Internationaler Document Freedom Day für offene digitale Standards – 26. März 2025

Seit 2008 wird immer am letzten Mittwoch des März der sogenannte Document Freedom Day (DFD) begangen. Dementsprechend fällt der DFD im Jahr 2025 auf den 26. März. Ziel dieses von der Free Software Foundation Europe (FSFE) ins Leben gerufenen Aktionstages ist es, auf die zentrale Bedeutung offener digitaler Standards hinzuweisen.

Runde Schokoladentorte mit grünem Emblem aus Streuseln, auf einer weißen Platte.
Bild: Schokoladenkuchen mit dem Logo des Document Freedom Day © 2020 Sven Giese

Wer hat den Document Freedom Day ins Leben gerufen?

Die erste Auflage des Document Freedom Day fand am 26. März statt und wurde von der Free Software Foundation Europe (FSFE) ins Leben gerufen. In den Folgejahren übernahm die FSFE auch die Durchführung und Organisation dieses internationalen Aktionstages zu Ehren der offenen Standards, wobei der DFD jedes Jahr von wechselnden Spendern und Partnern finanziert wird. Seit 2016 haben Freiwillige und Mitglieder der Digital Freedom Foundation (DFF) die Organisation des Document Freedom Day übernommen (siehe dazu auch die Liste der weiterführenden Links unten)

Wann feiern wir den internationalen Document Freedom Day?

Beim internationalen Document Freedom Day handelt es sich um einen beweglichen Aktionstag, der immer auf den letzten Mittwoch im März fällt. Worin dieser flexible Termin allerdings begründet ist, konnte ich im Zuge der Recherchen für den vorliegenden Beitrag nicht herausfinden. Es spricht aber eine Menge dafür, dass diese kalendarische Entscheidung eine Referenz an die erste Auflage des DFD darstellt. Abgesehen davon gibt es im Folgenden eine Liste aller anstehenden Termine dieses Aktionstages für die kommenden zehn Jahre. Soll sich ja niemand beschweren, er/sie hätte nichts davon gewusst:

JahrWochentagDatum
2025Mittwoch26. März
2026Mittwoch25. März
2027Mittwoch31. März
2028Mittwoch29. März
2029Mittwoch28. März
2030Mittwoch27. März
2031Mittwoch26. März
2032Mittwoch31. März
2033Mittwoch30. März
2034Mittwoch29. März
2035Mittwoch28. März

Wer von Euch hier noch eine gedankliche Stütze benötigt, kann sich diesen Termin auch als Parallelveranstaltung zum US-amerikanischen Ehrentag der Seekühe (engl. Manatee Appreciation Day) merken.

Was ist ein Offener Standard?

Zwar gibt es nach wie vor keine allgemeingültige Definition des Offenen Standards, jedoch eine Vielzahl an Vorschlägen. Die Free Software Foundation Europe bezieht sich hier auf einen Definitionsvorschlag, der von 17 Organisationen in der Genfer Erklärung Standards and the Future of the Internet vom 25. Februar 2008 erarbeitet wurde und folgende Kriterien für Offene Standards bestimmt:

„Ein Offener Standard bezieht sich auf ein Format oder Protokoll, das

  1. einer vollständig öffentlichen Bewertung und Nutzung unterliegt, ohne Hemmnisse auf eine für alle Beteiligten gleichermaßen zugänglichen Weise
  2. ohne jegliche Komponenten oder Erweiterungen ist, die von Formaten oder Protokollen abhängen, die selbst nicht der Definition eines Offenen Standards entsprechen,
  3. frei ist von juristischen oder technischen Klauseln, die seine Verwendung von jeglicher Seite oder jeglichem Geschäftsmodell einschränken,
  4. unabhängig von einem einzelnen Anbieter geleitet und weiterentwickelt wird, in einem Prozess, der einer gleichberechtigten Teilnahme von Wettbewerbern und Dritten offen steht,
  5. verfügbar ist in verschiedenen vollständigen Implementierungen von verschiedenen Anbietern oder als vollständige Implementierung gleichermaßen für alle Beteiligten.“

(Quelle: Website der Free Software Foundation Europe – siehe dazu auch die Liste der weiterführenden Links unten)

Wie wird der Document Freedom Day gefeiert?

Auf der ganzen Welt organisieren Aktivisten zahlreiche Veranstaltungen und Events, um auf die Vorteile und Bedeutung offener Standards hinzuweisen. So veranstaltet z. B. die EU-Kommission zusammen mit Vertretern der Free Software Foundation Europe im Brüsseler Europaparlament eine Konferenz zum Thema “Open standards in the eBook market“.

Weiterhin vergibt die FSFE heute den Document Freedom Award, mit dem Institutionen oder Unternehmen für ihren Einsatz für offene Standards ausgezeichnet werden. So wurden in den vergangenen Jahren u. a. die Tagesschau für die Verwendung des offenen Video-Formats Ogg Theora (2011), das Deutschlandradio für das Angebot von Ogg-Vorbis-Streams (2010) und das Auswärtige Amt für die Verwendung des Open Document Format (2008) ausgezeichnet.

In diesem Sinne: Euch allen einen entspannten Document Freedom Day. Denkt daran, offene Standards sind wichtig.

Weitere Informationen und Quellen zum internationalen Open Document Day