neufundland wird ja auch vom Artikel nicht in Frage gestellt.
      Beste Grüße.

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